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Registrierungsdatum: 30. August 2002

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Wohnort: Trade-Planet

21

Donnerstag, 6. Februar 2003, 19:28

Hallo Josi,

ich habe mal die Kennzahlen angesehen und sie auf die Basis für den Intradytrader "transformiert"..;)

Demzufolge würde das Ergebnis folgendes bringen(Bitte nicht auf den Punkt festnageln weil ich die Tage nur überschlagen habe und nicht auf dem Kalender nachrechnete...


System Start 12.09.2002
System Ende 05.02.2003

=ca. 95 Trade Tage

Anzahl aller Trades 19
=~~5 Trades/Monat

Netto-Profit 51.964,99 €
= ~~~22 Netto Punkte/Tag

Die Risikokennzahlen kann man nicht so gut herunterrechnen weil sich viele auch auf das Startkapital beziehen.

Was ich vermisse ist ein Stop oder ist das gewollt ohne Stop zu handlen?

Wenn man die Kennzahlen auf das Intradytrading relativiert muss man im Schnitt rund 22 Punkte/Tag machen.Dies wäre m.M. der Durchschnitt eines gut funktionierendes Handelssystems oder Traders das/der ca. 400 Punkte im Monat realtiviert.Welche Risikounterschiede hier herrschen kann man auf die Schnelle leider nicht bestimmen..

Ob dieses Ergebnis jetzt einen hohen zeitlichen Aufwand rechtfertigt kann nun jeder (Intraday) Trader für sich selbst beurteilen..

Nochmals vielen Dank für die Bereitstellung Deiner Systemergebnisse.Wünsche Dir noch weiterhin viel Erfolg!

Grüsse,
Udo

PS: Übrigens..wie lange hat die Konstruktion des Systems gedauert?

Josefine

unregistriert

22

Donnerstag, 6. Februar 2003, 20:04

Zitat

Was ich vermisse ist ein Stop oder ist das gewollt ohne Stop zu handlen?

schon beschrieben - jein, ich hab es mit engen stops probiert, das systemrisiko wird dadurch wesentlich geringer (ca. 2-3 t€ DD, KV), aber dadurch leidet die performance (stops kosten halt geld), ich halte das während des tages bis zum nächsten signal wie kostolanie - ich mach was anderes - skifahren z.b.- das lenkt ab

Zitat

Ob dieses Ergebnis jetzt einen hohen zeitlichen Aufwand rechtfertigt ..wie lange hat die Konstruktion des Systems gedauert?

Tradeaufwand: tägl. ca. 10- 15 min.
reine (Frau)Erstellungszeit: ca. 10-15 h
Rechenzeit PC: ca. 12- 14 Tage
Erfahrungswert/ Studium: ca. 3 Jahre

und das besste daran, die System werden immer besser, weil die fehler die gemacht werden immer geringer ausfallen,

und was viel wichtiger ist, das ganze ist jederzeit reproduzierbar, also das sind keine glückssysteme

Adrian

unregistriert

23

Donnerstag, 6. Februar 2003, 20:56

Hallo,

wenn das hier schon ein Selbstdarstellungsthread wird, mische ich doch glatt mit. Kennt man von mir ja nicht anders. :P


In GELB und in GRÜN sind folgende NN dargestellt (der Aufbau variiert bei beiden leicht, deshalb die unterschiedlichen Ergebnisse):


Trainierte Titel: USA: S & P 500
**** Output(Trainingsziel) ****
Prognose der prozentualen Wertänderung in 30 Perioden, logarithmisch gedämpftes Signal
Formel:
Calc Basis: Close;
Calc Wertänderung: ROC(Basis,30,%);
Ref(Dämpfen(Wertänderung),30)

Anmerkung: 1 Periode = 1 Woche

**** Trainingsergebnis ****

Ergebnisse im Trainingszeitraum:
Start: 10.02.1989
Ende: 11.02.1997

Crossvalidation-Ergebnisse:
Start: 10.02.1989
Ende: 11.02.1997

Ergebnisse im Kontrollzeitraum:
Start: 12.02.1997
Ende: 14.06.2002


Der Chart:
http://www.derstier.mynetcologne.de/sp1.gif

Die Optimierungshistorie des gelben NN (ich gebe zu, sie ist grottenschlecht):
http://www.derstier.mynetcologne.de/sp2.gif

Die Optimierungshistorie des grünen NN:
http://www.derstier.mynetcologne.de/sp3.gif

Leider brauche ich momentan noch 2 NN, die unterschiedlich aufgebaut sind, um eine einigermaßen brauchbare Prognose zu erstellen. Details kann ich aus betriebsinternen Gründen nicht verraten. Nur so viel: Die NN werden weder verkauft noch sonst irgendwie außerhalb meines Rechners genutzt.

Kritikern von langfristigen Prognosen empfehle ich das Buch "Finanzprognosen mit Neuronalen Netzen" von Hans Uhlig, vor allem Seite 35.
Zitat: "Positive Erfahrungen hat man in Amerika bereits mit Neuronalen Netzen gesammelt, die einige Tage, einen Monat oder ein halbes Jahr vorausschauen, manche sogar bis zu 10 Monate..."
Meine 30-Wochen-Prognosen liegen also im "Erfahrungsbereich". Also ERST lesen, DANN rumhacken, gell? ;)

Ach so: So toll ist die Optimierungshistorie natürlich auch im "guten" NN auf der Testmenge nicht. Zu beachten ist hier jedoch, dass der Testzeitraum von Start: 12.02.1997
Ende: 14.06.2002
geht. Das sind über 5 Jahre. :D

MfG

Adrian mit dem Kriegsbeil schwingend, um die langfristigen Prognosen zu verteidigen :P :P

Josefine

unregistriert

24

Freitag, 7. Februar 2003, 09:57

lesen, kriegsbeil und andere dinge

hi adrian,

Zitat

...schon ein Selbstdarstellungsthread ... Kritikern von langfristigen Prognosen empfehle ich das Buch "Finanzprognosen mit Neuronalen Netzen" von Hans Uhlig...über 5 Jahre ...


sorry erstma das ich mich hab hinreisen lassen, aber udo hat mich auf dem falschen fuß erwischt, also ich werde bestimmt nicht wieder hier "selbstdarstellen"

war übrigens überhaupt nicht so gewollt, aber na ja so sind die mißverständnisse,

da du ja empfiehlst uhlig zu lesen - darf ich dir dann ebenfalls was empfehlen:

weiterlesen

z.b. uhlig II - "Finanazmarktanalyse - Neue Ansätze aus der CHaosforschung"

da schreibt der gleiche autor (den ich übrigens sehr hoch schätze) gleich in seiner einleitung:

Eine wichtige Erkenntnisder Chaosforschung, vielleicht sogar die zentrale Aussage, ist diese: Verläßliche Langzeitprognosen sind unmöglich.. ... Daraus folgt, dass Langzeitprognosen für einen Markt, so hart es klingen mag, einfach unseriös sind, sei es aus Unwissenheit oder wider besseren Wissens. Wobei als Langzeitprognosen ... angesehen ... die weiter als ein halbes Jahr in die Zukunft blicken. Wer ... abgibt, muß schon über sehr gute Informationen und sehr lange Datenreihen verfügen ...

Ich gebe dir recht, dass es unter bestimmten Umständen möglich ist solch lange Prognosen genau vorherzusagen,

  1. die jeweiligen Systeme müssen frei von störenden äußeren Einflüssen sein
  2. es müssen rauschfreie Daten vorliegen
  3. diese müssen mit unendlicher Genauigkeit vorliegen
  4. die Berechnungen müssen mit unendlicher Genauigkeit durchgeführt werden
  5. die entspr. Daten müssen in der gleichen Universalitätsklasse vorliegen
    [/list=1]
    sowie mind. folgende punkte müssen noch dazu erfüllt sein

    1. dein Konto muss die entsprechende Größe aufweisen um die DD, Lags etc. durchzustehen
    2. dein Ego muss vollkommen frei von Furcht sein, wenn dein Konto den 6 Monat in Folge Verluste produziert hat ...
      [/list=1]

      so das genügt erstmal, ich verweise auf udos antwort auf meine DD, statistik etc, ansonsten kann man nur sagen das jeder der obigen Punkte unerfüllbar ist,

      das hast du ja schon bestätigt, indem du als ökometriker hervorgehoben hast, das du 30 Wochen Prognosen über 5 Jahre getestet hast,
      hilf mir ich bin kein studierter Ökometriker, das macht nach Adam Riese 8.83 Trades um zu überprüfen ob deine aussage relevant ist, hm ... und ich zweifle schon an der statistischen Relevanz von 239 Trades/ Komplettzeitraum (45 Trades/ Jahr) :evil: , außerdem hast du ja erwähnt, das du es als richtig empfindest, das du daten die über 2 monate korrelieren, mischen kannst mit solchen die über 6 monate korrelieren, hm vielleicht liegen die tatsächlich in der gleichen uni-klasse ?(

      da du aber studiert hast und das auch noch mit ner spezialisierung trifft wohl eher die aussage von Uhlig zu wider besseren Wissens was natürlich auch keine Grundlage für Forschungen ist.

      so und jetzt grab das kriegsbeil wieder ein, weil ich trainiere mit Regina Halmich und die hat scho ma nen mann zerschlagen :D

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25

Freitag, 7. Februar 2003, 11:12

Hallo zusammen,

jetzt mische ich mich auch mal in die Diskussion ein.

Es ist natürlich besonders schön, wenn beide "Parteien" ihren Standpunkt mit Argumenten der gleichen Person begründen. Jetzt könnte man sagen, na ja, Adrians Buch ist älter als das von Josi, Herr Uhlig hat halt seine Meinung geändert.

Vielleicht sollten wir einfach mal die beiden Aussagen beleuchten:

Die erste war: Es gibt NNs, die die Börse über 1/2 Jahr oder länger prognostierziert haben (wie auch immer). OK, das kann man glauben oder nicht, das Papier der Veröffentlichungen ist sehr geduldig.

Tatsache ist, dass unsere gesamte Haushalts- und Steuerpolitik auf solchen Prognosen beruht, nicht von Börsenkursen, sondern von der Konjunktur. Diese Schätzungen werden gemacht. Ob man sie jetzt gut oder schlecht findet, das muss jeder selbst entscheiden (sprich, ob die Fehler gross sind).

Jetzt die zweite Aussage:
verlässliche Langzeitprognosen sind unmöglich. Jetzt ist hier die Frage, was ist eine Langzeitprognose und was heisst verlässlich (sprich welcher Fehler wird akzeptiert).

Dazu sollten wir uns vielleicht mal anschauen, wie Herr Uhlig zu solchen Aussagen kommt. Als Argument nimmt er Tests wie eben die bedingte Entropie, Mutual Information usw., welche die Information messen (sollen), die in einer Kursreihe über eine andere enthalten ist. Dies kann man natürlich auch mit der Kursreihe selbst machen (also eine Art Autokorrelation). Macht man dies z.B. bei den wöchentlichen Daten des SP500, dann kommt dabei raus, das nach 12 Wochen praktisch keinerlei Information mehr über den zukünfigen Kurse des SP500 steckt. Soweit so gut.

Die Sache hat nur 2 Haken:
Mache ich dies mit Tages oder Stundendaten, dann kommt raus, dass schon nach 10 Tagen keine Information mehr darin steckt und bei den Minutendaten genauso. Man muss also die Komprimierung beachten. Hier hatte ich dazu schonmal ein Bild reingestellt:

http://investoxforum.de/thread.php?threadid=129&sid=

2. Weiss man heute, dass in einer Kursreihe sehr viel mehr Information "gespeichert" ist, also die Entropie misst. Der Beweis dazu, fast alle (nicht verlustbehafteten) Komprimierungsverfahren, die heute benutzt werden, komprimieren verlustfrei sehr viel stärker, als dies nach der Entropie erlaubt wäre. D.h. die Entropie an sich ist kein Beweis.

Und noch ein weiteres Beispiel aus dem realen Leben.
Unser Wetterbericht: das klassische nichtlineare chaotische System. Jeder weiss, 3 Tage Wetter vorhersagen klappt ganz gut, danach gibt es nur eine Tendenz. ABER: genauso gibt es auch Wettermodelle, die über Jahrtausende hin prognostizieren und auch gut funktionieren: Nur, die prognostiezieren halt nicht die Temperatur in Freiburg, sondern halt der gesamten Atmosphäre und nicht an einem Tag, sondern halt in einer 10 Jahres "Komprimierung".

Es kommt also immer auf die Betrachtungweise (und den Anspruch) an. Und somit hat jeder von euch beiden recht...

Grüsse
Bernhard

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hungerturm« (7. Februar 2003, 14:18)


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26

Freitag, 7. Februar 2003, 11:49

Hallo adrian und josi,

@Adrian

Ich habe in der Tat josi gebeten hier einmal ein Ergebnis von einem EOD-Futuresystem hier reinzustellen wobei mich die Struktur wie es aufgebaut ist zunächst weniger interessiert. Es war als keine Selbstdarstellung ihrerseits sondern hat mir geholfen
einen Vergleich anzustellen.

Was interessant und für jeden verständlich ist..die Zahl unter dem Strich.Dabei ist es egal ob man eine Trendlinine oder die Entropie verwendet wobei sich beide Methoden in ihrer Komplexität sicherlich erheblich unterscheiden.Ziel ist es herauszufinden wie überlegen hochkomplexe Methoden den konventionellen tatsächlich sind.Unter konventionellen Tradern verstehe ich auch Diskretionäre! Einen direkten Vergleich konnte ich bislang allerdings noch nicht machen weil mir keine
oder wenig historischen Gewinn/Verlustreihen von NN-EOD Systemtradern vorliegen.Ein Chart der mit seiner Historie dargestellt wird ist zwar schon ein Anhaltspunkt aber es ist halt nur ein Darstellung was das System als Ergebnis auswirft!Ich persönlich orientiere mich aber an der Realität (dem Kontoauszug!!)und da kommen noch ganz andere Fakten hinzu die einem Verluste trotz guter Systeme bereiten können.
Ich denke jeder der Traden nicht nur als "Hobby" betreibt kann ein Lied davon singen...

Auch ist es interessant von einem EOD-FDAX SYSTEM Kennzahlen/Punktegewinne zu erfahren um Vergleiche (Intraday)anstellen zu können.

Schön wäre es wenn hier mal mehr Daten als Fakten zusammen kommen würden um abzuchecken ob es sich lohnt ein System dieser komplexen Grössenordnug zu erstellen. Leider kommt bisher sehr wenig .Ich persönlich kann keine Zeitreihe oder Daten präsentieren weil ich erstens keine EOD-FUTURESYSTEME habe (für mich nicht so interessant) und zweitens zum Grossteil diskretionär intraday trade..
Happy Trading

Josefine

unregistriert

27

Freitag, 7. Februar 2003, 13:11

hi udo,

ich kann dich beruhigen,

das ganze hochkomplexe zeug brauchst du nicht immer, bzw. eigentlich nur einmal - beim entwickeln,

und dann musste "nur" noch verfeinern, aber sicher ich gebe dir recht, daytrading hat natürlich viel mehr was mit arbeit zu tun als "einfach" zu warten bis der PC die berechnug fertig hat, dann das ganze 1x tgl. an die börse zu melden und sich dann wieder "schlafen" legt,

wenn ich mal einen weg finde dir die kennzahlen unerkannt (so du als boardadmin das nicht schon erruiert hast) und ohne systemkomponenten zu offenbaren zu überlassen, dann bekommst du die, aber ein bisserl geduld brauchst du noch

Adrian

unregistriert

28

Freitag, 7. Februar 2003, 13:48

Hallo,

@Josefine
Ich weiß nicht mehr, wie ich es noch schreiben soll. Mit EViews erstelle ich einfach nur die folgende Funktion (mathematisch so nicht ganz korrekt):

Prognose S&P500 = Summe (m * verzögerter Input) + n

Im Grunde genommen weise ich mit allen meinen Methoden NUR nach, dass die Wertänderung des S&P500 mit einer mathematischen Funktion darstellbar ist. Und wenn dies möglich ist, dann wird ein NN, das ja bekanntlich jede nicht-lineare funktion annähern kann, erst recht eine Lösung finden.
Ansonsten können wir uns gern in den Ring stellen. Ich selbst habe mal vom Kickboxen zum Boxen nach Bayer Leverkusen gewechselt. Meine Kampfdaten: 1,82 m, 95 kg (durchtrainiert, kein Speck). :D Straßenkampferfahrungen bestehen ebenfalls... hab früher neben dem Studium als Türsteher hier in Köln gejobbt. BTW: Bin kein Volkswirt, sondern Bauingenieur. Ich versohle Dir den Hintern, wenn Du mir nicht endlich glaubst... :P :P :P
Das mit den Lags hast Du falsch verstanden. Wenn man unterschiedliche Lags in einem Modell hat, und das kleinste maßgebend wird, dann laufen die anderen Variablen weiterhin mit den großen Lags. Die Prognose ist jedoch nur so weit möglich, wie der kleinste Lag "groß" ist.
Beispiel: Ich will in EViews die Wertänderung des S&P500 mit dem Ölpreis und der 10jährigen US-Rendite vorhersagen. Der Ölpreis hat u.a. laut t-Statistic eine Vorlaufzeit von 7 Monaten, die Rendite von 8 Monaten (die Zahlen habe ich mir jetzt ausgedacht). Prognosen sind dann nur bis 7 Monate möglich. Von irgendwelche Korrelationen habe ich nichts geschrieben.
Genau so wenig habe ich etwas von Trades geschrieben. Ich verfolge einen rein diskretionären Ansatz und will nur wissen, wohin der Hase läuft.

@Udo
Unter'm Strich bin ich sowas von pleite... Hab mir letztes Jahr noch die Eigenheimzulage gesichert und darf nun Rasen mähen und in absehbarer Zeit Kinderwagen schieben. Mein Aktiendepot ist viel zu klein, um irgendwelche Kontobewegungen in der Praxis zu untersuchen. Aber selbst wenn es größer wäre, hätte ich nicht mehr die Zeit dafür.

@Bernhard
Ich hatte mal eine sehr interessante Analyse der Prognosen der führenden deutschen Wirtschaftsinstitute. Leider, leider finde ich sie nicht mehr. Die Prognosen waren jedoch viel besser als ihr Ruf. Vielleicht gibt es dazu noch etwas im Internet??
Allgemein sagt man ja, dass man eine Komprimierung nehmen sollte, die zu der Prognose passt. Bei Prognosen über Monate hinweg wird die monatliche Komprimierung empfohlen. Ich habe jedoch den Eindruck, dass da sehr viele Informationen verloren gehen. Die wöchentliche Komprimierung liefert bei mir stabilere Lösungen (Prognosen). In EViews rechne ich dagegen mit Monatsdaten herum.

MfG

Adrian

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29

Freitag, 7. Februar 2003, 14:24

Hallo Adrian,

ich war eigentlich auch überrascht, wie gut die Prognosen waren, allerdings immer zu hoch (ich finde sie leider nicht mehr). Francesco meinte damals bei Gagel dazu, dass die Institute lieber ein zu hohes Wachstum angeben, damit es keine selbsterfüllende Prophezeihung bei einer zu schlechten Prognose wird.

@Josephine
Teile uns doch bitte mal mit, wann das Netz nicht mehr funktioniert, ich bin immer im Zwiespalt. Mache ich eine kurzes (super gutes) Netz, das funktioniert dann nicht lange, oder eben ein relativ schlechtes (langes) Netz, das auch noch nach 2 Jahren (fast so lange läuft jetzt mein längstes Netz) läuft. Ich habe mich bisher immer für die Langläufer entschieden. Sollte natürlich der Indikator von Herrn Paasche funktionieren, dann könnte man es auch mit Kurzläufern probieren.

Grüsse
Bernhard

Adrian

unregistriert

30

Freitag, 7. Februar 2003, 14:42

Hi Bernhard,

könnte es nicht sein, dass die sehr guten NN nicht doch irgendwann mal wieder funktionieren? Natürlich nützt das nichts, wenn man zwischendurch pleite geht. Es interessiert mich einfach nur so. Bei mir ist es ja ähnlich: Mein S&P500-NN funktioniert Anfang der 80er wunderbar, dann folgt eine lange Durststrecke... und ab ca. 1992 klappt es wieder wunderbar. Scheinbar geraten Intermarketbeziehungen manchmal einfach nur durcheinander. Mangels Daten kann ich das leider nicht weiterverfolgen. Selbst wenn ich die Daten hätte, würde es nichts nützen, weil viele Rohstoffindizes wegen den extremen Spitzen Ende der 70er nicht zu gebrauchen sind. Der CRBI sieht da beispielsweise ganz merkwürdig aus, siehe http://www.markt-daten.de/daten/charts/crb-future.gif
Damit kann man kein langfristiges NN erstellen.
Vielleicht gibt es aber ähnliche Zusammenhänge auch auf Tagesbasis.

Die Analyse der Prognosen hat mir in der Tat Francesco geschickt. Vielleicht hat er sie ja noch irgendwo. Ich fand die Ergebnisse jedenfalls beeindruckend und habe mal die Qualität dieser langfristigen Prognosen als Maßstab genommen.
Außerdem blättere ich immer wieder gern in Stefan Siekmanns Doktorarbeit rum. Er hat bei seiner 6-Monatsprognose für den DAX auch die wichtigsten Kennzahlen veröffentlicht (Korrelation, Trefferquote...). Hast Du da mal reingeguckt und mal Siekmanns Inputs mit Deinen Methoden analysiert? Mich würden mal die Ergebnisse interessieren.

MfG

Adrian

Tobias Männlich

Meister

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31

Freitag, 7. Februar 2003, 17:30

@ Adrian : Weißt Du zufällig ob der Siekmann jetzt für den WestLB Hedge Fond was macht ?
Meines Wissens ist der bei Siemens im Bereich Neuro-Fuzzy tätig und das West LB Hedge Zerti investiert mit Hilfe eines Siemens HS auf Basis von Neuronalen Netzen.

Im alten Forum war ein sehr interessanter Thread u.a. von Dir im Bezug auf die Dr.-Arbeit.
( ich gehe mal davon aus, daß Du sie jetzt komplett durchgelesen hast ... ;)
Wie war denn sein Fazit im Bezug auf die Aufbereitung der Inputdaten. Hat er da mal ein Beispiel aufgeführt, wie er einen Input der Art Rohöl steigt - Vdax steigt - Dax fällt vorbereitet ?
Gruss Tobias

Adrian

unregistriert

32

Freitag, 7. Februar 2003, 20:13

Hi Tobias,

Siekmanns Karriere habe ich nicht weiter verfolgt. Er hat während und nach dem Studium bei Siemens gearbeitet und dort seine Diplomarbeit (Finanzprognosen mit Neuronalen Netzen) geschrieben. Danach folgte die Doktorarbeit, in der er für den DAX Prognosen von 1 Tag bis zu 6 Monaten erstellt hat. Ob er jetzt immer noch da ist oder ob er bei der West LB ist, weiß ich nicht.
Die Regeln hat er nur für seine 1-Tages-Prognose veröffentlicht. Dies sind jedoch Fuzzy-Regeln und Nebenbedingungen, die man nicht mit Investox umsetzen kann. Ich wüsste auch nicht, wie ich das hier zusammenfassen sollte. Das sind nämlich fünf Seiten mit Tabellen. ?(


MfG

Adrian

Josefine

unregistriert

33

Freitag, 7. Februar 2003, 21:21

Zitat


@Josephine
Teile uns doch bitte mal mit, wann das Netz nicht mehr funktioniert, ...


mach ich - versprochen, doch lasst mir noch a bisserl zeit,