Hallo,
@ Anke
Ich habe kein Problem damit, etwas auszudiskutieren. In Foren gibt es oft Auseinandersetzungen, die es im "realen" Leben so nicht gegeben hätte. Es findet ja keine wirkliche Diskussion statt. Man schreibt etwas und wartet oft stundenlang auf die Antwort des Anderen. Missverständnisse lassen sich somit auch nicht so schnell aus dem Weg räumen. In Foren ist oft das Gegenteil der Fall.
Was mich ärgert, ist, wenn jemand meint, den Richter spielen zu müssen, mir dabei Lügengeschichten unterstellt, Gerüchte verbreitet, alles mies macht und mir nur einen reinwürgen will. Auf diese inhaltlich flachen Beiträge kann ich verzichten und habe deshalb einen User auf die Ignorierliste gesetzt. Ein Richter wird gerufen, ist neutral und ist stets um die Lösung eines Konfliktes bemüht.
Es freut mich sehr, dass Du Dich nochmal gemeldet hast. Dennoch habe ich derzeit keine Lust, meine Ansätze offenzulegen.
@ testeritis
Ich habe in den letzten 2 Jahren mit einigen Freunden, die mathematisch-analytisch alle kompetenter sind als ich, unzählige HS entworfen und verworfen.
Nebenbei: Ich habe große Zweifel, ob deine bishereige Performance weiterhin Bestand haben wird: ca. 60 Trades pro Jahr sind nach 3 Jahren ungefähr so aussagekräftig, wie dreimal im Menschärgeredichnicht gewonnen zu haben.
Das weiß ich nicht erst nach meiner 30-jährigen Roulette-Erfahrung, sonderen auch nach unzähligen( mit meinen hochgeschätzten Freunden) entwickelten HS, die locker nach 3,4,5 Jahren fröhlich abschmierten, und zwar mit oder ohne "Neuoptimierung".
Ich tausche mich fast nur noch per Email mit anderen Tradern aus. Es ist jetzt keine repräsentative Studie, aber ich finde, dass die erfolgreicheren privaten Trader die schlechteren Mathematiker sind. Das mathematische Wissen hat nicht das geringste mit dem Erfolg an der Börse zu tun.
Dass eure Kapitalkurven nach einigen Jahren abschmieren, ist völlig normal. Deshalb arbeite ich auch anders. Meiner Meinung nach führt das ewige Backtesten in keinster Weise zum Erfolg. Wenn ich eine Idee habe, setze ich sie um, lasse den Robustheitstest drüberlaufen und trade dieses NN/HS. Lässt man den Rechenaufwand von Investox außen vor, brauche ich ca. 30 - 60 Minuten, um etwas zu erstellen und zu entscheiden, ob es handelbar ist oder nicht. Je länger man rumprobiert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man aus einer unendlichen Menge eine zufällige Lösung findet, die auf der Testmenge eine steigende Kapitalkurve liefert.
Ich trade ein NN auch nicht, bis es versagt, sondern bis zu meiner psychischen Belastbarkeit. Theoretisch gibt es Systeme, die jahrelang unoptimiert weiterlaufen. Die
langen Kapitalkurven sind auf den kleinen Monitoren jedoch so
grob dargestellt, dass man meinen könnte, es geht ständig bergauf. Vergrößert man die Kapitalkurve jedoch, stellt man oft fest, dass das System wohl jedes Depot in den Keller gefahren hätte. Warum?
1. In der Kapitalkurve bleibt die Steuer unberücksichtigt. Vom Gewinn wird schonmal die Hälfte weggenommen. Die Drawdowns jedoch bleiben gleich.
2. Hat man erstmal ein gewisses Finanzpolster, wird man immer wieder Geld vom Handelskonto abheben. Auch das bleibt umberücksichtigt. Die lange Kapitalkurve ist also nur schöngerechnet.
Derartige Dinge fließen in meine Überlegungen mit ein. Wie hoch ist der Steueranteil, wie viel kann ich abheben, welchen Drawdown erwarte ich. Meine psychische Grenze kommt also lange, lange vor dem eigentlichen Abknicken der Kapitalkurve. Nur mal zum Vergleich: Im Moment wechsle ich die NN alle 2 Wochen.
Ob meine Strategie profitabel ist oder nicht, ist mir egal. Sie muss nur so lange funktionieren, bis ich ausgesorgt habe. Sobald meine kleine Tochter in den Kindergarten geht, werde ich meine Tätigkeit als Hausmann reduzieren und mir einen Vollzeitjob suchen, damit ich die Börse nicht für den Lebensunterhalt brauche. Die Gewinne werden dann wieder investiert etc. Dann ist nur die Frage, was schneller eintrifft: Meine Strategie wird unbrauchbar, oder ich habe ausgesorgt. Vielleicht entwickle ich ja in der Zwischenzeit etwas völlig Neues.