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sten

Experte

Registrierungsdatum: 6. September 2002

Beiträge: 2 879

1

Mittwoch, 23. März 2005, 19:45

Warum sich mit Investox herumplagen, wenn es doch viel einfacher geht...

Hallo,

so habe ich gedacht und mein Geld bei Phoenix angelegt.

Die Entwicklung von Handelssystemen ist sehr zeitintensiv, aufwendig und langwierig. Selbst wenn man diese erste Hürde schaffen sollte, ist der Handel nach einem HS auch mit sehr vielen Tücken versehen.

Da ist die Versuchung schon sehr groß, einfach das Geld auf einen ManagmentAccount zu legen & "Profis" für sich arbeiten zu lassen und fast jeden Monat dafür 1% Gewinn zu bekommen. Ein kleiner zweistelliger Gewinn/Jahr ist auch nicht soviel, daß man gleich mißtrauisch wird, zumal auch mit Optionen Stillhaltergeschäfte getätigt wurden. Wer denkt da schon an was Böses?

Bis vor ein paar Tagen. Da ist Phoenix als Schneeballsystem aufgeflogen und so um die 700 Millionen Anlagegelder sind verbrannt. Nur Phoenix hat seinen Firmensitz in Frankfurt und hat das Schneeballsystem über Jahre hier in Deutschland betrieben, trotz jeder Menge Finanzaufsichtbehörden und strenger Vorschriften. Wie ist soetwas möglich? Wieviele versteckte "schwarze Schafe" wird es wohl noch geben, wenn man selbst in Deutschland nicht mehr vor Anlegerbetrügern in dieser Größenordung sicher ist?

War ich der einzige Idiot, der auf Phönix hereingefallen ist? Auf mich hatte Phoenix einen sehr seriösen Eindruck gemacht und der Vortrag von Hr. Wittig auf den Anlegertagen letztes Jahr in Stuttgart hat mir sehr gut gefallen und war für mich auch schlüssig.
So kann man sich täuschen.

Viele Grüße
Torsten

PS:
Wahrscheinlich ist es doch der bessere Weg, sich selbst einen Kopf zu machen und mit Investox HS zu entwickeln.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sten« (23. März 2005, 19:46)


Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

2

Mittwoch, 23. März 2005, 20:05

Hallo Torsten,

es scheint mehr geprellte Anleger zu geben! Siehe auch hier!







Am 14. März 2005 wurde unter Mitwirkung der Kanzlei Dr. Steinhübel & v. Buttlar die erste Interessengemeinschaft der Phoenix Geschädigten ins Leben gerufen. Die Reaktion war beeindruckend: Mehrere hundert Anleger aus Deutschland, aus der Schweiz und aus Österreich haben sich in den ersten drei Tagen gemeldet und wollen sich an der IG beteiligen.

Ziel dieser Gemeinschaft ist es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Geschädigten verloren gegangenes Geld zurück erhalten. Da die Nachrichtenlage unübersichtlich ist, muss zunächst der Sachverhalt sorgfältig aufgeklärt werden. Fest steht momentan nur, dass mehrere hundert Millionen Euro Anlagegelder, die auf den Kontoauszügen ausgewiesen waren, nichts anderes als Luftbuchungen darstellen. Unklar ist aber, wie dies passieren konnte und wer dafür verantwortlich ist.

Für die geschädigten Anleger stellt sich nun die Frage, von wem sie in welcher Höhe ihren Schaden ersetzt bekommen. Ein erster Lichtblick stellt die Feststellung des sog. "Entschädigungsfalles" durch die BaFin dar. Damit ist die Grundlage geschaffen worden, dass die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) tätig wird. Diese wird demnächst von sich aus auf die Anleger zukommen. Sie werden dann erfahren, ob und in welcher Höhe die EdW Verluste ersetzen wird. Der Entschädigungsanspruch ist begrenzt auf 90 % der Einlage und den Gegenwert von 20.000 Euro. Unklar ist aber noch, wie sich der konkrete Entschädigungsanspruch des einzelnen Anlegers berechnet. Offen ist auch, ob die EdW über ausreichende Mittel verfügt, um alle Entschädigungsansprüche zu erfüllen.

Außerdem ist damit zu rechnen, dass demnächst das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Phoenix Kapitaldienst GmbH eröffnet wird. Mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, Herrn RA Schmitt, Frankfurt, steht die Kanzlei Dr. Steinhübel & v. Buttlar in Kontakt. Derzeit kann aber noch nicht prognostiziert werden, in welcher Höhe die Anleger im Rahmen des Insolvenzverfahrens entschädigt werden.

Viele Anleger werden aber auch dann, wenn sie von der EdW entschädigt werden sollten und am Ende eines Insolvenzverfahrens eventuell Geld erhalten, noch Verluste haben. Diese Geschädigten stellen deshalb zu Recht die Frage: Gegen wen können wir mit Aussicht auf Erfolg Schadensersatzansprüche geltend machen. Als potenzielle Haftungsgegner kommen eine ganze Reihe von Beteiligten in Betracht, wie beispielsweise Vertriebsgesellschaften, Wirtschaftsprüfer oder die Brokergesellschaft, über die die Geschäfte abgewickelt wurden.

Um die Kostenrisiken zu minimieren, muss nun geprüft werden, gegen welchen potenziellen Anspruchsgegner mit der größten Aussicht auf Erfolg vorgegangen werden kann. Die Prognosesicherheit steigt in dem Maße, in dem Informationen über den Sachverhalt zur Verfügung stehen. Hierzu gehört beispielsweise auch der Umstand, inwieweit eventuelle Gegner durch Haftpflichtversicherungen abgesichert sind. Einige Informationen können über Akteneinsicht (z. B bei der Staatsanwaltschaft oder beim Insolvenzverwalter) beschafft werden, einiges kann auch den Medien entnommen werden. Viele wertvolle Informationen werden aber von den geschädigten Anlegern selbst geliefert. Und genau hier setzt die Interessengemeinschaft an: Es sollen möglichst viele Informationen erfasst, ausgewertet und anschließend für alle Mitglieder nutzbar gemacht werden. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen entwickelt.

Wenn Sie diesen Fragebogen ausfüllen und zurücksenden, werden Sie regelmäßig per E-Mail über den aktuellen Stand der Dinge informiert. Geplant ist außerdem eine Veranstaltung Anfang April, in der die ersten Prüfungsergebnisse und die Erfolg versprechenden Handlungsmöglichkeiten vorgestellt werden. Der genaue Termin und der Veranstaltungsort werden noch bekannt gegeben.

Die Beteiligung an der Interessengemeinschaft ist kostenlos. Kosten fallen erst an, wenn Sie der Kanzlei Dr. Steinhübel & v. Buttlar einen konkreten Auftrag zum Tätigwerden erteilen.

Tübingen, den 17.März.2005

(Quelle: Kapitalmarktrecht.de)
Happy Trading

Roti

unregistriert

3

Mittwoch, 23. März 2005, 21:30

Warum sich mit Investox herumplagen, wenn es doch viel einfacher geht...

Zitat

Original von sten
Wahrscheinlich ist es doch der bessere Weg, sich selbst einen Kopf zu machen und mit Investox HS zu entwickeln.


Hallo,

da schimpfen alle über einen gewissen Hedge-Fonds rum der in der Karibik seine Tradingoperation hat, usw. usw. und ein vermeintlich gutes, fast sicheres und streng kontrolliertes deutsches Unternehmen prellt jahrelang ahnungslose Kunden um mehere hundert Millionen; ob der Flugzeugabsturtz des Geschäftsgründers samt seiner Familie, der ein erfahrener Sportfliger war, wirklich ein Unglück oder doch Absicht war, sei mal dahingestellt - was man halt in der Presse so liest; unfassbar das Ganze. :fire:

Der Gedanke sein Geld managen zu lassen ist schon okay, bloß bei welchen Anbieter? In der Praxis ist es aber die Kunst den richten VV, AccountManager oder Hedge-Fonds zu finden? Ist nicht leicht, gebe ich zu, wenn nicht gar für die Masse unmöglich, alleine schon die Einstiegssummen die benötigt werden!

Auch wenn zuviele Manager mit ähnlichen Taktiken versuchen am MArkt Performance und Gewinnbeteiligung für den Anleger und sich selbst zu erwirtschaften können nicht alle gewinn, wieviele Hedge-Fonds machen wieder zu bzw. wieviele gibt es nach zehn Jahren immer noch? Auch bei uns Traden (diskretionär/systematisch Ansatz) findet so ein Ausleseprozess statt, da bin ich mir sicher.

Möchte nicht negativ sein, aber Börse ist keine Sozialveranstaltung und wenn immer mehr und mehr Geld in die Alternativen Investments fließt ist irgendwann mal Schluss mit den Traumrenditen, alle können nicht gewinnen. 8:)

Leider sind auch in den USA immer wieder Hedge-Fonds von "kleineren" Skandalen betroffen, das sich im Hintergrund irgendwelche Leute/Manager auf Kosten der Kunden bereichern ist ein Risiko. Darum auch die Schwierigkeit eine gute Adresse zu finden, wer kann den schon sagen da wirklichen Einblick zu bekommen?

Hoffe das das Phoenix-Debakel ein deutscher Einzelfall bleibt, dennoch der graue Kapitalmarkt ist voll mit allen möglichen Lockangeboten, u.a Termin- und Optionsgeschäfte mit horrenden Gewinnbeteiligungen und Kosten. Auch der Gesetzgeber kann dies wohl nie total verhindern das Leute über den Tisch gezogen werden, oft macht auch die Gier blind! :(

Und noch was, wer sagt denn das ein IV-HS auch nicht irgendwann baden geht, es ist einerseits die Systementwicklung die man oft "nebenbei" macht und wenn das System läuft ist man mit Optimierung/Wartung ja auch ständig beschäftigt (ich gehe davon aus das der Unterschied Optimierung zu Wartung bekannt ist), wenn man das alles alleine macht wird das zeitlich ziemlich eng, da man ja noch Buchhaltung, Steuer und Weiterbildung zu machen hat, wenn Du da noch Familie und Kind hast wird es zeitlich zum BEruf sehr sehr eng.

Darum ist der Grundgedanke sein Geld managen zu lassen erst mal nicht verkehrt - eigentlich sogar richtig, nur eben mit welchem Produkt und bei welchen Manager und mit welcher Diversifikation und Risikoallokation - that´s it !

Ich wünsche allen Phoenix-Betroffenen das der Schaden nicht so hoch ist und Ihr das verkraften/ausgleichen könnt, ich bin nicht betroffen doch kann ich den Frust nachvollziehen!

Viele Grüße

Roti :)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Roti« (23. März 2005, 21:32)


sten

Experte

Registrierungsdatum: 6. September 2002

Beiträge: 2 879

4

Donnerstag, 24. März 2005, 16:31

RE: Warum sich mit Investox herumplagen, wenn es doch viel einfacher geht...

Hallo,

vielen Dank für die Infos. Ich hatte selber schon mal im Internet nach Interessenvertretungen gesucht, bin aber auf Kapitalmarktrecht.de erst durch Deinen Beitrag Udo aufmerksam gewurden.

Es gibt zwar eine ganze Reihe von diversen Interessenvertretungen, aber die sind leider alle sofort Beitragspflichtig. Ich möchte erstmal abwarten, wie sich das mit der EdW weiter entwickelt und erst dann entscheiden, ob ich noch mehr mache oder nicht.

Viele Grüße
Torsten