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Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

21

Donnerstag, 16. Dezember 2004, 11:27

Hallo TT,

>>es ist immer wieder bemerkenswert, wie detailliert und kompetent Du >>auf Frage eingehst. Meine aufrichtige Hochachtung!

Danke! :)

Zunächst ist es wichtig, mit welcher Basis wir es zu tun haben. Ist es der FDAX,GBL,SMI BOBL,Forex oder die e-Minis?....ich gehe mal vom FDAX aus!

Bei diesem Future steht das Handelsvolumen und die Handelszeit,von der das Volumen im weitesten Sinne abhängig ist, im Vordergrund zur Abschätzung einer Möglichen Slippage wenn der einstieg MARKET erfolgen soll! Der FDAX hat eine eigensinnige Charakteristik weil hier zum einen das Gesamtvolumen nicht ganz so hoch ist wie z.B. beim GBL oder ESTX und zum anderen sehr viel Volatilität enthalten ist. Daraus resultieren in volumenschwachen Handelszeiten scheinbat unerklärbare Spikes die sich aber dadurch erklären lassen das gefaket wird!

Solche Handelszeiten sollte man wenn möglich aus dem System ausklammern! Wichtige,zumeist US-Wirschaftsdaten,sind zudem ein Gefahrenfaktor dessen Management nicht gnadenlos einem HS überlassen werden sollte. Liegen die Analysten mit den Prognosen falsch, dann gibt es keinen Return mehr ...und auch kein halten wenn das System falsch liegt!


Daher sollte man sich genau überlegen und abwägen, in welchen Handelszeiten man mit Returns rechnen kann und wann im Schnitt mit erhöhten Volumen zu rechnen ist. Nicht das die Market Order des öfteren abgefischt wird!

>>Zu meinem System:
>>- Arbeitet mit LastPrice
>>- Signal wird wie folgt ausgelöst: Cross(High, Signallinie, 1)=1;
>>- Die Signallinie ist nicht "hart umkämpft", das sie i.d.R. kein markantes >>Kursniveau darstellt.

In Bezug auf den FDAX sollte bei dieser Konstellation mit einem Punkt Spread und bei Market mit mindestens 1.5-2 Punkte Slippage /RT gerechnet werden was summa sumarum 3,5 Punkte /RT **ohne Return** ergeben würde.

Was könnte man theoretisch verbessern um die Slippage zu drosseln:

-BID-ASK Kurse verwenden
thoretische Erspanis 1 Punkt/RT (SPREAD)
Gefahr: Nicht ausgeführtes Limit! Ungünstig ausgeführte Market Order


Return abwarten:
theoretische Erspanis im Bezug auf die o.g. Vorteile~~ 0.5 Punkte beim ENTRY (EXIT unberücksichtigt)

Gefahr: Kein Return-kein Trade. Testmöglichkeit wenn alle Ticks geprüft werden sollen ist ausschliesslich der virtueller Broker unter realen Bedingungen d.h. man sollte mit BID-ASK Kursen testen!

Man könnte demnach "THEORETISCH" ,führt man die Tests für ENTRY (EXIT ist gesondert zu behandeln) wie beschrieben durch, ohne Slippage rechnen was aber auf keinen Fall empfehlenswert ist. Wenn das System z.B. mit 0.5 Punkten Slippage gut läuft und bereits mit einem Punkt aus den Fugen gerät, dann sollte man das ganze besser nochmals prüfen, überdenken und über meherer Tage im VB laufen lassen. Ich gehe immer davon aus, dass das HS keinen Definitionsfehler beinhaltet! Du arbeitest viel mit Komp..so wie ich das gesehen habe,und da hat man schnell "unerwartete" Ergebnisse.

>>Ich überlege, ob ich OrderPlus auf "Market" einstelle. Vorteil wäre, dass >>man damit auch keine Signale aufgrund massiver Fast-Market->>Bewegungen verpasst. Nachteil wäre eventuell (!!) eine höhere Slippage.

Ich denke nicht nur eventuell,wenn zudem keine Handelszeitbeschränkungen implementiert sind oder unerwartete Bewegungen auftauchen! Ich möchte aber hinzufügen, das es auf die Gewinnerwartung/RT ankommt. Wenn diese bei 5-10 Punkten/RT liegt lässt sich ein halber-1Punkt Slippage/RT sicherlich "verschmerzen".Wichtig ist dass das Chancen Risiko Verhältnis zu Deinen Gunsten (im Backtest) ausgewertet wurde und auch "unvorhersehbare Ereignisse simuliert" wurden.

Man hofft zwar immer das man das vom Worst Case nie erlebt...und schon hat's einen erwischt! Bei solchen Ereignissen kann ruckzuck ein ganzer Tag der schon gut im Gewinn lag zunichte gemacht werden.Aber das kommt sehr selten vor und ich denke Du setzt einen Worst-Case Stopp als Init d.h. der Stopp liegt bereits als Sicherung an der EUREX;Globex ect.....

>>Alternative wäre Limit "+1". Rechnet man verlorenen Profit aufgrund >>wegen der Slippage nicht eingegangener Trades zur Slippage dazu, >>könnte die Slippage hier sogar höher sein!?

Die Hochrechnung ist gewagt! Ich denke das kann man so nicht rechnerisch aufwiegen weil zu viele mögliche "Fehlerquellen" enthalten sind! Das kann einen nur die Praxis zeigen.Bei einer LIMITVorlauf könnte man zunächst mit 0.5 Punkten starten. Ich denke das lässt sich sogar backtesten! Eventualitäten sollte man im VB testen und wenn man es ganz genau wissen möchte kommt man um Realtrades nicht herum! :-)

Ein tragender Faktor bei den Spielchen um die enge Slippage ist mit Sicherheit auch der Broker,die Internet Power,die Power der Software und die Daten die für das HS einesetzt werden. Umso kleiner die Komprimierung gewählt wird desto wichtiger sind die genannten Fakten!

PS: Schau Dir alternativ auch mal die anderen Ordereinstellungen in ORM an!
Happy Trading

TitaniumTrader

unregistriert

22

Donnerstag, 16. Dezember 2004, 11:45

Danke, lieber Udo, für die aufschlußreichen Ausführungen ... ich habe es verstanden!

Steff

unregistriert

23

Donnerstag, 16. Dezember 2004, 17:55

Hallo Udo, hallo Michael!

Ich persönlich handle im FDAX mit Market Order. Ergebnis: Im Durchschnitt 0,64 Punkte Slippage/RT.
Die Slippage beziehe ich dabei auf die Differenz zum Handelssystem (also Last Price), d.h.die Slippage entsteht hier überwiegend durch den unvermeidbaren Spread.

Dabei halte ich den FDAX in dieser Hinsicht eher für einen "unproblematischen" Markt.
Im HSI-Future zb. kommen häufig Kurssprünge von 30-40 Punkten (von Tick zu Tick!) vor.
Hier ein kurzer Auszug vom heutigen Handelstages:

Datum Uhrzeit Kurs Volume
16.12.2004 07:31:41 14068 20
16.12.2004 07:31:41 14075 1
16.12.2004 07:31:42 14061 1
16.12.2004 07:31:42 14071 1
16.12.2004 07:31:42 14051 6
16.12.2004 07:31:43 14070 1

Aber auch im EUR/$-Future an GLOBEX kann man böse Überaschungen erleben, größtenteils liegt dies m.E. an der unvermeidlichen Verzögerung der "realtime" Daten.

Aber was kann in einem solchen Fall getan werden? Ein entsprechendes Limit zu setzten, ist eine Möglichkeit, weil der Kurs meist wieder zurück kommt (insbesondere im Falle des HSI). Aber eben nur meist und nicht immer.
Und wenn der Markt dann doch einmal davon läuft ist dies besonders für ein trendfolgendes System bitter, denn es sind genau diese großen Moves, die so ein System erst profitabel machen. Noch schlimmer wäre es aber im Falle eines Exits keinen Fill zu bekommen, man hätte dann schlichtweg eine unerwünschte Position im Depot.

Besserung könnte eine Funktion im ORM schaffen, die es ermöglicht das Limit für eine nicht gefillte Order nachzuführen. Oder aber die Möglichkeit eine Limit Order nach
x-Sekunden(einstellbar) in eine Market Order umzuwandeln, somit wäre auf jeden Fall ein sicherer Exit gewährleistet.

Viele Grüsse
Stephan

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

24

Donnerstag, 16. Dezember 2004, 19:02

Hallo Stephan,

zunächst mal zu Deinen Vorschlägen bezüglich ORM: An ähnliche Funktionen habe ich auch schon gedacht wobei der Trailer umgekehrt arbeiten müsste! Aber es ist auch oftmals risikoreich davonlaufenden Kursen nachzuspringen! Der FDAX dreht oft sehr schnell. Nimmt er die Orders auf dem Rückweg nimmt und bildet einen konträr Spike biste weg wenn der Stopp zu nah liegt. Der zweite Vorschlag ist m.A etwas riskant denn was passiert im Fast Market wenn man 3 sec wartet und die Order umwandelt? 5 sec kann gut und gerne 5 und mehr Punkte in sehr schnellen Märkten bedeuten. Würdest Du in einen Spike der in kurzer Zeit so hoch gelaufen ist noch mit Market aufspringen?

Nichts desto trotz wäre es sehr gut, wenn diese Funktionen in ORM intigriert würden!Was ich persönlich in ORM vermisse ist ein separat arbeitender Inaktivitäts Stopp.



Slippage:

Man kann natürlich so knapp rechnen, wenn man sich jederzeit sicher ist dass das System über längeren Zeitraum konstant so funktioniert.Dies findet man aber erst raus, wenn das HS real gehandelt wird! Meine Bedenken sind folgende: Wenn bereits bei der Systementwicklung eines nicht real getesteten HS so knapp bemessen wird, und kein Puffer berücksichtigt wurde,kann man, wenn das HS real nicht funktioniert absolut nichts mehr abspecken. Funktioniert das HS bei der Entwicklung mit Puffer,ist stabil und es zeigt sich im realen Einsatz das man immer noch Slippage ausklammern kann, dann wäre es umso besser!


Bei Market Orders habe ich schon viel erlebt.Gute "Kaufpunkte" werden erzielt, wenn auf den Folge-Levels nach der Kauschwelle viel Kaufinteresse (aber keine Fakes) vorhanden ist und im FAST Market! Im Slow Market bis "No Market" habe ich schon öfter 1-1.5 Punkte mitbekommen....
Happy Trading

Steff

unregistriert

25

Freitag, 17. Dezember 2004, 00:37

Udo,

ich sehe das genauso, eine Limit-Order nach x Sekunden einfach in eine Market umzuwandeln hat schon auch was mit Glücksspiel zu tun....aber wäre vielleicht noch besser als auf der falschen Seite zu stehen?
Alternativ könnte ich mir auch eine Lösung vorstellen, bei der statt der Market- eine zweite, großzügiger bemessene, Limit-Order folgt.

Zitat

Meine Bedenken sind folgende: Wenn bereits bei der Systementwicklung eines nicht real getesteten HS so knapp bemessen wird, und kein Puffer berücksichtigt wurde,kann man, wenn das HS real nicht funktioniert absolut nichts mehr abspecken. Funktioniert das HS bei der Entwicklung mit Puffer,ist stabil und es zeigt sich im realen Einsatz das man immer noch Slippage ausklammern kann, dann wäre es umso besser!

Auch hier 100% Zustimmung, in der Entwicklung würde ich auch nicht mit so geringer Slippage kalkulieren.

Bleibt zu hoffen, dass eine entsprechende Funktionalität bald in OrderPlus integriert wird, vielleicht gelingt es mir dann von aktuell knapp 5 Punkten Slippage/RT im HSI runterzukommen.

Viele Grüße
Stephan