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guid

unregistriert

21

Mittwoch, 14. November 2007, 08:38

Man könnte sich auf folgendes einigen:

Ein abgestimmtes Risikomanagement ist auf jeden fall zu 100% emotionslos umzusetzen, aber ein System muss kritikfähig fähig sein um sich zu verbessern.

Mit anderen Worten:

Wer seine Positionsgrößen nicht auf das Risikopotential seines Ansatzes abstimmt, geht pleite. Vor allem wenn er zu große Positionen zu 100% durchzieht. Dann geht er auch mit einem Top-System pleite ;)


Zu den genannten Trading-Profis:

Nur wenige veröffentlichen ihre Ergebnisse über einen Zeitraum von mehreren Jahren - dabei ist Nachhaltigkeit das wichtigste im Geschäft. Diejenigen die nachhaltigen Erfolg haben, gehen damit äußerst selten in die Öffentlichkeit. Vielleicht weil sie wissen, dass sie früher oder später selbst wieder einen DD durchstehen werden (fällt ohne Publikum leichter!). Ein Bekannter von mir, dessen Publikationen bereits in die mehrfache Auflage gehen hat mir einmal gesagt, dass er nicht schreiben und unterrichten würde, wenn es mit dem Trading gut laufen würde...

mergan

unregistriert

22

Mittwoch, 14. November 2007, 08:55

Guten Morgen Investoxler,

als diskretionärer Trader verfolge ich das Thema mit grossem Interesse.

Nach unzähligen Tests und Statistiken mit automatischen HS, damals noch mit der SW "Sentimenttrader, Omega und Metastock" hatte ich's aufgegeben und mich wieder dem wirklichen Geschehen am Markt zugewendet. Sprich, ich habe mich auf die einfachsten Dinge am Markt konzentriert (Back to the Roots) und handle seither profitabel als Daytrader.
Eines meiner wichtigsten Werkzeuge sind auch heute noch das "Lineal", inzwische durch ein Computerlineal ersetzt, meine Augen und meine Erfahrung.

Wenn das aber so einfach sein soll, warum scheitern so viele Trader?

1. Weil es unheimlich viel Arbeit ist, die beobachteten Aktien täglich zu überprüfen.
Viel Trader meinen, es reicht, morgens den Rechner zu starten, einen Scann über 1.000de Aktien zu machen und dann die zu finden, die heute die Knaller werden.
Ich beschränke mich auf ganz wenige und habe trotzdem jeden Tag genug zu tun.

2. Die meisten Trader erleiden den Schiffbruch nicht, immerhin über 90%, weil sie dumm oder faul sind (im Gegenteil, alle, die ich kenne, sind recht intelligent und sehr fleissig), sondern weil sie an sich selbst scheitern.
D.h. sie haben selten einen Plan mit einem vernünftigen RM/MM, und wenn sie einen haben, fehlt ihnen die Disziplin, sich an ihren Plan zu halten, weil die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt.

3. Zu viele Trader sind zu ungeduldig. Sie haben einen Kurs besucht und meinen dann, alles zu wissen und den Markt sofort zu besiegen. Sie wollen ihre Gewinne hier und jetzt. Um aber mit Linien profitabel zu handeln, ist Erfahrung notwendig. Erfahrung lässt sich aber nur durch langes Üben erzielen.
Ich habe dazu 1.000de Charts analysiert um wichtige Linien erkennen zu können. Bei unzähligen Tradern habe ich Chartanalysen gesehen, die eher einem Gewirr von vielen Spinnennetzen glichen und vom eigentlichen Chart fast nichts mehr zu sehen war.

4. Wenige Trader sind kreativ. Sie hören / sehen irgendein automatisches HS und übernehmen es, ohne sich Gedanken zu machen, welcher Tradinggedanke dahinter steht, welches RM/MM dazu passt, optimieren und optimieren und denken dann, sie haben den Stein der Weisen gefunden. Da Märkte aber sehr dynamische Systeme sind, wird jede Optimierung irgendwann versagen. (alle Anwender, die anders denken, mögen mir verzeihen, es ist meine Meinung)

Oft wurde ich gefragt, warum gerade Linien immer wieder funktionieren?
Stellt Euch einen Chart mal nicht als eine Aneinanderreihung von Einzelkursen vor, sondern als Psychogramm der Marktteilnehmer.
Die menschliche Pysche reagiert in Ihrer Gesamtheit immer wieder gleich auf bestimmte Ereignisse. Daraus resultieren bestimmte Verhaltensmuster, die wiederum im Chart ebenfalls Muster hinterlassen.
Stellt Euch vor, Ihr geht morgens auf einem unbekannten Weg zum Joggen. Unterwegs kommt Euch ein absolut sehenswertes Frauchen (für die Mädels unter Euch, natürlich ein Adonis) entgegen, die Ihr unbedingt kennenlernen wollt.
Wo geht Ihr wohl am nächsten Tag auf die Joggingstrecke?
Wenn eine grosse Menge Marktteilnehmer an einem bestimmten Punkt in den Markt gegangen ist und mit Profit verkaufen konnte, werden sie wahrscheinlich nach einem Rücksetzer am gleichen Punkt versuchen, nochmal auf Gewinn zu handeln.
... und fertig ist eine mögliche Unterstützungslinie!

Udo beschrieb das Problem der Emotionen sehr schön.
Selbst ein automatisches HS wird Emotionen beim Trader auslösen, wenn es eine Verlustserie produziert. Ich meine aber, wenn eine entsprechende Statistik das profitable Traden einer bestimmten Strategie unterlegt, sind diese Emotionen leichter zu ertragen, weil die Verlusttrades im Rahmen des statistischen Rauschens vorkommen können, ohne gleich die ganze Strategie als untauglich zu outen.

Diskretionäres Handeln nach Linien oder auch bestimmten Mustern, beides meine bevorzugten Strategien, muss deswegen nicht unsystematisch sein.
Hingegen, automatisiertes Handeln muss nicht zwingend systematisch sein, aber es nimmt dem Trader auf jedem Fall die Entscheidungen ab, wann und wo ein Trade eingegangen und beendet werden sollte.

Noch ein paar Worte an hajo zum Ausgangspunkt der Diskussion:
Vor Jahren, im Hype der Euphorie, glänzten die Analysten damit, immer wieder neue Indikatoren mit kryptischen Bezeichnungen zu verwenden, weil sie sich damit den Nimbus der Propheten zulegen konnten. Nachdem wir nun alle wissen, dass diese "modernen" Indikatoren einen Schuss in den Ofen bedeutet haben, will heute auch keiner mehr mit diesen in den Zusammenhang gebracht werden, weil sie fast alle falsch lagen.
Deswegen verwenden fast alle Analysten im TV oder Web heute Altvertrautes, um zu suggerieren, dass sie die Zukunft vorhersehen können.
Letztendlich hat aber alles nur einen Hintergrund. Sie wollen Verkaufen! Sei es ihr Institut, ihre Sendezeit und damit die Einschaltquoten oder die Werbung auf Ihrer Page über viele Hits.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag mit vielen profitablen Trades.
Viele Grüsse
Frank

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mergan« (14. November 2007, 09:12)


guid

unregistriert

23

Mittwoch, 14. November 2007, 09:29

Wo geht Ihr wohl am nächsten Tag auf die Joggingstrecke?


:thumbup:

hajo

Meister

Registrierungsdatum: 20. Oktober 2002

Beiträge: 553

24

Mittwoch, 14. November 2007, 11:00

Guten Morgen Investoxler,

... als diskretionärer Trader verfolge ich das Thema mit grossem Interesse.

... Eines meiner wichtigsten Werkzeuge sind auch heute noch das "Lineal", inzwische durch ein Computerlineal ersetzt, meine Augen und meine Erfahrung.

Frank


@ Frank
:thumbup:

Meine "Erfahrung" à la Frank:
In den vergangenen Monaten habe ich sehr oft die IB-5 Minuten Charts für z.B. Crude Oil und DOW verfolgt. In meine Betrachtung floß auch die Optik von Elliott-Waves mit ein. Nicht dass ich damit die Charts analysiert habe, sonder ich habe vielmehr "geduldig" darauf gewartet bis ich ein mir bekanntes Muster erkannt habe, z.B. einen Downimpuls (1-2-3-4-5). Dann habe ich an 2 und 4 eine Linie angelegt und gewartet bis der Kurs diese Linie nach oben geschnitten hat, dann habe ich einen Long genommen, mit Erfolg. Zum Ausstieg habe ich dann den RSI genommen. Ich habe dies erst einige Male durchgeführt, wollte damit nur ein Gefühl bekommen.

Früher hatte ich die EW-Analyse mit dem "Refined Elliott Trader" getestet, aber das brachte mich nur "ins Schleudern" (ich hatte hier im Forum bereits darüber berichtet).

Mit diesem Beispiel wollte ich den Beitrag von Frank -aus meiner Sicht- unterstreichen.

@ Udo
Danke für Deine Erläuterung zu Fibo-Retracements

Wünsche Euch einen erfolgreichen Tag

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

25

Donnerstag, 15. November 2007, 10:24

Hallo Frank

Eines meiner wichtigsten Werkzeuge sind auch heute noch das "Lineal", inzwische durch ein Computerlineal ersetzt, meine Augen und meine Erfahrung.

Diskretionäre Trader können mit Hilfe von Investox sehr fortschrittlichen arbeiten da unzählige Möglichkeiten für Ein-Ausstieg und das Management zur Verfügung stehen! In V 5 wurde mit dem Dom-Trader eine weitere Möglichkeit geschaffen, die auch für Scalper bestens geeignet ist! Es ist es möglich, viele Märkte zu handeln ohne 10 Bildschirme haben zu müssen und ohne stundenlange Sitzerei mit nervenaufreibender Augen-Akrobatik zu betreiben.. 8|

Wenn das aber so einfach sein soll, warum scheitern so viele Trader?

Das ist eine gute Frage,die nächste bitte... 8o


1. Weil es unheimlich viel Arbeit ist, die beobachteten Aktien täglich zu überprüfen.
Viel Trader meinen, es reicht, morgens den Rechner zu starten, einen Scann über 1.000de Aktien zu machen und dann die zu finden, die heute die Knaller werden.
Ich beschränke mich auf ganz wenige und habe trotzdem jeden Tag genug zu tun.


In V5 kann man einen Scann oder die gewählten Titel mittels Signalspalten überwachen! Die Signalspalte ist mit einem Dashboard vergleichbar, nur das die Optik nicht die gleiche ist! Das erleichtert das überprüfen der Underlyings und man kann Signale auf mehreren TimeFrame-Ebenen real Push überwachen und akustische, so wie optische Alerts zufügen!

2. Die meisten Trader erleiden den Schiffbruch nicht, immerhin über 90%, weil sie dumm oder faul sind (im Gegenteil, alle, die ich kenne, sind recht intelligent und sehr fleissig), sondern weil sie an sich selbst scheitern.
D.h. sie haben selten einen Plan mit einem vernünftigen RM/MM, und wenn sie einen haben, fehlt ihnen die Disziplin, sich an ihren Plan zu halten, weil die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt.


Einrahmen und an die Wand hängen! :thumbsup: Viele Suchen nach dem genialen Einstieg,vergessen aber ihren Einsatz und das Konto genauso genial zu schützen! Aber es wird suggeriert: 90% der vorgestellten Strategien in Medien (Print,TV,Video) behandeln das ENTRY-selten das EXIT oder den Einsatz! Mir hatte vor einiger Zeit ein Mitarbeiter von L&P geschildert, wie das auf einer bekannten Börsenveranstaltung abgelaufen ist: Wenige besuchten ein Seminar, in dem es um MM/RM geht! Schon wesentlich mehr besuchten Seminare, bei dem es um den Einstieg geht. Und der Großteil war beim "ehemaligen Bäcker" der horrende Gewinne in kurzer Zeit verspricht oder sollte ich besser schreiben "versprach"? :D Man sieht,das viele an das Unmögliche glauben und denken Börse ist ein Pott aus dem man das Geld endlos mit beiden Händen herausschaufeln kann-und das mit quasi bei Null-Aufwand!

3. Zu viele Trader sind zu ungeduldig. Sie haben einen Kurs besucht und meinen dann, alles zu wissen und den Markt sofort zu besiegen. Sie wollen ihre Gewinne hier und jetzt. Um aber mit Linien profitabel zu handeln, ist Erfahrung notwendig. Erfahrung lässt sich aber nur durch langes Üben erzielen.
Ich habe dazu 1.000de Charts analysiert um wichtige Linien erkennen zu können. Bei unzähligen Tradern habe ich Chartanalysen gesehen, die eher einem Gewirr von vielen Spinnennetzen glichen und vom eigentlichen Chart fast nichts mehr zu sehen war.


:) :thumbsup: Spiderman was here...

4. Wenige Trader sind kreativ. Sie hören / sehen irgendein automatisches HS und übernehmen es, ohne sich Gedanken zu machen, welcher Tradinggedanke dahinter steht, welches RM/MM dazu passt, optimieren und optimieren und denken dann, sie haben den Stein der Weisen gefunden. Da Märkte aber sehr dynamische Systeme sind, wird jede Optimierung irgendwann versagen. (alle Anwender, die anders denken, mögen mir verzeihen, es ist meine Meinung)

Ich denke das hat zwei Hintergründe: Die einen scheuen die Mühe,haben wenig Hintergrundwissen und suchen den schnellen Euro und die anderen haben privat und aus beruflicher Hinsicht einfach keine Zeit den nötigen Aufwand unter Dach und fach zu bringen. Zweit genannte sollten aber auch nicht zu unüberlegten Schnellschüssen greifen!Die Dynamik der Märkte ist der Punkt, der einen Systemtrader dazu veranlasst immer wieder neu zu optimieren und in einigen Segmenten einfach kein profitables System handeln zulässt. Von der Seite betrachtet: Wenn schon System, dann mit Schwerpunkt auf RM/MM da man auf der ENTER Seite nie genau weiß, was passieren wird!


Stellt Euch einen Chart mal nicht als eine Aneinanderreihung von Einzelkursen vor, sondern als Psychogramm der Marktteilnehmer.
Die menschliche Pysche reagiert in Ihrer Gesamtheit immer wieder gleich auf bestimmte Ereignisse. Daraus resultieren bestimmte Verhaltensmuster, die wiederum im Chart ebenfalls Muster hinterlassen.


Exakt diesen Punkt kann man mit Hilfe von M+ nachweisen! Die Handelsmuster zeichen sich besonders gut am Volumen ab! Es muss nicht einmal visuell das gleiche Muster sein-und wird es auch nicht sein! Die Vergangenheit wiederholt sich,wird aber wird nicht projiziert! Ich persönlich halte z.B. Pattern-Anlysen für Systeme als gut geeignet, da man die "aktuelle Markt-Verfassung" dem Pattern zuordnen kann und somit die Wahrscheinlichkeit des ähnlichen Ablaufes erhöht!

Wenn eine grosse Menge Marktteilnehmer an einem bestimmten Punkt in den Markt gegangen ist und mit Profit verkaufen konnte, werden sie wahrscheinlich nach einem Rücksetzer am gleichen Punkt versuchen, nochmal auf Gewinn zu handeln.
... und fertig ist eine mögliche Unterstützungslinie!


Kann man im Histogramm hervorragend nachweisen und sehen....


automatisiertes Handeln muss nicht zwingend systematisch sein, aber es nimmt dem Trader auf jedem Fall die Entscheidungen ab, wann und wo ein Trade eingegangen und beendet werden sollte.


Bis auf das ENTER und Backtest ist mit Unterstützung von Investox der diskretionäre Trader dem Systemtrader gleich gestellt! Die Entscheidung wann und wo gekauft wird nimmt auch dem Systemtrader,wenn man es genau nimmt,Investox auch nicht ab da nur das ausgeführt wird, was der Trader/Entwickler Investox vor gibt!


Deswegen verwenden fast alle Analysten im TV oder Web heute Altvertrautes, um zu suggerieren, dass sie die Zukunft vorhersehen können.
Letztendlich hat aber alles nur einen Hintergrund. Sie wollen Verkaufen! Sei es ihr Institut, ihre Sendezeit und damit die Einschaltquoten oder die Werbung auf Ihrer Page über viele Hits.


Und die Systemanbieter messen die Qualität (und den Preis) anhand der Backtests. Wenn man es genau nimmt müssten alle,um glaubhaft zuwirken beglaubigte reale Kontoauszüge auf den Tisch legen! Aber wer macht das schon-selbst wenn ein gepriesener Börsen-Hndel funktioniert! 90% der so genannten HIGH-Performance Strategien die man im Internet findet kurbeln nur eines an: Den Geldbeutel und das Image des Darstellers wobei man in Sachen Image ein hohes Risiko eingeht-siehe "Börsen-Bäcker"!


PS: Falls es in Investox mal automatische Linien gibt, und diese individuell mit Formeln bearbeit werden können ist m.M. ein Backtest auf Linien-Basis realisierbar,da die Ursprungspunkte festen Regelwerken unterstellt werden können (siehe Tom de Mark-Trendlinie)!

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26

Donnerstag, 15. November 2007, 11:26

Hier eine Grafik die zeigt ,das Trader dem Volumen folgen oder wie Frank schrieb: "Verhaltensmuster die im Chart Spuren hinterlassen"! Die Regel der gleich verteilten Handelsmuster (um den POC) wird gebrochen, wenn der Markt "neue Ziele "definiert"-ausgelöst durch Charttechnik,Verkauf bei großen Adressen, oder globale gute/schlechte News. Im Extremfall werden hohe Kursausschläge von der Wall Street indiziert indem computergesteuerte Handelssysteme massenhaft verkaufen. Damit wird beispielsweise ein Crash beschleunigt,obwohl das Szenario dagegen spricht! Auch Gewinnmitnahmen führen zu erhöhten Volumen auf den Leveln. Prägen sich POCs und die Value Area intensiv aus, kann die Stimmung umschlagen. Das kann eine Änderung der bisherigen Strategie fordern.Kurzfristige Systeme, die nicht globale Strategien oder "einen roten Faden" handeln sollten ersetzt werden.


hajo

Meister

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Beiträge: 553

27

Donnerstag, 15. November 2007, 22:29

Passt zwar nicht ganz zu meinem Thema, aber weil hier desöfteren -zurecht- die eigene Disziplin angesprochen wurde, den Artikel von Jochen Steffens

Grüße,
hajo

Traden verboten

von Jochen Steffens

Ich habe fast die ganze Nacht nicht geschlafen. Es mag sein, dass das mit diesem 300 Gramm Black Angus Steak zu tun hatte, das ich mir gestern Abend genussvoll einverleibt habe – wer weiß.

Heute sitze ich hier jedenfalls mit dicken Augen und einer bleiernden Müdigkeit wie Falschgeld vor den Monitoren und freue mich, dass alles so bunt vor sich hin blinkt. Wie immer, wenn ich nicht topfit bin, gilt die alte Regel: Traden verboten.
Mein schwarzer Freitag

Entstanden ist dieser Grundsatz an meinem ganz persönlichen „schwarzen Freitag“.

Ein paar Traderkollegen und ich waren vor einigen Jahren gerade fett in den Markt eingestiegen, um ein paar Cent je Aktie mitzunehmen, als plötzlich die Fed unerwartet die Zinsen senkte. Daraufhin starteten die Märkte eine unglaubliche Rallye. Wir konnten zusehen, wie Sekunde um Sekunde der Depotstand geradezu explodierte und blieben natürlich investiert. Es war, als würde man als Siebenjähriger Weihnachten, Geburtstag und Ostern an einem Tag erleben. Wir hatten viel Geld verdient, richtig viel Geld...

Eins war klar. Das musste gefeiert werden! Am nächsten Tag, Donnerstag, als wir alle entsprechend große Gewinne realisiert hatten, schlug jemand vor, doch bei einem bekannten Spanier in Köln ein kleines Gelage zu veranstalten. Diese Idee wurde mit euphorischer Begeisterung sofort in die Tat umgesetzt. Sie können sich vorstellen, dass wir weder zimperlich noch sparsam waren und bei der Auswahl der Speisen und leider auch der Getränke etwas über das Ziel hinausgeschossen sind.
Der Kater am Tag danach

Es kam wie es kommen musste, der Abend endete feucht-fröhlich, der nächste Morgen begann umso kläglicher. Ich glaube, es war so gegen 11 Uhr, als ich endlich in der Lage war, mit dem Traden fortzufahren. Immer noch ein wenig durcheuphorisiert, kaufte ich eine große Position und setzte damit, wie gewohnt, auf eine kleine Gewinnspanne. Wenige Cent hätten mir gereicht und ich wäre ausgestiegen. Doch die Kurse liefen in die falsche Richtung. Das ist kein Problem, wenn es nicht so läuft, wie man will, muss man einfach verkaufen – sofort.

Nur genau dieses „sofort“ gestaltete sich schwieriger als erwartet. Damals waren die Broker noch nicht so komfortabel, man musste noch mit einzelnen Tans agieren und das Internet war noch langsam. Zudem hatte ich aufgrund der Nachwirkungen des übertriebenen Alkoholgenusses doch einige Mühe, die Order an den Markt zu bringen. Schlussendlich schickte ich sie unlimitiert in den Markt.

Endlich war die Order draußen – entspannt lehnte ich mich zurück und entschloss mich an diesem Tag erst einmal nicht mehr weiter zu traden. Ich war einfach nicht fit genug dafür.
Der Schock

Irgendwann, eine ganze Weile später, während die Kurse aufgrund der Gegenbewegung immer weiter in den Keller rauschten, aktualisierte ich mein Depot. Doch was war das? Diese Position befand sich immer noch im Depot. Sie glauben gar nicht, was das für ein Adrenalinstoß war, immerhin ging es hier um große Summen.

Auch nach mehrmaligem Aktualisieren blieb diese Position hartnäckig im Depot, während ich bereits mit dem Broker telefonierte. Dort erfuhr ich dann das Unglaubliche: In der Hektik und wahrscheinlich auch aufgrund meines etwas angeschlagenen Zustands hatte ich die Position nicht verkauft, sondern die gleiche Position noch einmal gekauft! Ich besaß also eine unglaublich riesige Position einer Aktie, die seitdem ich sie im Depot hatte, nichts anderes zu tun wusste, als wie ein Stein zu fallen

Der Schock saß tief, mit zittrigen Händen, leichenblass im Gesicht und kaum in der Lage vernünftig zu denken, brauchte ich dann noch eine halbe Ewigkeit, um endlich die Gesamtposition zu unglaublich schmerzhaft schlechten Kursen los zu werden.

Ich hatte viel Geld verloren, richtig viel Geld – die Gewinne des Vortages waren wieder weg. Ich saß lange wie paralysiert regungslos einfach da und und starrte auf den Monitor....

Damals fasste ich ein paar sehr wichtige Entschlüsse, die ich bis heute eingehalten habe, und die in letzter Konsequenz mein Leben veränderten.

1. Niemals, wirklich niemals, wird getradet, wenn ich am Vortag Alkohol getrunken habe. Was dazu führte, dass ich mittlerweile fast gar nichts mehr trinke (auch gestern nicht).
2. Wenn ich krank bin oder mich aus anderen Gründen nicht wirklich gut fühle (zum Beispiel wenn ich die halbe Nacht nicht geschlafen habe), ist traden ebenfalls verboten.
3. Etwas später kam dann noch Regel 3 hinzu: Bei emotionalen Stress (z.B. Streit mit der Partnerin u.a.) ist traden ebenfalls untersagt.

Sie glauben nicht, wie sehr solche Regeln den Alltag verändern. Doch ich bin überzeugt, sie sind gerade beim Daytraden absolut unabdingbar.

mergan

unregistriert

28

Freitag, 16. November 2007, 09:07

Hallo Investoxler,

@ hajo
bist Du Hellseher oder woher kennst Du meinen "schwarzen Tag" und meine Regeln?
Aber die Geschichte stimmt nicht ganz. das war kein Spanier in Köln, sondern ein Italiener in Leipzig. ;(

@ Udo
ist ja gut, ist ja gut, ich hab die V 5 schon meinem Christkindle auf den Wunschzettel geschrieben :D

Einrahmen und an die Wand hängen! Viele Suchen nach dem genialen Einstieg, vergessen aber ihren Einsatz und das Konto genauso genial zu schützen! . . .
Irgendwann habe ich einen schönen Satz gelesen, der es auf den Punkt bringt:
"Viele kümmern sich viel zu viel um ihre Gewinne. Kümmert Euch um Eure Verluste, sie sind es, die Euch erlauben, im Spiel zu bleiben. Wenn Euer Setup korrekt ist und Ihr richtig liegt, kümmert sich Euer Gewinn um sich selbst."

Ich denke das hat zwei Hintergründe: Die einen scheuen die Mühe,haben wenig Hintergrundwissen und suchen den schnellen Euro und die anderen haben privat und aus beruflicher Hinsicht einfach keine Zeit den nötigen Aufwand unter Dach und fach zu bringen. Zweit genannte sollten aber auch nicht zu unüberlegten Schnellschüssen greifen!
Wohl wahr, wohl wahr !!! Wenn ich mein Tradingtagebuch durchgehe und im Setup steht "Bauchindikator" weiss ich gleich, dass im Ergebnis meistens ein Minus steht und mich einzig ein RM vor grösseren Verlusten bewahrt hat.

Bis auf das ENTER und Backtest ist mit Unterstützung von Investox der diskretionäre Trader dem Systemtrader gleich gestellt! Die Entscheidung wann und wo gekauft wird nimmt auch dem Systemtrader,wenn man es genau nimmt,Investox auch nicht ab da nur das ausgeführt wird, was der Trader/Entwickler Investox vor gibt!
Genau! Ich betrachte INV als meinen Angestellten, der zu machen hat, was ich ihm sage und nichts anderes. ich muss ihm nur absolut exakt sagen, WAS er zu tun hat. ... und daran scheitere ich momentan noch :(
Was er nicht zu tun hat, mir zu sagen, wo es lang geht.

PS: Falls es in Investox mal automatische Linien gibt, und diese individuell mit Formeln bearbeit werden können ist m.M. ein Backtest auf Linien-Basis realisierbar,da die Ursprungspunkte festen Regelwerken unterstellt werden können (siehe Tom de Mark-Trendlinie)!
Das wäre selbst für mich als sehr geübten "Linienzieher" absolut genial !!!!!

Ich wünsche Euch allen einen erfolgreichen Wochenausklang
Viele Grüsse
Frank

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

29

Freitag, 16. November 2007, 10:41

Hallo Frank,

bitte nicht falsch verstehen: Ich veranstalte keinen Feldzug für V5 sondern schreibe als Privatperson im Forum, was ich in an der neuen Version als hilfreich und gelungen empfinde. Meine Eigenschaft als Forum-Moderator,in dem ich versuche, die komplette Software dem Leser aus objektiver Sichtweise näher zu bringen, erstreckt sich auf die komplette Version,so weit das bei dem Umfang und den doch sehr detaillierten Neuerungen/Änderungen überhaupt möglich ist!

Bei Systemen sollte man als ex-diskretionärer Trader umdenken. Was wir als nicht schwierig empfinden oder tagtäglich visuell mit einem Blick sehen und auswerten, kann mathematisch aufbereitet eine Seite Programmierung bedeuten! Bei der visuell-gedanklichen Wahrnehmung sieht man das aktuelle Umfeld und zieht Rückschlüsse!Eine mathematische Formel ist starr und berechnet nur das ,für was sie konzeptiert wurde....oder auch nicht! :D Es gibt keinen Raum für "Nuancen" und selbst mit NN oder FuzzyLogic ist der "Enfaltungsraum" sehr eingeschränkt! Du siehst selbst, wie viel Formeltext schon eine simple Candleformation benötigt! Nuancen und übergreifende Funktionen die man als geübter diskretionärer Trader in wenigen Sekunden erkennt und erfasst, benötigen im HS u.U. Berechnungstitel,Master-Slave-Anwendungen,externe Formeln via VB usw.,aber vor allen viel Zeit und Testläufe so wie (je nach Systemeinstellung) umfangreiche Pflege!Für Linien benötigt man in der Regel "nur":

-Dialog für die Steigung/Fallung
-Kontakt-Zählung
-Abstand für die Delta-Linien

und schon könnte man erste Backtests (wenn es denn sein muss) starten! Alternativ könnte man auch mit numerischen, linearen Steigungen arbeiten aber dann müsste man die am häufigsten auftretende Steigung/Fallung im Chart analysieren,was dem Tool auch nicht das Problem sein sollte! Im Backtest kann man Ausbruch,Eintritt Kontakt an der Linie und Delta-Zwischenraum backtesten!Zudem könnte man die Linien zur Formationserkennung heranziehen. Auch wenn es das bei NRCM schon gibt wäre schön, wenn Investox das auch ohne,kosten verbundene externe Tools könnte und Anwender berücksichtigt, die VB nicht mächtig sind! Formations-Erkennung soll letztendlich nicht Privileg des VB-Anwenders und mathematischen Experten sein, sondern für jeden User zur Verfügung stehen......

Ich wünsche ebenfalls einen sonnigen Freitag-in jeder Hinsicht! :)
Happy Trading

mergan

unregistriert

30

Freitag, 16. November 2007, 13:51

Hallo Udo,

ich hatte Dich schon richtig verstanden.
Falls Du nun mich falsch verstanden hattest, einen tiefen Kniefall vor Dir und Abbitte.
... nun ist's aber genug mit der gegenseitigen Entschuldigerei, sonst sitzen wir hier weihnachten noch und entschuldigen uns gegenseitig :sleeping:

Gerade für mich als Newbie ist es doch immens wichtig, von "alten Hasen" zu erfahren, was ein Programm kann und was nicht und wo es sich evtl. lohnt zu investieren.
Bis ich das mal selbst abschätzen kann, gibt es dann die V 6 / 7 oder gar 8 ?(
Mir sind die Erfahrungsberichte meiner ansicht nach kompetenter Benutzer lieber als 1000 Hochglanzprospekte.
Aber das ist wie mit dem Traden, was für mich pofitabel sein könnte, entscheide zum Schluss immer ich.

... Bei der visuell-gedanklichen Wahrnehmung sieht man das aktuelle Umfeld und zieht Rückschlüsse!Eine mathematische Formel ist starr und berechnet nur das ,für was sie konzeptiert wurde....oder auch nicht! ...
Das ist ja vielleicht ein Trost !!!! 8)
Ich bemerke es im Augenblich gerade selbst, worauf ich beim visuellen Trading alles achte, aber meinem "Angestellten" ist das alles wurscht.

Du wünschst einen sonnigen Freitag???
Das Wetter kannst Du da ja nicht meinen, es sei denn, Bernd hat für Dich schon die 6 richtigen Kreuze gemacht, der Jack ist geknackt und Ihr sitzt schon beim Pina unter Palmen :thumbup:

Dir und allen anderen ein schönes und ruhiges WE
Viele Grüsse
Frank