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Tom

unregistriert

1

Mittwoch, 3. Januar 2007, 17:23

Monte Carlo Simulation

Hallo,

bei der MC verstehe ich nicht , warum bei manchen Ergebnissen
ein MC steht, und bei anderen wieder nicht ???
Außerdem möchte ich gerne wissen, ob die Kapitalkurve bei der Optimierung bei jeder Generation wieder neu
verlängert wird ?

Adrian

unregistriert

2

Mittwoch, 3. Januar 2007, 18:04

Hi Tom,

da steht MC, wenn Du es unter Test / Management angeklickt hast.

Jede Generation hat ihre eigene Kapitalkurve, also auch eine neue MC-Simulation. Aber auch ein und dieselbe Kapitalkurve liefert bei der MC-Simulation unterschiedliche Ergebnisse, da die MC-Kapitalkurve zufällig entsteht.
Details siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Monte-Carlo-Simulation

Anwendungsbeispiele gibt es auch auf meiner Homepage:
http://www.adrian-parusel.de/mcbeispiel.html
http://www.adrian-parusel.de/mcbeispiel2.html

Tom

unregistriert

3

Mittwoch, 3. Januar 2007, 18:11

Hallo Adrian,

ich meine, warum steht bei Netto-Profit kein MC,
während bei gleicher Einstellung bei Portfolio-Faktor ein MC steht ???

Testergebnis von System 'DAX 1.00'

Getesteter Titel: .DAX (X)
Ergebnis im Optimierungszeitraum

System Start 01.01.1996
System Ende 30.12.2005
Anzahl aller Trades 206
Anzahl Trades/Jahr 20,6
Getestete Perioden 2610
Perioden mit Trades 27,0%
Netto-Profit 6.566,41
Buy/Hold-Profit 1.363,75
Profit-Ratio zu Buy/Hold 520,27%
Profit/Periode-Ratio zu Buy/Hold 0,88%
Profitable Trades (%) 58,74%
Durchschn. Return 1,91%
Std.-Abw. aller Returns 13,29%
Portfolio-Faktor MC 8,00
Sharpe Ratio MC 0,75
Max. realisiertes Kapitalrisiko -84,32%

Wiwu Weiblich

Experte

Registrierungsdatum: 4. September 2002

Beiträge: 1 752

Wohnort: Neuenhagen b. Berlin

4

Mittwoch, 3. Januar 2007, 19:06

Zitat

ich meine, warum steht bei Netto-Profit kein MC,
während bei gleicher Einstellung bei Portfolio-Faktor ein MC steht ???


Hallo Tom,

das sollte daran liegen, dass Monto-Carlo Ergebnisse bisher nur für die folgenden 10 Fitnesskriterien verfügbar sind:

Drawdown bzw. maximal theoret. Kapitalrisiko
Sharpe Ratio
Portfolio-Faktor
max. Perioden bis zum neuen KK-Hoch
durchschn. Return/Zeitabschnitt
Std.Abw. d.Gewinne/Zeitabschnitt
Steigung der KK
Bestimmtheitsgrad der Steigung
max. Perioden in der Verlustzone
Systemverhältnis Profit /Kapitalrisiko

Ich hatte hier
seinerzeit schon einmal eine Erweiterung um den Netto-Profit angeregt .....
Viele Grüße von Anke

http://www.ascunia.de

Adrian

unregistriert

5

Mittwoch, 3. Januar 2007, 19:31

Hallo,

mir ist nicht ganz klar, was der Netto-Profit bei der MC-Simulation bezwecken soll. Investox liefert doch den Nettoprofit p.a.. Verlängert man den Kontrollzeitraum um einen simulierten Zeitraum, dann kann man den theoretischen Profit doch im Kopf ausrechnen.
Beispiel: Nettoprofit p.a. = 5000 Euro
Monte-Carlo-Zeitraum: 10 Jahre
Nettoprofit im MC-Zeitraum also 10 * 5000 = 50.000 Euro. Das ist die Richtung, in welche die MC-Simulation zielt.
Interessant ist die MC-Simulation doch zur Risiko- und Drawdownberechnung, nicht, um virtuelle Renditen zu bestimmen. Das geht mit der Formel:
Erwartungswert = (durchschn. Gewinn * Trefferquote) - (durchschn. Verlust * Verlustquote)
Die Verlustquote ist 1 - Trefferquote.

Ist das HS im betrachteten Zeitraum profitabel, dann wird es auch während der MC-Simulation profitabel arbeiten, es sei denn, der Erwartungswert geht gegen Null.

Stehe ich etwa auf dem Schlauch? Ich sehe mir die Nettoprofite meiner HS nämlich nie an, kann deshalb auch mit dem "MC-Nettoprofit" wenig anfangen.

Tom

unregistriert

6

Mittwoch, 3. Januar 2007, 20:25

Hallo Anke,

ich habe nicht gewußt, daß es nur für 10 Kriterien möglich ist,
MC durchzuführen !
Ich weiß allerdings auch nicht, warum das nicht für andere Kriterien, wie z.B. Netto-Profit, möglich ist.

Wiwu Weiblich

Experte

Registrierungsdatum: 4. September 2002

Beiträge: 1 752

Wohnort: Neuenhagen b. Berlin

7

Mittwoch, 3. Januar 2007, 20:34

Hallo,

ich sehe mir auch die Netto-Profite meiner Handelssysteme an und bewerte sie im Rahmen spezieller Profit/Risiko-Analysen.

Die MC-Nettoprofite extrahiere ich bisher aus den MC-Kennzahlen :

System Verhältnis Profit / Kapitalrisiko und
Drawdown / max. theoretisches Kapitalrisiko

Das ist an und für sich kein Problem, erfordert aber einen zusätzlichen Rechenschritt.
Meine Intention ging seinerzeit dahin, mir diesen zusätzlichen Schritt zu ersparen.
Es hatte und hat aber für mich keine Priorität.

Die Darstellung der MCS Netto-Profite im Zusammenhang mit der MCS Drawdown-Analyse ist mir aus anderen PC-Programmen geläufig.

Einen Monte Carlo-Lab Screenshot hänge ich zu Informationszwecken an.
»Wiwu« hat folgendes Bild angehängt:
  • MCL.gif
Viele Grüße von Anke

http://www.ascunia.de

Tom

unregistriert

8

Mittwoch, 3. Januar 2007, 20:59

Hallo Anke,

danke für deine Antwort.
Funktioniert das Programm , das du angehängt hast, auch mit den Ergebnissen und Daten aus Investox ??

Wiwu Weiblich

Experte

Registrierungsdatum: 4. September 2002

Beiträge: 1 752

Wohnort: Neuenhagen b. Berlin

9

Mittwoch, 3. Januar 2007, 21:16

Hallo Tom,

man kann in Monte Carlo Lab die Tradelisten anderer Programme importieren.
Ich habe das früher praktiziert, bevor es die MCS in Investox gab.

Die Schwierigkeit lag aber immer darin, die Investox-Tradelisten in das Format zu konvertieren, das Monte-Carlo Lab verarbeiten konnte (*.wmc-Dateien).
Ich hatte mir damals dafür ein VB6-Tool geschriebenen.

Dennoch war die Konvertierung zeitaufwendig und fehleranfällig und ich war froh, als uns dann in Investox auch die MCS zur Verfügung stand.
Viele Grüße von Anke

http://www.ascunia.de

Tom

unregistriert

10

Mittwoch, 3. Januar 2007, 21:49

Hallo Anke,

kann man mit Wealth Lab auch Handelssysteme erstellen und optimieren,
oder kann man die beiden Programme nicht vergleichen ?

Wiwu Weiblich

Experte

Registrierungsdatum: 4. September 2002

Beiträge: 1 752

Wohnort: Neuenhagen b. Berlin

11

Mittwoch, 3. Januar 2007, 22:13

Hallo Tom,

ja man kann mit Wealth Lab auch Handelssysteme erstellen und optimieren.

Aus meiner Sicht ist Wealth Lab aber für die professionelle Systementwicklung weniger gut geeignet als Investox.
Der Funktionsumfang - zumindest von Wealth Lab 3 - ist nicht annährend mit Investox vergleichbar.
Ich nutze die Software deshalb auch nur, wenn ich mal Indikator-Codes gegenprüfe. Gerade das S&C Magazine veröffentlicht ja oft auch Wealth-Lab Codes für Indikatoren, die dort vorgestellt werden.
Da ist es für mich hilfreich die fertigen Indikatoren in beiden Programmen auf Gleichlauf zu prüfen.
Sonst reizt mich Wealth Lab gar nicht.
Sie haben zwar einige gute Features drin, aber im Vergleich zu Investox fehlt eben auch viel.....


Informationen zur Wealth-Lab Software findest Du hier.
Viele Grüße von Anke

http://www.ascunia.de

Tom

unregistriert

12

Freitag, 5. Januar 2007, 21:54

Hallo Anke,

hier ist auch noch ein Monte-Carlo-Simulator.

http://www.zentrader.de/html/monte_carlo_simulator.html

NRCM

unregistriert

13

Montag, 8. Januar 2007, 09:20

Hallo zusammen,

zur Diskussion um die Interpretation der MCS hinsichtlich des künftigen, möglichen Verlaufs der KK ein kleines Gedankenexperiment, das zeigt, dass die MCS hierbei nicht isoliert interpretiert werden sollte:

Wenn man ein HS kräftig überoptimiert, erhält man als KK dieses "Idealsystems" eine stetig steigende Gerade in den Zeiträumen mit bekannten Kursen. Wir wissen, dass ein solches HS, real eingesetzt, aufgrund des Overfitting abstürzt. Welche Schlüsse kann aber die MCS aus dieser ihr zur Berechnung vorliegenden, stetig steigenden Geraden für künftige Zeiträume nur ziehen?

Richtig, die Gerade wird auch in die Zukunft steil ansteigen. Dies wird aber nicht der Realität entsprechen.

Wie in der Investox- Hilfe ausdrücklich vermerkt ist, sollte man auch "z-Score" in die Betrachtung mit einbeziehen (Abweichung der consecutive wins und consecutive losses vom Erwartungswert). Stellt man nun z- Score als Zeitreihe im Chart dar, so bringt dies mehr Klarheit in die Interpretation der MCS.

Darauf hat ja auch Adrian andeutungsweise hingewiesen:

Zitat

Ist das HS im betrachteten Zeitraum profitabel, dann wird es auch während der MC-Simulation profitabel arbeiten, es sei denn, der Erwartungswert geht gegen Null.


Für die eigentliche Beurteilung von Stabilität und Robustheit eines HS gelten natürlich andere Kriterien.

Viele Grüße
Ulrich

zentrader

unregistriert

14

Donnerstag, 11. Januar 2007, 10:52

Zitat

Original von NRCM
...Für die eigentliche Beurteilung von Stabilität und Robustheit eines HS gelten natürlich andere Kriterien...


Die üblicherweise in Produkten angebotene MCS-Funktionalität beschränkt sich auf eine "zufallsbeeinflusste" Simulation anhand der im Systemtest ermittelten Systemeigenschaften. Wesentliche Aussage dieser "Systemsimulation" ist dabei einerseits die Aussage zu den Profiten bzw. Ihren möglichen Schwankungen in der gewünschten Zeiteinheit (das Hauptziel der Systeme liegt wohl ja in der Profiterzielung...) und andererseits in einer Einschätzung des sog. systemimmanenten Risikos oder "Account-Drawdowns", welches eine erste Aussage zur notwendigen Kontogrösse für den Systemhandel ergibt.

Um die o.g. Stabilität und Robustheit zu testen, genügt dies aber nicht.

Für eine Validierung des Systems unter unterschiedlichen Marktbedingungen setze ich die MCS deshalb zusätzlich zur Simulierung von synthetischen Datenreihen (Datensimulation) ein, die mir zumindest einen Ausschnitt zukünftig möglicher Marktszenarien abbilden und führe damit wiederum Systemtests und anschliessend erneut o.g. Systemsimulationen durch.

Weitere Infos zur Methodik hier: www.zentrader.de

ciao,
zentrader

NRCM

unregistriert

15

Donnerstag, 11. Januar 2007, 12:32

Hallo zentrader,

wie ich Ihrer Checkliste für den Test von "Blackbox"- Systemen auf Ihrer homepage entnehme, verwenden Sie für die Risikoanlayse dennoch einen statischen Ansatz (Anzahl der gewonnenen und verlorenen Trades, Anzahl aller Trades, durchschn. Gewinn und Verlust, Komprimierung), also quasi eine Art "Momentaufnahme".

Weiter schreiben Sie: "Diese wenigen Eingabedaten seitens des Systemanbieters genügen, um mit dem Monte Carlo Simulator eine Systemsimulation durchzuführen und Aussagen bzgl. der Chancenbewertung und der Risikoanalyse zu treffen".

Dieses ist also m.E. ein statischer, nicht aber ein dynamischer Ansatz. Sehe ich dies richtig?

Viele Grüße
Ulrich

Tim

unregistriert

16

Donnerstag, 11. Januar 2007, 13:25

@ Ulrich

Ich habe mir die Webseite vom zentrader auch angesehen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, verwendet er auch für die Bewertung von Blackbox-Systemen einen dynamischen Ansatz.
Voraussetzung dafür ist aber, dass dazu die Original-Kursdaten mitgeliefert werden, auf denen die reporteten Backtesting Ergebnisse basieren.
Diese Original-Kursdaten scrambeld dann der Zen-MCS.

Werden ihm die Kursdaten nicht geliefert, bleibt ihm ja nur der statische Ansatz.

@ zentrader
Habe ich es so richtig verstanden ?


Cu Tim

zentrader

unregistriert

17

Donnerstag, 11. Januar 2007, 17:32

@Tim, NRCM,

die Systemsimulation basiert auf den vorliegenden Systemreportergebnissen. Da diese meist nur mit historischen Daten errechnet und von den Systemanbietern (eventuell sogar mit den notwendigen Kennzahlen :-) ) veröffentlicht werden, bezieht diese sich auch nur auf diese Momentaufnahme. Im Gegensatz zu den optimalen Ergebnissen, die solch ein Anbieter i.d.R. publiziert, zeigt sie aber eben auch die mögl. Schwankungen von Profiten und Drawdowns auf. Insofern ist diese Systemsimulation, wie NRCM sich ausdrückte, i.d.R. ein eher statischer Ansatz.

Liefert ein Systemanbieter aber auch Backtests mit unterschiedlichen synthetischen Daten (z.B. um zu zeigen, dass das System auch mit weniger oder mehr Volatilität auskommt etc. etc.) oder liefert er gar einen Blackbox-Systemtester aus, mit dem der Kunde eigene (z.B. mit dem Simulator erstellte) Datenquellen testen könnte, kann man den Ansatz auch unter unterschiedlichen Marktbedingungen prüfen. Datensimulation + erneute Systemsimulationen ergeben so einen "dynamischen" Ansatz, um den Begriff aufzugreifen.

ciao,
zentrader