INVESTOX-Forum

Hey Guiseppe, es ist nur zu gut nachzufühlen, wie es Dir geht.

Du schreibst, Deine HS seien noch nicht so ausgereift, dann trade vielleicht besser nicht danach. Ich kenne die Schulungen von NCRM nicht, sie sollen gut sein, aber das habe ich nur gehört und kann es nicht aus eigener Erfahrung berichten. Auch gehört habe ich, daß es teuer sein soll, doch es könnte der falsche Weg sein, an einer Ausbildung zu sparen.

Du siehst, ich kann Dir nur aufmunternde Worte schicken und habe keine "zündende Idee". Ich denke man braucht ein System, dem man vertraut und muß sich dann daran halten, das ist schwer genug. Es wird wohl niemanden geben, der keine Verluste macht - es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht mindestens einen Verlusttrade mache, und manchmal hat es auch ähnliche Dimension gehabt wie bei Dir.

Was mache ich an solchen Verlusttagen? Ich setze mir heute ein Verlust-Limit und wenn das erreicht ist, trade ich an diesem Tag nicht mehr, sondern schaue nur noch zu. Weil ich glaube, daß ich Angst oder Wut entwickele und so falsche Entscheidungen treffen würde, also versuche ich solche Tage als "Lern-Tage" zu sehen. Was habe ich falsch gemacht, warum hab ich so und nicht anders entschieden, etc.
Ansonsten meditiere ich. Hört sich vielleicht blöd an, aber mir hilft es, Emotionen im Griff zu behalten und den nächsten Tag als neuen Tag mit neuen Chancen und Möglichkeiten zu begreifen.

Kopf hoch und viele Grüße,
Claudia

Hi

ich kann Claudia da nur recht geben.


Zu deinem System: Hat das denn in der Vergagenheit keinen drawdown gezeigt? Du mußt immer mit einem Rückschlag rechenen. Dein drawdown darf nicht zu groß sein.


Selbst wenn ein System ausgereift ist gibt das nicht die Sicherheit nicht mit dem realen Trading in einer drawdownphase anzufangen.

Wenn dein System steht mußt Du dabeibleiben. Die statistische Auswertung der Vergangenheit beruht ja darauf.

Denke auch über Slippage nochmal nach. Orderausführungen im Papertrading haben mit der Realität in der Regel nichts gemeinsam.

Ich habe mein reales Trading auch mit drawdown begonnen, bin aber dabei geblieben und habe mental abgeschaltet, die Psyche muß da auch mitspielen.

Ich hatte aber die Möglichkeit eines drawdowns zu Beginn des Tradings mit einkalkuliert und dementsprechend mein MM und RV angepasst.

Mittlerweile steigt meine KK an....aber die drawdowns bleiben. :]

Gruß
Andreas

Hallo Giuseppe,

ich würde Dir für den Anfang des Tradens auf jeden Fall vom FDAX abraten!!!
Die Volatilität dort ist viel zu hoch.
Viel risikoärmer ist der FGBL und der EUR und zudem auch trendbeständiger.
Benutzt Du Investox als Chartprogramm zum Traden?

Hallo Udo,

aber ja, ich kann sagen, wo meine Fehler liegen, und es sind IMMER emotionale Gründe beim Ausstieg, und zwar - natürlich - in den Fällen wenn sich der trade nicht wie erwartet entwickelt.

Ich handele ausschließlich intraday, meist prozyklisch Unterstützungen und Widerstände. Ich setze mir feste Ausstiegsziele, wenn diese erreicht sind, gehe ich raus, und es ist mir egal, was danach passiert. Ich trauere entgangenen Kursbewegungen nicht (mehr) nach, wenn ich meine Ziele erreicht habe, war's das für mich.

Meine Fehler liegen bei den Situationen, wenn der trade zwar schon etwas im plus ist aber noch nicht meine Ziele erreicht hat, oder wenn er in den Verlust läuft, aber noch nicht so weit, daß er ausgestoppt wurde. In solchen Phasen wo etwas unendlich rumdümpelt, dann werde ich ungeduldig, hab keinen Bock mehr zu warten, und das verleitet mich zu falschen Entscheidungen.

Es hat viel mit Vertrauen zum eigenen System zu tun, in den beschriebenen Situationen kommen dann die Zweifel. Hier wäre vielleicht ein Zeitstop sinnvoll, den ich aber nur manchmal nutze. Ich arbeite ansonsten mit relativ engen Stops, aber auch die muß man ja nicht immer 'ausreizen'. Oft erkennt man schnell, daß der Trade sich nicht dynamisch in die „richtige“ Richtung bewegt und daß die Gefahr ausgestoppt zu werden, recht hoch ist. Es wäre dann einfach besser, den Trade zu schließen und genau das fällt mir in diesen Situationen schwer.

Viele Grüße
Claudia

Hallo Claudia,

das Problem mit den nicht eingehaltenen (mentalen) Stopps kenne ich auch nur zu gut aus meiner diskretionären Traiding-Phase.

Zeitweise hat mir dabei das Mitschreiben der Expectancy-Quote (nach Van Tharp) sehr weitergeholfen sowie das Benoten jedes einzelnen Trades und des Tages in meinem Trading-Tagebuch.

Schließlich wurde mir das diskretionäre vor dem Moinitor hocken aber doch zu fade, sodaß ich mich voll dem mechanischen HS-Entwickeln zugewandt habe.

@ Frieder

Hallo Frieder, danke für die Info, wobei ich gestehen muß, daß ich mich erstmal schlau machen mußte. Von der Expectancy-Quote nach Van Tharp hörte ich zum ersten Mal...

@ Wiwu

Hallo Wiwu, auch Dir Danke! Ich denke Du hast Recht mit Deiner Einschätzung und ich sollte den dritten, den Inaktivitätsstop gleich mit einbeziehen. So gibt es kein großes Hin- und Herüberlegen während des Trades, sondern klare Ziele im Sinne von Handelsaktivitäten.

Viele Grüße
Claudia

Hallo Udo,
ich handele System.
Viele Grüße
Claudia

Hallo Udo,
vielleicht ist "System" mißverständlich ausgedrückt. Ich handele Unterstützungen und Widerstände angelehnt an das System von Nazila Jafari. Es ist ein mechanisches System und ich muß also schon selbst den Knopf drücken. Könnte das Investox überlassen, mache ich aber meist nicht. Und wenn ich z.B. nach dem 3. mal ausgestoppt werde, fällt es mir emotional schon schwer, wenn der Trigger erneut erreicht ist, wieder den Knopf zu drücken.

Ich habe mal automatisch über Order Plus gehandelt und auch da konnte ich Emotionen nicht ganz abschalten, wenn z.B. mein damaliges System Konjunkturdaten oder ähnliches völlig außer acht ließ und um 14:30 Uhr eine order eröffnete. Fand ich dann nicht so witzig ;-)

Viele Grüße und auch Dir eine gute Woche!
Claudia