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Ray Fish

unregistriert

1

Samstag, 23. November 2002, 20:30

Hilbert-Transformation

Hallo Investox-Gemeinde,

hat sich schon jemand mit der Hilbert-Transformations beschäftigt? Ich las bspw. bei der Fa. MESA Software http://www.mesasoftware.com , daß diese Art der Transformation zur Chartanalyse geeignet ist, während die Fourier-Transformation aus praktischen Gründen nicht anwendbar ist.
Verständlicherweise kann man auf der MESA-Page leider keine detaillierten Hinweise finden, wie man die Sache praktisch angeht.
Hat jemand empfehlenswerte Quellen und/oder Literaturhinweise?

Gruß
Ray Fish

Registrierungsdatum: 2. September 2002

Beiträge: 433

Wohnort: Freiburg

2

Montag, 25. November 2002, 20:34

Hilbert Transformation

Hallo Ray Fish,

was willst Du denn genau wissen???

Auf seiner Seite hat Herr Ehlers einige Artikel über die Zyklenanalyse mit der Hilbert Transformation veröffentlich. Darin beschreibt er drei verschiedene Abwandlungen der Hilbert - Transformation, wobei alle drei relativ ähnliche Ergebnisse liefern.

Welche Transformation er allerdings in seinem MESA Softwarepaket verwendet kann ich Dir nicht sagen. Ich vermute aber (wie man aus Andeutungen schliessen kann), dass er gar nicht die Hilbert Transformation, sondern das Maximum Entropie Prinzip (daher leitet sich auch der Name MESA ab) verwendet. Diese ist wesentlich genauer als die Hilbert Transformation, allerdings auch wesentlich langsamer.

Über das Prinzip der Maximum Entropie Kodierung habe ich in der Zeitschrift Warrants&Zertifikate von der BNP Paribas einen Artikel zusammen mit Herrn Paasche veröffentlicht.

http://www.bnpparibas-warrants.de/files/w&z_02_02.pdf

Den Indikator kannst Du dir auch von seiner Seite herunterladen. Mit einem solchen Indikator hat man die Möglichkeit, sein Tradingsystem adaptiv an das aktuelle Marktgeschehen anzupassen. Wie jeder Indikator ist dieser aber nicht perfekt.

Er hat sich bei mir hervorragend als Input für NNs bewährt, er ist nämlich einer der wenigen Indikatoren, die nicht!!! mit dem Basiskurs korrelieren. Allerdings ist er wie gesagt relativ langsam. Die Hilbert Transfomation leistet im Prinzip ähnliches, ist nicht so genau, aber dafür wesentlich schneller.

Wenn du weitere Literatur wissen willst:

In einer Ausgabe der Börse Now war einmal ein Artikel über die Hilbert Transformation (von Rudolf Wittmer). Weiterhin steht in dem Buch Cybernetic Trading Strategies von Ruggiero relativ viel über die Anwendungsmöglichkeiten der aktuellen Zyklenlängenmessung (auch mit der MEM Methode) und natürlich die zahlreichen Veröffentlichungen von Ehlers (er veröffentlich fast in jeder Ausgabe des S&C magazine).

Fast Fourier Tranformation (FFT): Hier muss man unterscheiden, was man tun will. Will man die aktuelle Zyklenlänge wissen, dann ist die FFT in der Tat ungeeignet. Wofür die FFT allerdings sehr gut geeignet ist, um zu glätten. Glättet man nämlich anstatt in der Zeit im Frequenzraum, so hat man nicht das leidige Problem des Lags durch die Glättung. Die FFT dient hier als Bandfilter. Man transformiert die Zeitreihe in ihr Frequenzspektrum, schneidet die unerwünschten Frequenzen ab und transformiert die Zeitreihe zurück und erhält so die geglättete Zeitreihe zurück.

Grüsse
Bernhard

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hungerturm« (25. November 2002, 20:34)


Ray Fish

unregistriert

3

Montag, 25. November 2002, 20:52

RE: Hilbert Transformation

Hallo Bernhard,

vielen lieben Dank für Deine ausführlichen Antwort!

Sehr interessant finde ich Deinen Hinweis, den MEM als NN-Input zu verwenden. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen; habe diesen vielmehr versucht als Indikator zu "interpretieren"...
An dieser Stelle meinen Dank auch an Dr. Ulrich Paasche für die Bereitstellung des Indis!
Den genannten Artikel in der BNP-Zeitschrift habe ich bereits.
Dann werde ich mal mit dem MEM als Input spielen.

Viele Grüße
Ray (Rainer) Fish

KarinW

unregistriert

4

Samstag, 30. November 2002, 10:42

Hallo Ihr beiden,

habe auch mal versucht mit dem MEM als INput herumzuspielen.
Leider ohne den guten Erfolg wie bei Bernhard ... ;-((

Gibt es irgendwelche Tips, die Ihr mir geben könnt ?
Wie habt Ihr den MEM in den Inputschablonen verarbeitet ?
In Bezug mit dem Close gesetzt ? ( Close/LLV a la Bernhard ) Bringt nur irgendwie nix, aber ich denke das liegt auch an der überhaupt nicht vorhandenen Correl wie Bernhard auch schon schrieb.

Ray Fish

unregistriert

5

Samstag, 30. November 2002, 11:39

Hallo Karin,

aus zeitlichen Gründen konnte ich noch gar nicht mit dem MEM experimentieren.
Aber genau wie Du, würde ich auch gern mehr wissen, wie man den Indi sinnvoll einsetzt. Ob uns wohl jemand etwas "verrät"? Ansonsten hilft wohl nur Probieren :-)

Have a good Trade!
Ray Fish

Thomas

unregistriert

6

Samstag, 30. November 2002, 12:26

Hallo zusammen,
ich habe auch noch nicht mit dem Indikator experimentiert, werde es aber noch tun. Daher weiß ich leider auch noch nicht genau wie man ihn einsetzt. Wenn ich mir den Verlauf und die Funktion allerdings anschaue, dann würde ich dazu neigen den Absolutwert des Indikators einfließen zu lassen. Wahrscheinlich mit mehreren eng aneinanderliegenden Zeitbezügen (Ref 0, Ref 1 etc.) auch die neue in V 3 enthaltenen Funktion der Hidden Rekurrenz könnte evtl. hilfreich sein.

Aber das ist nur meine erste Einschätzung.

Tobias Männlich

Meister

Registrierungsdatum: 3. September 2002

Beiträge: 663

Wohnort: NRW / Paderborn

7

Samstag, 30. November 2002, 12:47

Habe den MEM schon einige Male mit Zeitbezügen ( Ref ) eingesetzt. Nur Müll ...

Habe dann eine Divergenz zw. MEM und einigen anderen Indis ausprobiert. Bin da mit nur 3 Inputschablonen auf eine Trefferquote von über 60% und Correl von >0,2 gekommen. RW usw. auch ganz nett. Nur das HS mit KK war wieder mal gar nix.

Diese Bewertungen für das NN scheinen also nicht wirklich allzuviel über die Qualität auszusagen, oder ?
Gruss Tobias

Fritz

unregistriert

8

Samstag, 30. November 2002, 14:16

Wenig Inputs

Hallo,
bei aller Berechtigung, NN mit möglichst wenig Inputs zu erstellen, eine Mindestmenge an Informationen braucht ein NN schon um tatsächliche Prognosen zu erstellen.
Andernfalls bildet es nur den Kursverlauf so gut es ihm möglich ist ab.
Dies merkt man sehr gut z.B. bei Output Wertänderung in Perioden.
Immer dann wenn die besten Ergebnisse mit eng beieinanderliegenden Signalschwellen erreicht werden, ist es eigentlich keine Prognose.
Wenn der Output zwischen -1 und 1 oszilliert und ich den Nulldurchgang zu Signalgenerierung nutze, dann ist es eigentlich Unfug, denn das NN "prognostiziert" in diesem Fall eine Wertänderung von Null für den Prognosezeitraum.
Weshalb sollte ich ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt handeln?

Gruß Fritz

Thomas

unregistriert

9

Samstag, 30. November 2002, 14:52

Hi Tobias,
das mit den Divergenzen ist im Prinzip eine gute Sache. Damit habe ich schon viele positive Erfahrungen gemacht. Den Indikator selbst habe ich noch nicht getestet, aber wenn man die Korrelation des Indikators mit dem Schlusskurs (z.B. Correl(Close, 2, 1)) in den Chart einfügt erhält man eine starke Oszillation. Kummuliert man dann die Ausprägungen der Korrelation über die Zeitreihe, so ergibt sich in Summe ein positiver Saldo, also eine vorrauslaufende positive Korrelation mit dem Kurs, die aufgrund der Anzahl der Fälle m.E. signifikant sein dürfte.

Der Indikator zeigt also in mehr als 50% der Fälle die Kursrichtung vorzeitig an? Oder habe ich hier einen Denkfehler (ist mit Statistik schon etwas her bei mir und ich glaube fast, das ich es mir mit so einem Vergleich etwas zu einfach mache ;) ). Wenn die Aussage aber von der Tendenz her so stimmt hätte der Indikator auf jedem Fall einen positiven Aussagegehalt für ein NN. Der weitere Nutzen wird stark davon abhängen wie gravierend die Fehlprognosen sind und ob es gelingt den Aussagegehalt mit Hilfe anderer Indikatoren weiter zu verbessern.

zu den 60% und > 0,2
Die Bewertungen die dein NN vornimmt sind eigentlich nur für einen Vergleich verschiedener Generationen miteinander sowie zwischen verschiedenen Netzen mit gleichem Prognoseziel und Basistitel geeignet. Man kann daraus nicht direkt auf die Qualität des HS schließen.

Auf welchen Titel und mit welchem Prognoseziel hast du dein Netz denn trainiert?



@Fritz
ist im Grunde richtig was du sagst, es ist natürlich viel besser wenn das NN die Stärke der Kursbewegung richtig wiedergibt. Ein solches NN, welches beispielsweise eine Kursveränderung von mehr als 5% auf 3 Tage in einem Wert mit geringer Volatilität richtig angibt verdient mit Optionen selbst bei einer mäßigen Trefferqoute ein Vermögen. Das ist aber ein deutlich anspruchsvolleres Ziel, deshalb erfüllen auch sehr viele NNs dieses Ziel nicht. Gerade dort wo Derivate gehandelt werden ist es wahrscheinlich besonders schwierig solche NNs zu erstellen, da sich damit auch instituionelle Investoren intensiv beschäftigen. Bei einzelnen weniger beachteten Aktien könnte ich mir vorstellen, dass es leichter ist ein gutes Netz zu erstellen (wegen weniger Konkurrenz und mehr Ineffizienz). Nur muß man da sicherlich mit anderen Inputdaten rangehen, vermutlich mehr mit Bezügen auf Branchenrotation, Marktführer etc..

Aber das nur mal als mein Beitrag zum theoretischen Geplänkel fürs Wochenende ;-)