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Fido

unregistriert

1

Freitag, 19. Juli 2013, 12:23

Brokerwahl

Hallo Forum,
kurze Frage zu Boker und Geld. Ich habe, wie die meisten hier ein Depot und Konto bei IB laufen. Dies bisher für den Futurebereich. Meine Ambitionen gehen in Richtung diskretionären Handel mit Aktien. Nun möchte ich gerne ein zusätzliches Konto bei entsprechend günstig veranlagten Broker, wo sich ein kurzfristiger Handel rendiert. Meine Frage besteht bezüglich der Kontosicherheit. Ich bin, was den Hintergrundhorizont über Banken betrifft, nicht der Beste. Drum geht es mir darum, wie schätzt ihr eine Kontosicherheit bei solche Broker wie Lynx ein. Das Geld wird ja bei der Citigroup gelagert, wenn die jetzt Übernacht Pleite geht, wie und was greift dann auf unsere Konten um abgesichert zu sein.

Vielleicht kann mir der eine oder andere Wissende seine Meinung dazu mitteilen.

Vielen Dank und Grüße
Fido

Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 050

Wohnort: Giessen

2

Freitag, 19. Juli 2013, 13:18

bei solche Broker wie Lynx ein.


Lynx ist nur Introducing Broker für IB.
Kannste gleich bei IB bleiben, was auch noch billiger sein dürfte.
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.

Fido

unregistriert

3

Freitag, 19. Juli 2013, 17:37

Hallo Lenzelott,
da haste natürlich recht dass Lynx nur ein Ast vom Baum ist, denke der deutsche Support ist vielleicht ein bischen besser. Was mich aber mehr interessiert, ist wie sicher unser Geld im Fall der Fälle ist, was bei den globalen Zuständen schnell gehen kann mit dem Fall der Fälle. Vielleicht gibt`s da noch eine Meinung, wie Sicherungssysteme wirklich funktionieren und ob man doch lieber zu einem deutschen Broker ausweichen sollte.

Gruß Fido

Registrierungsdatum: 30. September 2005

Beiträge: 347

Wohnort: München

4

Mittwoch, 24. Juli 2013, 21:46

Hallo Fido,

ich empfehle Dir einen deutschen Broker, der der deutschen Einlagensicherung angehört. Selbst wenn der ausländische Broker einem Sicherungssystem angehören sollte, so dürfte es nicht einfach und vor allem mit sehr hohen (Anwalts-)Kosten und Zeitaufwand verbunden sein, im "Event of Default" des Brokers bzw. der Depotbank an seine Einlagen zu kommen. Allerdings scheint es in Europa eine Tendenz dahingehend zu geben, die Sicherung tatsächlich auf T€ 100 zu begrenzen, d.h. mehrere Banken verwenden, um diese Grenze nicht zu überschreiten.
Viele Grüße,
Investor

Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 050

Wohnort: Giessen

5

Mittwoch, 24. Juli 2013, 23:45

Hallo Fido,

ich empfehle Dir einen deutschen Broker, der der deutschen Einlagensicherung angehört. Selbst wenn der ausländische Broker einem Sicherungssystem angehören sollte, so dürfte es nicht einfach und vor allem mit sehr hohen (Anwalts-)Kosten und Zeitaufwand verbunden sein, im "Event of Default" des Brokers bzw. der Depotbank an seine Einlagen zu kommen. Allerdings scheint es in Europa eine Tendenz dahingehend zu geben, die Sicherung tatsächlich auf T€ 100 zu begrenzen, d.h. mehrere Banken verwenden, um diese Grenze nicht zu überschreiten.


Die Deutsche Sicherung ist super.
Frag mal Phoenix geschädigte, die haben rund ein halbes Jahrzehnt auf die EDW Entschädigung gewartet.

Ansonsten: die 100T€ gelten für Cash Sichteinlagen.
Bei Depots sieht das nochmal ne Spur anders aus.
Der Gesetzgeber sieht Aktienanleger (im Volksmund drecks Spekulanten) als nicht besonders schützenswert an, deswegen gelten hier nochmal wesentlich schlechtere Bedingungen.

Ich dachte immer, dass ich bei einem Depot einen Auslieferungsanspruch habe, wenn die Bank pleite geht.
Ja stimmt schon, aber wenn Deine Bank die Dinger nicht mehr hat (verliehen, verkauft, oder warum auch immer) dann machst Du dicke Backen.
Dafür gibts dann nur noch 20T€ Sicherung.

Das ist alles ein kleiner Wahnsinn, wenn Du mich fragst.
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Tobias Männlich

Meister

Registrierungsdatum: 3. September 2002

Beiträge: 663

Wohnort: NRW / Paderborn

6

Freitag, 26. Juli 2013, 08:39

Da kann ich Kalli nur zustimmen.
Brokerwahl ist ein ewiges Thema - gerade wenn man mehr als ein paar Euro im Portfolio hat.
Ich kann da ein ganz lautes Lied von singen ... Thema PFG.
Am besten bist Du bei den Raiffeisenbanken aufgehoben... nur da kannst Du nicht traden...
Es hilft - meiner Ansicht nach - nur das Geld auf unterschiedliche Broker, in unterschiedlichen Ländern auf zu teilen.
Und schon gar nicht in FX Buden...
Gruss Tobias

Fido

unregistriert

7

Freitag, 26. Juli 2013, 21:51

Hallo,
vielen Dank dass ihr euch dem Thema nochmal angenommen habt, aber wirklich glücklich bin ich mit euren Aussagen ja nicht. Ich frag mal ganz direkt und dumm und gehe mal davon aus dass ihr Profitrader ein für den Normalsterblichen ordendlichess Konto z.b. bei IB habt. Wie geht ihr damit um, dass bspw. ein Brokerkollaps euch mit wegputzt. Ich hab da meine Probleme solche Konten zu kapitalisieren.

Gruß
Fido

Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 050

Wohnort: Giessen

8

Samstag, 27. Juli 2013, 01:02

Hallo,
vielen Dank dass ihr euch dem Thema nochmal angenommen habt, aber wirklich glücklich bin ich mit euren Aussagen ja nicht. Ich frag mal ganz direkt und dumm und gehe mal davon aus dass ihr Profitrader ein für den Normalsterblichen ordendlichess Konto z.b. bei IB habt. Wie geht ihr damit um, dass bspw. ein Brokerkollaps euch mit wegputzt.


dann stürze ich mich ins Schwert
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Fido

unregistriert

9

Samstag, 27. Juli 2013, 10:34

Super objektiv!!!!

Tobias Männlich

Meister

Registrierungsdatum: 3. September 2002

Beiträge: 663

Wohnort: NRW / Paderborn

10

Samstag, 27. Juli 2013, 10:45

Als PFG letztes Jahr auf einmal Pleite war hatte ich auch mein Schwert rausgeholt.... war nur in der Zwischenzeit zu stumpf geworden - hat nicht geklappt.... :baby:

Spass beiseite - man sollte sich immer klar sein, dass man ein Geschäft betreibt, welches nicht ohne Risiko ist. Genau wie im "normalen" Geschäftsleben muss man alle Bereiche des Qualitäts- und Risikomanagements betrachten und abdecken. Und das bezieht sich nicht nur auf die Trades, sondern auch auf die gesamte Infrastruktur.
Dazu gehört, dass man sich mehrere Broker ansieht, die Bilanzen, die Publikationen - die Amis veröffentlichen zum Teil täglich was mit den segregated Accounts passiert ( z.B. FCStone ).
Ich persönlich halte die Situation in Europa auch nicht gerade für risikoärmer.
Sieht man sich mal an, was die EU in Zypern veranstaltet hat, dann kann man nur dazu raten, großes Handelskapital zu splitten und - wie schon oben geschrieben - auf mehrere Broker in mehreren Ländern auf zu teilen. Das ist wie bei der Portfoliodiversifikation...

Aber es ist wie überall : Keine außerordentliche Erträge ohne erhöhtes Risiko.
Wer keine Lust auf Risiko hat und auch keins eingehen will, tradet besser gar nicht.
Dann bringt mein sein Geld besser auf´s Sparbuch bei einer vom Genossenschaftlichen Verbund gesicherten Raiffeisenbank....

...Beträge unter 100.000 Euro auch ruhig zu IB.....das Risiko mehr Geld durch das Trading zu verlieren, als durch eine IB Pleite ist ungleich höher 8)
Gruss Tobias

Bernd

Experte

Registrierungsdatum: 5. Juni 2005

Beiträge: 4 070

Wohnort: Iringsweg

11

Samstag, 27. Juli 2013, 23:13

Ich sehe das genauso wie Lenzelott und Tobias: am Ende kann man das Risik nicht ganz aus der Sache herausnehmen, wenn man handeln will.

Etwas, was man aber tun kann, ist, den Hebel zugunsten des Restrisikos im Default Fall einsetzen. Dazu berechnet man die Positionsgrössen und sein Trade-Risiko auf das tatsächlich vorhandene Handelskapital. Dieses zahlt man aber nicht voll beim Broker ein, sondern monitort die Margin-Auslastung.

Das Ziel ist es, mit einer Margin-Auslastung von sagen wir 85% in der Spitze zu fahren (nicht mehr!, um Reserven für weitere Trades im Systemportfolio Mix zu haben). Kommt man in der Spitze einmal über die 85%, sollte man die Kapitalisierung des Handelskontos erhöhen.

Im Prinzip scheint das Handelskonto damit unterkapitalisiert zu sein und ein unabhängiger Beobachter von aussen würde annehmen, man "tradet auf dem Samt". In Wirklichkeit hat man das Geld aber (!), nur bei einem oder mehreren anderen Banken geparkt, z.B. bei den genannten Raiffeisenbanken oder bei Sparkassen :D

Beispiel Forex: bei IB kann man mit Hebel 40 operieren. Kein vernünftiger Mensch würde einen solchen Hebel einsetzen! Meine Handelsansätze arbeiten zum Beispiel mit einem - der jeweiligen Marktlage angepasssten - Hebel von 0.5 bis 3, typischer eher 1.2 als Durchschnittswert. Würde man sich mein Konto ansehen, würde es eher aussehen, als trade ich in der Spitze mit Hebel 30 bis 35 ... weil ich das Tradingkonto unterkapitalisiert halte.

Die zugehörigen Berechnungen erfolgen bei mir vollautomatisch, dazu fliessen in die Positionsgrössenberechnungen über einen eigenen Indikator die Accountsize des Handelskontos selbst ein und dazu die Kontogrössen der nicht einbezahlten Konten. Die Berechnungen geschehen in Echtzeit, so dass das Sizing immer abgestimmt ist auf das gesamte im Moment des Enter-Signals vorhandene Handelskapital. Über ein in Investox geschriebenes "Monitor-Handelssystem" werden die Kenngrössen wie die genannte Margin-Auslastung und deren Entwicklung im Laufe der Zeit grafisch dargestellt, so dass ich Tendenzen frühzeitig erkenne.

Diesen Ansatz setze ich auch für Kunden mit grossen Konten ein; man ist sehr zufrieden, auf diese Weise das Default-Risiko ein ganzes Stück herunternehmen zu können! Üblicherweise wird ein neues Handelskonto zuerst mit Erfahrungswerten bzw. Berechnungen kapitalisiert, dann wird das Systemportfolio über einen Zeitraum von sagen wir 1/2 Jahr "in den Markt" gefahren (dies aus anderen Überlegungen, als den hier diskutierten, ein weiteres langes anderes Thema). Am Ende, wenn das Portfolio mit voller Size Life ist, hat man einen gut abgestimmten Mix mit nur dem unbedingt nötigen Default-Risiko.
Gruss
Bernd

Fido

unregistriert

12

Dienstag, 30. Juli 2013, 06:42

Hallo Tobias und Bernd,
nochmals vielen Dank für eure Ausführungen. Das Modell von Bernd ist natürlich für mich etwas zu "hoch". Aber den grundsätzlichen Gedanken kann man ja umsetzen.


Viele Grüße
Fido

Bernd

Experte

Registrierungsdatum: 5. Juni 2005

Beiträge: 4 070

Wohnort: Iringsweg

13

Dienstag, 30. Juli 2013, 12:43

Hallo Fido

Klar, immer gerne. Bitte schön.

Das Modell von Bernd ist natürlich für mich etwas zu "hoch".

Naja, Du hattest ja danach gefragt :D
Ich frag mal ganz direkt und dumm und gehe mal davon aus dass ihr ... Wie geht ihr damit um, dass bspw. ein Brokerkollaps euch mit wegputzt. Ich hab da meine Probleme solche Konten zu kapitalisieren.

Unterm Strich ist die Aussage ganz einfach: tu' nur soviel Geld auf Deinen über 100k bzw. 20k € schweren Account (Summen Grenzen im Thread hier von den Kollegen genannt), wie es unbedingt nötig ist, dass Dich Dein Broker "nahe am maximalen Hebel" gerade noch Deine Positions-Grössen handeln lässt UND Dir nicht wegen einer Nachschussforderung (Margin Call) unfreiwillig "versehentlich" Trades um die Ohren fliegen werden, während Du dann für drei Tage (die Zeit, bis Du Dein Handelskonto im semi-proferssionellen Bereich frühestens rekapitalisiert hast) handlungsunfähig zurück bleibst.

Das ist sicher leicht zu verstehen, wie Du es auch schon selbst angedeutet hast.
Gruss
Bernd

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bernd« (30. Juli 2013, 12:58)