Dienstag, 23. April 2024, 23:16 UTC+2

Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden
  • Registrieren

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: INVESTOX-Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Peratron

unregistriert

1

Samstag, 2. Oktober 2010, 10:58

Mysteriöser Kurssturz im Mai: Einzelner Händler löste Wall-Street-Crash aus

Das Rätsel um den dramatischen Kursverlust an der Wall Street im Mai ist gelöst.
Laut US-Börsenaufsicht war eine einzelne Brokerfirma mit computergesteuerten
Blitzverkäufen für den sogenannten "Flash Crash" verantwortlich.


Link

G.Funke

unregistriert

2

Samstag, 2. Oktober 2010, 14:01

In Zeiten in denen es einem kleinem „Hümpelpümpel“ wie mir möglich ist mit Hebeln bis zu 200 (oder 0,5 % Margin) zu handeln passiert so etwas.

Diese Leute handeln ganz sicher mit wesentlich kleineren Margins und dieses „Mini Margin“ wird dann vermutlich noch auf Kredit finanziert.
Da reicht dann möglicherweise ein für diese Leute „lächerliches Millönchen USD Einschuss“ um obiges zu verursachen.

Beängstigend und sehr ungesund !!!

Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 051

Wohnort: Giessen

3

Samstag, 2. Oktober 2010, 14:50

Hallo Gerd,

Der Bericht klingt bisschen anders was den Background des Verkäufers angeht. :whistling:
Bei einem 20 Mrd Depot ist eine 4 Mrd Position im ES definitiv kein Hebel.
Und für 75000 ES Futures brauch man dann doch auch bisschen mehr als ein Milliönchen an Margin.
IB nimmt 2813$ initial intraday Margin, das wären also 210 Mio.
ON das doppelte womit wir nur noch bei einem maximal möglichen Hebel von 10 sind die real über futures darstellbar sind.


Zu den Gründen gibt es übrigens auch noch völlig andere Theorieren, die auch alle erstmal plausibel klingen.
Da im ES in der Regel > 1 Mio Kontrakte am Tag gehandelt werden, erscheint mir obiger Artikel relativ sinnfrei.
mit 5% des durchschnittlichen Tagesvolumens 10% Bewegung in den Markt bringen klingt jetzt nicht besonders glaubhaft.

Da sind noch ganz andere Dinge gleichzeitig abgelaufen.
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.

Bernd

Experte

Registrierungsdatum: 5. Juni 2005

Beiträge: 4 070

Wohnort: Iringsweg

4

Samstag, 2. Oktober 2010, 18:34

Naja, aber was sollen die Politiker und die Behören denn auch tun?

Ich denke, die Aufsichtsbehören müssen jetzt nach dieser langen Zeit der Untersuchungen erstmal ihr Gesicht wahren. Man muss den Millionen - oder eher Milliarden - betroffener Menschen das Gefühl geben, dass man die Ursache kennt, die Unschuldigen bestraft werden und neue Gesetze verhindern, das so was jemals wieder passieren kann.

Mag am Anfang ein Fat Finger gestanden haben oder ein bisschen höheres Volumen einer Firma als an gewöhnlichen Tagen (wie Kalli das oben schön runtergerechnet hat, eher im Bereich von Fabel und Dichtung) : würden die Aufsichtsbehörden die seit vielen hundert Jahren bestehende Unsicherheit mit dem Geld und die sich ständig pro Jahrhundert mehrfach wiederholenden Crashes korrekt mit dem Schmetterlingseffekt, oder dem Phänomen einer sich aufbauenden Welle erklären, würde das der Grossteil der Weltbevölkerung doch gar nicht verstehen.

Besser also anzudeuten, dass beim letzten Crash alles anders war als die Dutzende Male zuvor. Also, zack, irgendeine Erklärung, und die ist es dann. Was sonst?

Es wird schon einen Grund haben, dass die Untersuchungen keinen Schuldigen beim Namen nennen ;)
Gruss
Bernd

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

5

Sonntag, 3. Oktober 2010, 12:39

Oder wollte man einfach mal beweisen das ein System,obwohl es von Bits und Bytes kontrolliert und als effizient bezeichnet wird erschüttert werden kann. Das schlimmste ist, wenn in einem vermeintlich effizienten System unkalkulierbare Unregelmäßigkeiten auftauchen!Ist man in der Lage dies auszulösen,verdient man sich damit dumm und dümmer! Dabei ist es egal ob es sich um Mißgeschick handelt oder nicht!Hast recht Bernd,in die Kerbe schlage ich auch! Denken wir uns unseren Teil und ich glaube wird liegen nicht mal so verkehrt! Über die detaillierten Hintergründe zu spekulieren ist in dem Fall so, als würde man einen Fußball in den Orbit schießen... ;)
Happy Trading

hajo

Meister

Registrierungsdatum: 20. Oktober 2002

Beiträge: 553

6

Montag, 4. Oktober 2010, 19:57

Löste ein fauler Trader den Flash Crash aus?
von Torsten Ewert
Verehrte Leserinnen und Leser,
Sie erinnern sich sicherlich: Am 6. Mai 2010 sorgte ein Minuten-Crash an der US-Börse für einen heftigen Schock. Innerhalb von Minuten sanken die Kurse der großen Indizes um fast 10 %. Der Dow-Jones-Index verzeichnete den größten Verlust (in Punkten) seiner Geschichte. Einzelne große Aktien verloren kurzzeitig über 99 % ihrer Marktkapitalisierung und wurden nur noch als Penny Stocks gehandelt.
Erstaunlicherweise war der Spuk nach wenigen Minuten wieder vorbei. Die Indizes schlossen unter massiv erhöhtem Volumen „nur“ ca. 3 % niedriger.
Faulheit in der Krise kostet Billionen Dollar
Eine gemeinsame Untersuchungskommission der US-Börsenaufsicht SEC und der Terminmarktaufsicht CFTC stellte Ende September nun ihren Abschlussbericht zu diesem Ereignis vor. Kurzes Fazit: Ein unvorsichtiger Händler einer großen Fondsgesellschaft hat dieses Ereignis ausgelöst.
.....
Fortsetzung
Waren Super-Trader die eigentlichen Auslöser des Flash Crashs?
Denn nach Angaben des Berichts spielten sich die entscheidenden Ereignisse nur innerhalb von drei bis vier Minuten ab. Und insbesondere, dass das Tief an diesem Tag genau mit der automatischen Handelsaussetzung zusammenfiel, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass automatische High-Speed-Tradingsysteme, sogenannte High Frequency Trader (HFT), ganz entscheidend in diesem Crash involviert gewesen sein könnten.
Zwar erwähnt auch der Bericht die Beteiligung dieser Trader und Systeme, er hängt jedoch ihre Bedeutung auffallend tief. So werden an zwei Stellen Zahlen zum Handelsvolumen der HFTs ohne weitere Wertung genannt. Allerdings ergibt sich daraus, dass allein das HFT-Tradingvolumen in den drei Minuten kurz vor der Handelsaussetzung etwa das Zehnfache des üblichen Volumens betrug und für 33 % des gesamten Volumens in diesem Zeitraum verantwortlich war.
In den 15 Sekunden unmittelbar vor der Handelsaussetzung agierten die HFTs nahezu unter sich (49 % des Handelsvolumens) und produzierten dabei das 30fache des üblichen Volumens während eines normalen Tages!
Dass sich der Markt nach der Handelsaussetzung unmittelbar erholte, würde sich dann dadurch erklären, dass die HFT-Systeme nicht mehr im Markt waren – sie schalten nämlich in solchen Sondersituationen in der Regel ab, da ihre Algorithmen dabei „durcheinandergebracht“ werden...
Auffälliges Schweigen zum Einfluss der High Frequency Trader
Das Problem ist nun weniger der wahrscheinliche Einfluss der HFTs (dieser ist Experten durchaus bekannt), als vielmehr die auffallend geringe Aufmerksamkeit der Behörden dafür. In den Medien wird in diesem Zusammenhang auf die intensive Lobbyarbeit der (finanzstarken) HFT-Firmen verwiesen sowie auf personelle Verquickungen zwischen ihnen und ehemaligen Angehörigen der Aufsichtsbehörden, die dort inzwischen als „Berater“ angeheuert wurden.
..........
Fortsetzung
Einzige konkrete Maßnahme bisher ist die Einführung strikter Regeln für die Auslösung einer automatischen Handelsaussetzung – ein Instrument, das beispielsweise im DAX seit Jahren gang und gäbe ist.
Es gibt auch andere Daten, Interpretationen und Schlussfolgerungen
So verwundert es auch nicht, dass andere Beobachter zu anderen Erkenntnissen kommen. So will der Datendienstleister Nanex zum Beispiel herausgefunden haben, dass in den wenigen entscheidenden Minuten vor der Handelsaussetzung (der Zeitraum deckt sich mit den Angaben des offiziellen Berichts) eine auffallend hohe Anzahl von sogenannten Scheinorders platziert wurde.
Diese werden nur für Sekundenbruchteile eingestellt und danach sofort wieder gelöscht. Eine echte Kauf- oder Verkaufsabsicht steckt nicht dahinter
. Solche Orders erfüllen nur taktische Funktionen der HFT-Algorithmen.
Allerdings kann ein solcherart extrem erhöhtes Orderaufkommen die (langsameren) Börsensysteme unter Druck bringen, z.B. durch verzögerte Weiterleitung der Börsendaten an die regulären Händler und Trader. Laut Nanex war ein solches Phänomen möglicherweise die eigentliche Ursache für den Flash Crash – auch wenn besagter fauler Händler vorher den Anlass dazu geliefert haben sollte. Denn wie gesagt: Bevor die Lawine schließlich losbrach, war dessen Order schon etliche Minuten im Markt...
Nanex schlägt vor, diesem Treiben mit einer ziemlich einfachen Maßnahme wirksam zu begegnen: Jede Order bleibt automatisch eine bestimmte Zeitlang gültig, z.B. 50 Millisekunden (= 0,05 Sekunden). Dies erlaubt es den meisten Trading-Systemen, auf diese Order zu reagieren und gegebenenfalls zu handeln. Ein HFT müsste demnach fürchten, dass seine Scheinorder doch zur Ausführung kommt – also unterlässt er sie.
Dass diese Maßnahme, die kaum Aufwand bei ihrer Umsetzung erfordert, nicht aufgegriffen, ja noch nicht einmal diskutiert wurde, lässt nun jede Menge Spielraum für Spekulationen. Schließlich sind auch die großen Market Maker an den Börsen, also die großen Banken, im HFT-Geschäft mächtig aktiv...
Privatanleger, aufgepasst!

Für Sie als Privatanleger ergeben sich natürlich ebenfalls Konsequenzen. Die klassische Absicherung mit Stop-Loss-Aufträgen geht unter solchen Umständen nämlich nach hinten los.

.....
Fortsetzung
Hinterfragen Sie daher auch hin und wieder jede Börsen-„Weisheit“, auch wenn sie wer weiß wie oft als „unumstößlich“ herumgereicht wurde.
Denken Sie daran: Märkte und Produkte ändern sich – nur die handelnden Menschen meist nicht. Tun Sie es daher vor den anderen. Viel Erfolg!
Mit besten Grüßen
Torsten Ewert
http://www.stockstreet.de/

hajo

Meister

Registrierungsdatum: 20. Oktober 2002

Beiträge: 553

7

Montag, 4. Oktober 2010, 20:22

Auszug ...
QUOTE

...

Does the SEC think that we are so stupid that we will read this nonsensical drivel and simply believe it? Does the SEC think we can't compute that this order was less than 2% of the day's total orders? Does the SEC really want to let the HFT mafia off the hook - again? I guess it does.
To prove the SEC is full of "..it" I have attached this chart.
Click here to see chart
You can see that even during last Friday's trade, which had shockingly LESS volume than the Flash Crash day, 75,000 sell orders will NOT lead to an Armageddon sell-off. The Waddell & Reed order was completed in a 20-minute time frame and was an algorithmic VWAP trade, which means it was traded around a target level for these 20-minutes. At least 50% of these sell orders were filled as the market was going up. In other words, it was not a market order that slammed the bid.
Last Friday all 75,000 sell orders shown between the arrows were slamming the bid. All of these orders were filled in just 15-minutes. Over the next 8-minutes or so, an additional 40,000 sell orders slammed the bid. Neither the 75,000 sell orders, nor the additional 40,000 sell orders caused a GLOBAL equity sell-off. There was no sell-off at all.
The SEC is indeed a pathetic and feckless government agency. It is just pandering to HFT lobbyists.

Ref. www.tradingadvantage.com

bigpoppa

unregistriert

8

Montag, 4. Oktober 2010, 20:33

Eine Buchempfehlung dazu:
The Quants: How a New Breed of Math Whizzes Conquered Wall Street and Nearly Destroyed It

Hat mir recht gut gefallen, ziemlich spannend zu lesen und sehr aufschlussreich was den automatisierten Handel betrifft.

wollherra

unregistriert

9

Dienstag, 5. Oktober 2010, 11:22

Der Buchtitel ist vielversprechend und passt zum Thema, werde ich mir notieren, Danke!

Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 051

Wohnort: Giessen

10

Freitag, 22. Oktober 2010, 12:21

offizieller Untersuchungsbericht der SEC

Wer´s genau nachlesen will, der findet hier die ganze "Wahrheit"
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.

Bernd

Experte

Registrierungsdatum: 5. Juni 2005

Beiträge: 4 070

Wohnort: Iringsweg

11

Freitag, 22. Oktober 2010, 13:46

der findet hier die ganze "Wahrheit"

Guter Link! Nur, ...

Was ist Wahrheit?
[Pontius Pilatus, römischer Stadthalter, um 33 n.Chr.]

Heute fragt man sich, woraus besteht Wahrheit? Welche Wahrheit, wie wird sie gemacht, wie lange dauert sie, wie kommt man zu einer neuen? Warum überhaupt Wahrheit, wieviele Wahrheiten gibt es? Und wie wahr ist die jeweilige Wahrheit? Für einen Trader wäre noch wichtig, kann man Wahrheit kaufen oder verkaufen, kann man sie handeln? Welchen Preis hat Wahrheit und ist dieses Gut liquide genug für automatische Systeme?

Oder auch: wie ist die Volatilität dieser Wahrheit :evil2:

Oder hat Wahrheit am Ende möglicherweise auch mit Glauben zu tun?, kompliziert, das alles :engel:
Gruss
Bernd

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bernd« (22. Oktober 2010, 14:06)


Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 051

Wohnort: Giessen

12

Freitag, 22. Oktober 2010, 14:15

Hallo Bernd,

ein wahrer (?!) Prolet ist an Dir verloren gegangen, oder wie heißt das Tier mit dem Rüssel? ;)
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.

IRCC

unregistriert

13

Freitag, 22. Oktober 2010, 14:22

Hallo Bernd,

wie heisst die Droge, die es bei Dir heute morgen zum Frühstück gab`? :thumbup:

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

14

Freitag, 22. Oktober 2010, 17:14

Jawohl Bernd,so muss es sein: Ein Glaubensbacktest bis ins römische Reich!:D Wahr ist aber auch das nichts wahr ist-oder das wahr ist was man als unwahr verbreitet (kein Pointius Pilatus)... ;)
Happy Trading