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Backe

unregistriert

1

Mittwoch, 11. Februar 2004, 20:14

TecDax Trading

Hallo!

Da werde ich mal helfen die Rubrik mit zu füllen.
Ich handele seit über 2 Jahren ein bzw. mehrere Systeme auf den Nemax, bzw jetzt Tecdax.
Ich werde hier in der nächsten Zeit meine aktuellen Systeme mehr oder weniger grob vorstellen. Teilweise werde ich die Entwicklungsschritte vorstellen und Veränderungen begründen.
Weiterhin werde ich mein MM vorstellen, meine Ideen zur Kontrolle und Verwaltung der Trades erläutern und sonstige Erfahrungen die ich so gemacht habe kundtun.

Weiterhin werde ich versuchen regelmäßig ein Musterdepot zu führen.
Das ist wahrscheinlich die beste Methode meine Pos.Größenbestimmung usw. zu demonstrieren.

Ich will aber jeden warnen, meine Signal mitzuhandeln, weil die Systeme alle böse Macken haben. Außerdem werde ich die Signale nicht immer zeitnah hier wiedergeben (können).

Komentare, Anregungen, Fragen sind natürlich gerne willkommen.

Das alles kommt so in den nächsten Tagen.

Gruß Backe

Backe

unregistriert

2

Mittwoch, 11. Februar 2004, 21:22

Hallo!

Im Moment handle ich 3 Systeme. Zur Signalgenerierung wird der TecDax Index genommen.
Der TecDax ist eigentlich nicht sehr geeignet zum Systemhandel.
Ich habe nur noch keine Alternative gefunden.

System Nr. 1 : HS1d

Ich werde hier mal meine Systemnamen übernehmen, damit ich nicht durcheinanderkomme.
Grob erklärt bedeut HS 1 d
HS....Handelssystem
1....ist die Nummer der Idee die es in ein fertiges HS geschafft hat
d... ist die Ausbaustufe

HS1d

Das System versucht mittels GD den Trend zu erkennen.
Wird ein Trend erkannt wird eine Korrektur abgewartet und beim Anschein der Trendfortsetzung wird eingestiegen.
Das HS1d hat einen Initial Stop und einen Trailing Stop.
Es geht long und short.
Alles wird EOD gehandelt
Die Signale werden zum Close des Signaltages gehandelt.
Umgesetzt werden die Signale mit Turbo Zertis.



Das System HS1d ist aber noch nicht (lange) Praxis-erprobt.
Es wurde erst letzte Woche aus dem Vorgänger-System HS1b weiterentwickelt
HS1b habe ich von Nov 01 bis Jan 04 real gehandelt, es hat aber 03 Schwächen gezeigt.

Wenn Interesse besteht, würde ich den Code des älteren Systems (HS1b) komplet einstellen und Entwicklungsschritte erläutern.

Backe

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Backe« (12. Februar 2004, 16:33)


Backe

unregistriert

3

Donnerstag, 12. Februar 2004, 16:36

System Nummer2:

HS3c

Dieses System ähnelt von der Einstiegslogik dem HS1.
Es wird nur ein Indikator verwendet.
Nach Korrekturen wird in Trendrichtung eingestiegen.
Es giebt einen Verlust und einen GewinnStop und einen großzügigen Trailingstop.
Signale werden zum Close des Signaltages umgesetzt.
Es geht long und short.

Entwickelt wurde es im Herbst 02, gehandelt seit Frühjahr 03




Nummer 3

HS3d

HS3d ist eine Weiterentwicklung des HS3c.

Wenn man sich die Trades und deren MAE ansieht, stellt man fest, dass eine beachtliche Anzahl nie im Minus ist.



Es wird also ein enger Stop gesetzt und versucht nur die Gewinner zu erwischen.
Die Einstiegssignale werden vom HS3c generiert.
Dazu kommt ein enger Verluststop auf Close-Basis, ein Intraday Verluststop und ein Break Even Stop.
Der Gewinn Stop ist gleich dem vom HS3c.



Backe

Backe

unregistriert

4

Donnerstag, 12. Februar 2004, 17:19

Musterdepot

Es soll hier zur Demo ein Depot geführt werden. Start 10000 Euro.
Ich werde dafür die Zertis nehmen die ich real handle, nehme aber nicht meine Einstiegskurse.
Die Kurse werde ich direkt von der Euwax angeben,und zwar immer den nächsten Kurs zu 17.30 .
Dazu kommen jeweils 20 Euro Gebühren für Kauf und Verkauf (Für das HS3c und HS3d nur 15 Euro, da der Einstieg immer gemeinsam erfolgt). Es sollte also gut nachvollziehbar sein.
Die Berechnungsweise der Pos-Größe werde ich später noch erläutern. Dieses Musterdepot soll auch für mich Benchmark sein.
Auch dazu später noch etwas mehr.

Allgemeine Einschätzung: Drawdowns von 20% sind durchaus drin, natürlich nicht gewünscht.
Bis 20% akzeptiere ich es aber.
Mein Jahresziel ist es, das doppelte des größten Drawdowns zu schaffen.


System Einstieg WKN Stück Kurs Austieg Kurs G/V inkl Gebühren

HS3d 22.01.2004 A0ASE4 490 1,15 04.02.2004 1,10 -39,50
HS3c 22.01.2004 A0ASE4 653 1,15
HS1d 06.02.2004 317663 346 4,08



Depot

System Datum-Exit G/V_Euro Depot/Euro
10000
HS3d 04.02.2004 -39,50 9960,50




Wie gesagt Fragen und Anregungen sind gerne willkommen.
Ihr könntet euch außerdem mal äußern wie ausführlich ich hier alles darstellen soll.
Am Ende lesen hier nur Leute die von Ihrer Finka auf Mallorca ganztags Futures handeln,
und die lachen sich darüber wahrscheinlich platt.

Gruß Backe

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Backe« (12. Februar 2004, 17:20)


Vuego

Meister

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 999

5

Donnerstag, 12. Februar 2004, 19:43

Tag Backe!

- das sieht ganz nett aus.
- warum Zertifikate? machen nur die Banken reich

Hast Du Dir den NQ schon mal angeschaut (NASDAQ-Future)?

Wieviel riskierst Du pro Trade?

Der letzte Trade hast Du 40 Euro Verlust gemacht. Mit Sicherheit nur wegen dem Zeitwert und den Gebühren. Wieviel Punkte hattest Du Plus dabei?

Der Vorteil (Futures) ist die wirklich saubere Abwicklung. Ein weiterer Vorteil ist, daß Du auf Grund der hohen Liquidität fast nie abgefischt wirst. Beim FDAX sieht es anders aus.

Du kannst die Stops auf den punkt genau setzen, bei Zertis muß man immer umrechnen und versuchen den ganzen Schrott (Vola, Zeitwert) einzurechnen. Habe ich jahrelang gemacht. es gibt sinnvollere Dinge :-))

Gruß, Vuego

sten

Experte

Registrierungsdatum: 6. September 2002

Beiträge: 2 879

6

Donnerstag, 12. Februar 2004, 20:08

Hallo Backe,

Deine Darstellungen und Ideen finde ich gut. Habe die gleich Grundidee (Trenderkennung und in Korrektur dann einsteigen) ebenfalls in einem Handelssystem umgesetzt, ist aber noch in der Testphase.

Ich bin sehr auf Kapitalkurven fixiert. Wäre es möglich zu Deinen Systemen die Kapitalkurven hinzuzufügen (z.B. einmal den Gesamtzeitraum und dann nur der Zeitraum nach Fertigstellung des Systems bis heute).

Grüße
Torsten

Backe

unregistriert

7

Donnerstag, 12. Februar 2004, 20:41

Hallo Vuego!

Zitat

- warum Zertifikate? machen nur die Banken reich


Das Problem ist, dass ich noch kein für mich passendes System auf andere Basis Werte gefunden habe. Und für den TecDax bleiben halt nur die Zertis.
Zertifikate finde ich aber gar nicht so schlecht, wenn man sie halbwegs vernünftig auswählt. Gerade wegen dem MM ist man mit Zertis viel flexibler. Mit Futures bedeutet MM wahrscheinlich eher kaufen oder nicht kaufen.
Nur die 2 Punkte spread sind halt beim TecDax schon ne Menge.
Aber trotzdem lässt sich damit kontinuierlich Geld verdienen, hoffe ich jedenfalls.

Momentan riskiere ich pro Trade für das HS1d 2%, für das HS3c 4% und für das HS3d3%.
Das bedeutet wenn ich beim HS1d unmittelbar am Initial Stop ausgestoppt werde, verliere ich 2% des Kapitals. Dazu kommen dann noch Gebühren.
Da ich EOD handle und der TecDax sich nicht immer an meine Stops hält, verliert man manchmal mehr (der Extremfall waren umgerechnet knapp 6%).
Die Prozentangaben für die 2 anderen Systeme stimmen die obenstehenden Werte aber nur bedingt, da gehe ich noch mal genauer drauf ein.

Zitat

Du kannst die Stops auf den punkt genau setzen, bei Zertis muß man immer umrechnen und versuchen den ganzen Schrott (Vola, Zeitwert) einzurechnen. Habe ich jahrelang gemacht. es gibt sinnvollere Dinge :-))


Ich glaube hier verwechselst Du Zertis mit Optionsscheinen. Mit Optionsscheinen wäre so ein System aber sehr wahrscheinlich nicht handelbar.

Zitat

Der letzte Trade hast Du 40 Euro Verlust gemacht. Mit Sicherheit nur wegen dem Zeitwert und den Gebühren. Wieviel Punkte hattest Du Plus dabei?


Effektiv wurde der Trade mit 1 Punkt Verlust ausgestoppt. dazu kommen noch 2 Punkte Spread und 15 Euro Gebühren.
Aber auch wenn der Verlust lächerlich aussieht, das System hat den Zweck die Gewinner (des HS3c) zu verdoppeln.
Die Kostenfrage ist natürlich bei den 3 System wichtig.
Man kann die Systeme natürlich mit höheren Einsätzen Traden, das die Ordergebühren einen geringeren Einfluß haben.
Auch dazu noch mal später mehr.

Gruß Backe

Backe

unregistriert

8

Donnerstag, 12. Februar 2004, 20:45

Hallo Sten!

Danke!
Ich werde die Kapitalkurven mal im laufe des WE reinstellen.

Gruß Backe

Backe

unregistriert

9

Donnerstag, 12. Februar 2004, 21:21

Oder schon eher.

Achtung! es sind keine Gebühren enthalten!

HS1d Nemax, da OHLC benötigt wird


HS3c


HS3d


Wobei unbedingt noch zu erwähnen ist dass eine KK immer in relation zum Drawdown gesehen werden sollte.

Wichtiger sind eigentlich die KK seit Mitte Oktober 02, seit dem das Trendverhalten deutlich schlechter geworden ist

HS1d


HS3c


HS3d


Gruß Backe

Vuego

Meister

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 999

10

Freitag, 13. Februar 2004, 01:35

Hallo Backe,
vielen Dank für Deine Ausführungen und viel Erfolg
Gruß, Vuego

ojb Männlich

Profi

Registrierungsdatum: 2. Februar 2003

Beiträge: 381

Wohnort: München

11

Freitag, 13. Februar 2004, 10:03

Hallo Backe,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Finde ich sehr interessant.

Du hast gefragt wie ausführlich Du auf Deine HS eingehen solltest.
Also, ich würde mich freuen, wenn Du das so ausführlich wie möglich machen würdest, weil es immer sehr interessant ist.

Du hast auch angeboten, Deine (ich glaube es war HS1) Handelssystematik, die Du länger real gehandelt hast, vorzustellen.
Auch darüber wäre hocherfreut.

Liebe Grüße und vielen Dank für die bisherigen Ausführungen.
Oli

Backe

unregistriert

12

Freitag, 13. Februar 2004, 16:48

Hallo!

Danke für euer Feedback!

Ich werde hier mein altes HS vorstellen, die Entwicklungsschritte usw.

Dieses HS habe ich ab 11/01 gehandelt.
Schwachpunkt war von Anfang an die fehlende Robustheit, d.h. es hat nur mit dem Tecdax so richtig performt.
Das war aber von Anfang an bekannt. Rückwirkend gesehen habe ich damit aber gut verdient.

Die Trenderkennung wird mit Hilfe eines 25 Tage GD durchgeführt.
Eine Veränderung von über 0,2% wird als steigender, eine Veränderung kleiner -0,2% als negativer Trend gewertet. Dazw. ist Neutral.
ich wollte auf jeden Fall eine neutrale Zone haben, dass das System nicht ständig zw. Long und Short wechselt.

Ein Einstiegsignal wird gegeben wenn der Close über einen der GD steigt (8,11,14,17,20,23).
Das bedeutet im Normalfall ads der Tecdax steigt und in einer Kor.Phase in den GD-Fächer zurückfällt.
Wird noch ein ausreichender Trend gemessen und der Kurs fängt wieder an zu steigen und kreuzt einen der GD wird Eingestiegen.

Diese einfachen Regeln habe ich bereits Anfang01 geschrieben, in meiner Anfangszeit des "Systementwerfen".
An Handeln dachte ich aber überhaupt noch nicht. Erst als ich ein halbes Jahr später noch mal darauf geschaut habe und überrascht war wie gut es sich entwickelt hatte, ging es weiter.

Dazu kam dann noch eine zweite Einstiegsregel:

GD15 > GD25
GD15 steigt
ADX18> gd(adx18)
DI+ > DI-
Signal wurde vom Williams gegeben wenn er größer -90 ist und gestiegen ist.

Als Stop wurde ein einfacher 10 Tage ATR Trailing genommen

So sahen meine ersten Signale aus. Zu beachten der Pfeil der meinen ersten Einstieg (natürlich in ein laufendes Signal) darstellt.



Hier die Regeln

Beschreibung für System 'HS1'
Komprimierung: Täglich

***** Regeln ******

Enter Long:
long1 or long2

Exit Long:
0

Enter Short:
short1 or short2

Exit Short:
0

Übergreifende Definitionen:
calc gd8: GD(close,8,s);
calc gd11: GD(close,11,s);
calc gd14: GD(close,14,s);
calc gd17: GD(close,17,s);
calc gd20: GD(close,20,s);
calc gd23: GD(close,23,s);
calc gdTrend: GD(close,25,s);
calc Tl: If(gdTrend>Ref(gdTrend,-1)*1.002,1,0);
calc Ts: If(gdTrend<Ref(gdTrend,-1)*0.998,-1,0);

calc long1: If(Tl=1 and (close>gd8 and Ref(close,-1)<gd8
or close>gd11 and Ref(close,-1)<gd11
or close>gd14 and Ref(close,-1)<gd14
or close>gd17 and Ref(close,-1)<gd17
or close>gd20 and Ref(close,-1)<gd20
or close>gd23 and Ref(close,-1)<gd23),1,0);

calc short1: If(Ts=-1 and (close<gd8 and Ref(close,-1)>gd8
or close<gd11 and Ref(close,-1)>gd11
or close<gd14 and Ref(close,-1)>gd14
or close<gd17 and Ref(close,-1)>gd17
or close<gd20 and Ref(close,-1)>gd20
or close<gd23 and Ref(close,-1)>gd23),1,0);

calc gd15: GD(close,15,s);
calc gd25: GD(close,25,s);
calc ADX: ADX(18);
calc ADXGD: GD(ADX,18,s);
calc oben: PDI(18);
calc unten: MDI(18);
calc Williams: W%R(5);
calc ATR: ATR(10);

calc long2: If(gd15>gd25 and gd15>Ref(gd15,-1) and ADX>ADXGD
and ADX>15 and oben>unten
and Williams>-90 and Ref(Williams,-1)<-90,1,0);

calc short2: If(gd15<gd25 and gd15<Ref(gd15,-1) and ADX>ADXGD
and ADX>15 and unten>oben
and Williams<-10 and Ref(Williams,-1)>-10,1,0);

***** Test-Einstellungen *****

Positionen: Long+Short
Enter-Basis: Close
Delay: 0
Exit-Basis: Close
Delay: 0
ATR-Trailing Long+Short
Trailingstop
bei ATR(10)*1

Backe

Backe

unregistriert

13

Samstag, 14. Februar 2004, 11:39

Das WANN war erstmal geklärt, fehlt nur noch das WIEVIEL.

Bestimmung der Positionsgröße

Das folgende MM-Model habe ich komplett von van Tharp übernommen aus dem Buch clever Traden mit System.
Dieses Buch hat mir am meisten von den ganzen Büchern gegeben, die ich über alles mögliche gelesen habe.

Ich weiss nicht ob jeder dieses Model kennt, deshalb hier noch mal.

Beispiel: es soll ein Longtrade eingegangen werden

Kurs 1000
Stop 950
Depot 10000Euro
Risiko 2%

Das bedeutet, wenn ich bei 950 ausgestoppt werde, soll ich genau 200 Euro verlieren.
also nimmt mann die 200Euro und teilt sie durch den Abstand Kurs-Stop
200Euro / 50 = 4
Man könnte also 4 Aktien kaufen.

Den proz. Betrag den ich pro Trade riskiere bezeichne ich als 1R.
Ziel ist hohe vielfache von 1R zu machen.

Würde man im obigen Beispiel bei 1075 verkaufen hätte man einen Gewinn von 1,5R
Bei 1250 5R, bei 975 -0,5R
Es ist natürlich möglich mehr als 1R Verlust zu machen. Gerade wenn ich EOD handle.
Bei dem HS1 System ist z.B der Durchschn.Verlust -1,4R.

Den größten Vorteil dieses MM Model hat man, wenn man einen Vola Stop nutzt. Durch den variablen Stop Abstand wird das Risiko immer an die Volatilität angepasst. Ich könnte z.B eine Thyssen und eine SAP mit jeweils 1R=2% handeln ohne dass ein Wert größeren Einfluß auf die Depotentwicklung hat als der andere.

Den Betrag den ich als 1R nehme ermitele ich in Excel
Ich kopiere die Trades eines System nach Excel und passe dort durch Verändern des 1R den Drawdown an, so dass er für mich sinnvoll ist. Es funktioniert auch sehr gut wenn man mehrere Systeme kombinieren will und die jeweiligen R's festlegen will.



Für meine ganzen Drawdown/Gewinn Analysen nehme ich nur abgeschlossene Trades. Max. offene Gewinne gehen da nicht ein.

Am Anfang fand ich Drawdowns von 15% i.O., da war mein 1R teilweise 4%.
Momentan neige ich eher so zu 6-8% Drawdown. Man sollte davon ausgehen das der höchste Drawdown sich wiederholen wird. Und es sind noch keine Gebühren enthalten!
Bei realen Drawdowns von über 20% fällt es mir dann langsam schwer mein System diszipliniert weiterzuhandeln.

Bleibt noch die Frage bringt dieses MM System den überhaupt eine Verbesserung.

Dazu habe ich mal die Depotentwicklung eines Systems mit dem %R Model (gibt es dafür einen richtigen Namen?) und dem StandartModel verglichen.




Es lässt sich sagen das bei gleichem bzw. sogar geringerem Risiko mehr erwirtschaften lässt.
Ich kann natürlich nicht behaupten, dass das bei allen HS so ist. Aber meine Erfahrungen sind durchweg positiv. Das funktioniert allerdings nur wenn man einem Vola Stop benutzt.

Weiterhin lässt sich damit sehr gut und genau die Positionsgröße bestimmen.

Backe

Vuego

Meister

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 999

14

Samstag, 14. Februar 2004, 11:53

Hallo Backe,
Tharp begleitet mich seit 10/2001 - das sind in etwa auch die Anfänge Deines HS'es! Ich habe Tharp leider nie richtig konsequent in der Praxis umgesetzt, darum ist es ganz hilfreich wenn ein Praktiker positiv berichten kann. Danke für Deine Ausführungen und Gruß, Vuego

Backe

unregistriert

15

Samstag, 14. Februar 2004, 12:57

Hier werde ich meine Veränderungen an dem System aus dem vorletzten Posting vorstellen.

Die erste Veränderung war das Zufügen eines Initial Stop.



Es fiel auf das kein Gewinner mehr als 0,6R zwischenzeitl. Verlust hatte (close-Basis).

Also wurde ein Initial Stop von 0,6 x ATR(10) zugefügt.
Durch die kleineren Verluste bzw. kleineren Drawdowns konnten größere Positionen gehandelt werden.



Weiterhin hatte ich mich entschlossen einen Gewinnstop einzubauen, der die Chancen so wenig wie möglich begrenzt



Die beste Var. die ich gefunden habe ist, bei offenem Gewinn von größer 9R,10R,11R,12R jeweils ein Viertel der Pos. zu schließen.
Insgesamt konnen damit ca. 9 R mehr erzielt werden. Und auch persönlich kam ich mit dieser Var. gut klar.


Gruß Backe

Backe

unregistriert

16

Samstag, 14. Februar 2004, 13:12

Hallo Vuego!

Über MM wird ja viel geredet. Es ist nicht das Allheilmittel. Es kann aber ein gutes System verbessern und dem Trader bei der Umsetzung helfen. Ich habe mich echt an dieses Model gewöhnt und kann mir gar keine andere Art vorstellen meine Pos.Größen zu berechnen.
Es gibt aber bestimmt viele Möglichkeiten, aber jeder muß sein System für sich passend zusammensetzen.

Gruß Backe

Backe

unregistriert

17

Samstag, 14. Februar 2004, 19:08

Der nächste Punkt

Wie verwaltet, überwacht man seine realen Trades?

Ich führe ein Tradingtagebuch und eine Excel Datei.

Im Tadingtagebuch wird erwähnt
System , Richtung , Datum
Depotwert, wieviel Euro ist 1R, den ATR

Weiterhin gebe ich das finanz. Risiko des Trades wieder:
theor. Risiko 1R, das reale Risiko (am obigen Beispielsystem wären das 1,4R), und das max histor. Risiko (wieviel würde ich verlieren, wenn sich der größte Verlust wiederholt.

Wieviel Stück welches Zertifikates zu welchem Preis, Gesamt Kaufpreis

Der erste Stop wird eingetragen, und die nächsten Tage aktualisiert, sollte er sich verändern.

Beim Verkauf wird der Preis und Gesamtpreis wiedergegeben.

Abschließend wird der Gewinn/Verlust ermittelt und den real erzeilten R Faktor (inkl. Kosten)

Wenn es Gründe zur Abweichung vom System gegeben hat werden sie aufgeschrieben.


Als nächstes wird kontrolliert ob die reale Performance und die theor. zu mindest fast gleich sind

Ich mache mir dazu eine kleine Tabelle
(Hier ein Bsp. von letzes Jahr)


Es wird das Ergebnis mit den theor. Werten des Systems, mit den 17.30 Kursen an der Euwax und den Realen Kauf/Verkaufpreisen verglichen.

Die Kurse von der Euwax sind meine Benchmark. Diese Kurse sind für mich ganz einfach zu erreichen wenn ich mich an meine Regeln halte.

Sollten dieses und mein erzieltes Ergebnis sich unterscheiden wird untersucht warum.

Es werden die Gründe der Abweichung notiert und versucht für jedes Problem eine Lösung zu finden.

Darüber hinaus führe ich noch eine Excel Datei in dem alle G/V eingetragen werden. Alle Transaktionen, auch die unabhängig vom System.
In dieser Datei werden dann auch die Pos Größen berechnet. Ich gebe bei einem Trade nur noch Close und ATR ein, und alles wichtige wird mir dann berechnet.

Backe

sten

Experte

Registrierungsdatum: 6. September 2002

Beiträge: 2 879

18

Sonntag, 15. Februar 2004, 20:24

Hallo Backe,

Deine Beiträge finde ich klasse. Habe auch das Buch studiert und die R-Vorgehensweise hat mir sehr gut gefallen, habe es aber bisher nicht geschafft diese auch umzusetzen.
Ich hoffe Du fühlst Dich in diesem Forum wohl und wirst noch viele weitere Beiträge schreiben.
Danke.

Viele Grüße
Torsten

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sten« (15. Februar 2004, 20:27)


Backe

unregistriert

19

Sonntag, 15. Februar 2004, 20:56

Hallo Torsten!

Danke für die Blumen!
Es kommt auf jeden Fall noch das Thema
Scheiden tut weh - wenn sollte man sein System nicht mehr Handeln.
Dann schauen wir mal was noch fehlt.
Meine Beiträge sind nur eine Wiedergabe meiner Erfahrungen. Ob sie richtig sind oder hilfreich muss jeder selber entscheiden.
Freue mich natürlich über Anregungen, Fragen usw.
Gruß und schönen Sonntag noch

Backe

Backe

unregistriert

20

Montag, 16. Februar 2004, 19:03

Wenn sollte ein System nicht mehr gehandelt werden?

Bevor man ein System handelt, sollte man es ausgiebig testen, damit man ein Gespür für dessen Charakter bekommt. Man sollte beim Testen genau in sich reinhören und fragen ob man die größten Verlustphasen durchgestanden hätte. Es gibt da nichts zu beschönigen, der größte Drawdown wird sich wiederholen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und wird dann festgestellt der Markt hat sich verändert bzw. das System funktioniert nicht mehr, liegt der Drawdown sicherlich deutlich über den größten historischen. Auch das sollte vor dem Handelsbeginn bedacht sein.

Am Beispiel des System HS1b aus den letzten Postings.



Seit Juni 03 änderte sich die Charakteristik der abgeschlossenen Trades. Es gab viele Verlierer und Drawdownphasen, die von wenigen großen Gewinnern unterbrochen wurde.

Ganz am Anfang habe ich mir folgende Grafik angefertigt.



Es zeigt den prozentualen Wertgewinn der letzten 3, 6 und 12 Trades. Man sieht hier die Zyklik des Systems. Eine negative Entwicklung der letzten 6 Trades war für mich das Zeichen zum Abbruch des Systemhandels.

Am Ende war dann auch das Vertrauen in dieses System weg. Glücklicherweise hatte ich die PosGrößen schon seit Mai03 um 50% zurückgefahren.


Die Frage des Abbruchs eines Systemhandels ist genau so eine Gratwanderung wie vieles anderes. Es bedeutet ja auch nicht, dass ein System nicht mehr funktioniert. Ab dem nächsten Trade könnte es ja wieder wie gewohnt laufen.
Sollten sich aber die Risikoparameter (Größe und Länge des Drawdown, durchschn. Return...) verschlechtert haben, sollte man zumindest eine Verringerung der Pos.Größe überdenken.

The biggest Drawdown is still ahead of you.

Backe


Das war soweit alles was ich zu diesem Thema sagen kann. Wenn etwas falsch ist, fehlt oder ungenau ist, könnt ihr mich gerne korrigieren. Anmerkungen und/oder Fragen sind natürlich willkommen.