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Montag, 18. Juni 2007, 23:53

Übe Dich in Geduld!

(von Jochen Steffens)

Ich glaube das Schwierigste an den Börsen ist es, geduldig zu sein! Der Mensch neigt dazu, "tun" zu müssen. Er leidet, zum Leidwesen dieser Welt und sich selbst, unter dieser unglaublichen Unfähigkeit regungslos zu sein - in sich zu ruhen.

Sie müssen lediglich beobachten, was in Ihnen vor sich geht, wenn Sie den Börsenverlauf beobachten: Sie sitzen dort vor einem Bildschirm und sehen, wie sich die Kurse entwickeln. Steigt der Kurs, denken Sie: „Warum bin ich nicht eingestiegen???“ Fällt er, fragen Sie sich: “Warum hab ich nicht auf fallende Kurse gesetzt?“ Währenddessen rechnet sich der nervöse Trader all die schönen Gewinne aus, die er aufgrund seiner Untätigkeit verpasst hat. Irgendwann hält er es nicht mehr aus und steigt ein – einfach, weil er durch den Kursverlauf weichgekocht wurde. Natürlich, da besteht kaum ein Zweifel, zum völlig falschen Zeitpunkt.

Nur sehr wenige gute Chancen
Es gibt eigentlich nur sehr wenige wirklich gute Einstiegssignale am Tag, oft nur ein oder zwei. Der Rest an den Börsen ist Rauschen. Es geht aber um ihr Geld, es ist kein Spiel, das Ihnen die Freizeit angenehm machen soll.

Es ist ein Spiel, bei dem es um Ihr Überleben geht, wenn auch nur in finanzieller Hinsicht. Und es geht, wie schon angeführt, um Wahrscheinlichkeiten. Es geht darum, zu den wenigen Menschen zu gehören, die Geld aus den Börsen ziehen und zwar nicht nur in starken Aufwärtstrends. Wie ich schon einmal geschrieben habe, 95% der Trader werden die Börsen mit sehr viel weniger Geld wieder verlassen.

Sie wollen also zu den wenigen, zu den 3% bis 5% aller Trader gehören, die langfristig erfolgreich sind? Dann müsse sich auf die wirklich guten Einstiegssignale konzentrieren!

Übertraden Sie nicht den Markt
In den meisten Fällen neigen fast alle Daytrader dazu, den Markt zu übertraden. Das bedeutet, es werden zu viele zu unsichere Signale getradet. Ich habe wirklich lange gebraucht, um zu begreifen, dass ein Großteil meiner Gewinne dadurch wieder aufgebraucht wurden, dass ich einfach zu viel getradetet habe.

Vielleicht ist es auch das, warum viele erfahrene Trader das Trading selbst als langweilig bezeichnen. Man sitzt wie ein Angler stundenlang vor sich kaum bewegenden Kursen und wartet auf ein gutes Signal. Dadurch, dass ich mich durch den täglichen Newsletter und anderen Publikationen die ganze Zeit mit Börse beschäftige, habe ich entsprechend Ablenkung, so dass bei mir diese Langeweile eigentlich nie auftaucht.

Geduld
Um zurück zur Geduld zu kommen: Sie kennen das Gefühl vielleicht, wenn Kurse immer weiter steigen und steigen und Sie sind nicht dabei. In solchen Momenten nicht die Geduld zu verlieren, ist extrem schwierig. Immer wieder denkt man, man würde etwas verpassen. Doch man muss sich einfach bewusst machen, was man da eigentlich verpasst! Es sind schlechte Einstiegschancen. Und auch wenn die Kurse dann immer weiter und weiter steigen, war es richtig aus dem Markt zu bleiben. Das ist gerade für viele Anfänger sehr schwer zu begreifen.

Wenig spektakuläres Traden
Die wirklich guten Tradingchancen sind selten spektakulär. Es geht nicht um die Mega-Trends. Es geht immer nur um ein gutes Chance/Risikoverhältnis. Wenn die Kurse schon weit gestiegen sind, sinkt das Chance/Risikoverhältnis. Dann muss man zuweilen den Markt einfach Markt sein lassen. Der erfahrene Trader tritt an die Seitenlinie und übt sich in Geduld.Das gilt auf allen Zeitebenen. Lassen Sie sich nie durch die Börse weichkochen. Üben Sie sich in Geduld und traden nur die wirklich guten Chancen. Unter dem Strich werden Sie so wesentlich mehr Geld verdienen, als wenn Sie den Markt übertraden oder den Kursen hinterherlaufen.

Zur aktuellen Situation
Da es gerade passt: Kostolany sagte, dass man bei solchen Übertreibungsphasen (wie aktuell) einfach den Kopf zu machen sollte und mitspielen muss. Das stimmt jedoch nur, wenn man bereits als langfristiger Anleger investiert ist und ist somit missverständlich ausgedrückt. Tatsächlich ist es so, dass man in solche Phasen nach und nach seine Gewinne verkaufen muss und sich mehr und mehr an die Seitenlinie stellen sollte.

Dann muss man nur noch dieses „Gewitter“ an sich vorbeiziehen lassen und sich neue gute Chancen suchen. Auf jeden Fall sollte man verhindern, sich durch eine solche Phase emotionalisieren zu lassen – Achten Sie also nicht auf die entgangenen Chancen, sondern bleiben Sie geduldig auf der Suche nach den neuen.(Quelle: FID Verlag )
Happy Trading