Witzige Frage. Ich erzähl mal von mir.
Seit mittlerweile 1999 hänge ich an der TA. Immer auf der Suche und immer wissbegierig.
Ich habe so ziemlich ALLES versucht, getestet, gelesen und mir angehört was es so auf dem europ. und amerikanischen Markt gibt.
Für mich sind nach diesem Lernprozess, den ich für sehr wichtig erachte ( im Nachhinein - während dessen hätte es für mich ruhig alles schneller gehen können
) folgende Punkte heraus gekommen.
( PS : ich glaube an diesen Punkten sind viele aus diesem Forum auch angelangt - wenn ich so an die Diskussionen aus dem ersten Forum denke ... )
Fakt ist :
1. Märkte machen bestimmt nicht das was DU willst
2. Märkte haben Strukturbrüche ( ganz blödes Beispiel : 1.Nov. 2004 -> Eurex überträgt mehr Ticks )
3. Jeder Markt wird von unterschiedlichen Teilnehmern gehandelt - damit meine ich nicht nur Menschen sondern auch Maschinen !
4. KEIN Indikator kann den Realtime Markt abbilden - damit meine ich Trendfolger, Oszillatoren - egal wie er gebastelt wurde und angepriesen wird
5. Es ist zwar eine abgedroschene Phrase, aber : Der Markt muss Dir sagen was er will – nicht Du dem Markt. Denn der Markt ist ein nichtlineares, chaotisches System.
Obermeister Mandelbrot hat dazu mal gesagt :
Die moderne Finanzmarkttheorie geht davon aus, daß Kursänderungen normalverteilt sind und dem Muster einer Glockenkurve folgen: Die meisten Kursveränderungen sind klein, nur ganz wenige sind sehr groß, und je größer sie werden, um so unwahrscheinlicher werden sie.
( hatte ich im TMW-Forum gefunden - passt wie A.... auf Eimer )
Was bedeutet das alles nun für mich ( ich kann ja nur von mir erzählen … )
1. Handle kleinste Zeitebenen ! Nur da sind Märkte – wenn überhaupt – einigermaßen zuverlässig.
2. Vermeide Prognosen – sowohl das Wort an sich, wie auch die Bedeutung. Sie sind nicht möglich.
3. Lösch´ einfach alle Indikatoren aus Deinem IV Verzeichnis. Damit meine ich nicht die Marktindikatoren, wie Pivot´s oder Widerstände, sondern die Trendfolger und Oszillatoren.
4. Neuronale Netze sind lustiger Zeitvertreib – bringen aber auf längere Sicht nichts. Außnahme : Der FGBL lässt sich damit ganz nett handeln. Wobei man dazu einschränkend sagen muß, dass der FGBL auch einer der einfachsten Märkte für HS ist – auch für die mechanischen.
5. Ja, der Markt hat Pattern, die man statistisch auswerten – und auch handeln kann.
6. Nur : Da ein Markt auch Strukturbrüche hat, ist es immens wichtig ein Hilfsmittel zu haben, diese zu erkennen.
Aber jetzt mal weg vom Geschwafel – hin zu Deinen konkreten Fragen : Ich habe schon Systeme gehabt, die 3,4 Märkte parallel handeln konnten. NUR : Die Ergebnisse waren durchwachsen. Insbesondere der DD hätte mich zweifeln lassen. ( Es ist ja immer ein großer Unterschied, wie am Ende der Netto-Profit des HS zustande gekommen ist ! ). Diese Systeme hatten aber immer sehr wenige Variablen. Sobald diese Anzahl zunahm, war das System nicht mehr marktübergreifend handelbar.
Wenn Du schon Indikatoren mit starren Periodeneinstellungen nehmen willst – passe diese für jeden Markt separat an. Das HS kann ja gleich bleiben. So habe ich einige Systeme profitabel gehandelt. Aber auch hier gilt : Wo sind die Strukturbrüche, die eine Neuanpassung erfordern. Denn : Ein Parameter auf x-Jahre ohne Anpassung ( ich vermeide bewusst Optimierung ! ) funktioniert nicht !
Teilweise habe ich schon HS zugeschickt bekommen, die an Optimierungsvariablen nur so wimmelten. Diese kannst Du gleich vergessen. Damit bastelst Du Dir jede KK so schön hin, wie Du´s möchtest.
Also wichtig : Mach´ statistische Auswertungen, MC-Simulation usw. und versuch für Dich zu ergründen, warum GD(Close,14,S) oder GD(Close,5,E) in Zukunft handelbar sein sollen.
Diese Frage konnte ich bisher nicht beantworten.... Lobe aber auf die korrekte Antwort 100 Liter Warsteiner aus !
Wenn Du Dir mal Systeme von Chuck LeBeau angesehen hast, weißt Du was ich meine… Den scheint es übrigens auch nicht mehr zu geben …