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sten

Experte

Registrierungsdatum: 6. September 2002

Beiträge: 2 879

1

Samstag, 3. Januar 2004, 10:39

Auswirkung Parameter Lerntoleranz

Hallo,

habe mich gerade an der Outputdefinition von NNs festgebissen und bin dabei über die Lerntoleranz gestolpert. Habe mir bisher über diesen Parameter keine weiteren Gedanken gemacht und mehr oder weniger die Standardeinstellung in % genommen.

Erklärung Investoxhandbuch:
Lerntoleranz: In diesem Feld können Sie angeben, welche Abweichung vom Prognoseziel beim Training toleriert, das heißt nicht durch weiteres Training reduziert werden soll. Die Toleranz kann wahlweise als absolute oder prozentuale Abweichung angegeben werden. Als Standard können Sie die Toleranz auf 0 stehen lassen oder in einem Bereich von 0 bis 5% einstellen. Wenn Sie die Toleranz in Absolutwerten angeben, müssen Sie sich über die tatsächliche Größenordnung des Prognoseziels im Klaren sein, um eine sinnvolle Einstellung vornehmen zu können.

Das ist alles schön und gut, aber welche Einstellung der %-Lerntoleranz wäre am Erfolgsversprechendsten, auch in Hinblick Überoptimierung und Stabilität der NN's?
Bevor ich jetzt anfange große Versuchsreichen zu starten, mal eine Frage in die Runde. Hat schon mal jemand mit diesen Parameter etwas experimentiert und was sind Eure Erfahrungen? Gibt es eine universelle optimale Einstellung hierfür?
Danke.

Grüße
Torsten

sten

Experte

Registrierungsdatum: 6. September 2002

Beiträge: 2 879

2

Samstag, 3. Januar 2004, 12:19

Ergänzung

vielleicht muß man die Lerntoleranz auch in Beziehung mit dem Prognoseziel
setzen, um einen optimalen Wert zu finden.

Beispiel:
NN-Output: Trendrichtung (ZigZag-Indikator)
Prognose, ob der Kurs momentan einem steigenden oder fallenden Trend folgt
und wie viel Prozent oder Punkte Kursänderung bis zum nächsten Trendwechsel
noch zu erwarten sind (unabhängig davon, wie lange dies dauern wird).
Dieses Prognoseziel entspricht dem ZigZag-Indikator.

mit den Parametern:
Lerntoleranz: 5%

NN-Oputput: ZigZag-Indikator mit Änderungsrate=1% und Berechnung in %

Wahrscheinlich ist diese Einstellung nicht sehr sinnvoll, weil bei 5% Zielannäherung
schon der Lernvorgang abgebrochen wird. In diesem Fall müßte die Lerntoleranz
kleiner oder wenigstens gleich der Änderungsrate sein, z.B. 0,5% oder 1% Lerntoleranz.

Mache ich da einen Denkfehler oder wie würdet Ihr das sehen?

Danke.

Grüße
Torsten

Thomas

unregistriert

3

Samstag, 3. Januar 2004, 14:27

Hallo sten,

du musst die Lerntolleranz auf jedem Fall in Verbindung mit dem Prognoseziel betrachten. Genau sind mir die Auwirkungen aber auch noch nicht klar geworden.

1)
Angenommen der Output hat die Form 1 (Kurs steigt), -1 (Kurs fällt) oder 0 (nichts passiert). Dann dürfte doch eine prozentuale Lerntoleranz von 5% keine Auwirkung auf das Training haben, da der Outputwert sowieso nie von den vorgegebenen Werten 1, -1 und 0 abweicht. Sehe ich das richtig?

2)
Gibt man als Output die Kursänderung in der x-ten Periode zurück, so müsste dies schon anders aussehen, den dieser Output variiert stark. Angenommen die Kursänderung wird über den Rate of Change ermittelt und sie beträgt 5%. Der ROC nimmt also den Wert 5 an. Wenn ich jetzt die Lerntoleranz auf 5% setze, werden dann Outputs, die im Wertebereich 4,75 und 5,25 liegen als Übereinstimmung gewertet? Es könnte ja auch sein, dass Werte zwischen 0 und 10 toleriert werden, da der ROC in Prozent ja auch prozentuale Werte anzeigt. Welche Aussage ist hier richtig?


Eine Erhöhung der Lerntoleranzwerte führt m.E. dazu, dass das NN weniger stark oszilliert. Eingesetzt in einem einfachen Handelssystem mit Cross der Nulllinie würden dabei weniger Trades generiert. Mein Eindruck ist, dass ein NN dadurch robuster werden kann. Diese Beobachtung kann jedoch auf Zufall beruhen, da mit einer sinkenden Zahl der Trades auch der statistische Aussagegehalt eines Handelssystems sinkt.