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Thomas

unregistriert

21

Sonntag, 9. März 2003, 13:49

Rollover

Hallo Josi,

warum stellt denn der Rollover so ein großes Problem für dein Handelssystem dar?

Das kann doch eigentlich nur der Fall sein, wenn die Endloskontrakte nicht vernünftig adjustiert wurden. Sofern du keinen Datenanbieter hast, der eine solche Adjustierung anbietet könntest du doch alternativ den Basistitel verwenden, auf den sich der Kontrakt bezieht, oder ist das nicht möglich?

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

22

Sonntag, 9. März 2003, 14:58

Hallo josi,

es ist schon richtig das im Intradaychart etwas mehr Rauschen auftritt aber man kann dies im diversen Glättungsmethoden und gezielten Komprimierungen der Basis grösstenteils in den Griff bekommen.Die Scalper tun einem dabei nicht weh.Was eher Probleme macht sind diejenigen die versuchen Stoppmarken abzufischen.Ein zu enger Stopp und man ist draussen..

Ein starkes Argument für den Intradytrade ist nachwievor das kleinere Konto (gegenüber EOD),das geringere Risiko da keine Overnightpositionen gehalten werden und damit verbunden die niedrigeren Rücklagen auf dem Konto.Diese Einsparungen könnten dazu verwendet werden einen zusätzlichen Kontrakt(e) zu traden und somit ein kleines Money Management/ Risk Management aufzubauen was mit einem Kontrakt beinahe überflüssig ist.Auch kann man mit meheren Kontrakten ganz andere Strategien fahren.Die Diversizifierung der Tradesumme in unterschiedliche Indices wäre auch möglich so das man schon alleine durch den Wechsel-z.B. in einer unklaren Börsenphase- vom FDAX auf den ESTX das Risiko enorm senken kann...

Zum Rollover möchte ich mich der Frage von Thomas anschliessen! Das müsste in der Regel alles ziemlich "glatt" laufen oder ist das NN so empfindlich das geringe Unregelmässigkeiten sehr grosse Auswirkung zeigen?


Schönen Sonntag noch,
Udo

Registrierungsdatum: 2. September 2002

Beiträge: 433

Wohnort: Freiburg

23

Mittwoch, 12. März 2003, 10:02

Hallo zusammen,

ich hatte leider nicht viel Zeit, deshalb antworte ich erst jetzt

@Adrian
ja, die gute alte Zeit. Ich bin nach wievor von Deinen EViews Analysen begeistert, auch wenn ich der Meinung bin, dass Du sie für einen viel zu langen Anlagehorizont "vergeudest". Und so unterschiedlich sind unsere Methoden ja auch gar nicht (auch wenn sie etwas anders heissen). Im Moment beschäftige ich mich allerdings sehr wenig bis gar nicht mit NNs

@Josi
Auch ich hatte mal erste Tests mit der Fourier Transformation der Kapitalkurve gemacht und es könnte wirklich etwas dran sein, auch wenn ich noch nicht verstehe, wieso das so ist (wäre mir aber auch egal... ;-)) Für letztendliche Aussagen habe ich aber noch nicht genug Tests gemacht.

@Udo
Ich finde es EXTREM schwierig, ein funkt. Intraday Handelssystem zu entwickeln. Und bei allem, was ich bisher gemacht habe waren die Risikokennzahlen nicht wesentlich besser als bei meinen EOD HSsen. Ich habe bisher auch praktisch noch keine funktionierenden Intraday HSse in "freier Wildbahn" gesehen. Ein anderes Thema sind da natürlich diskretionäre Trader.

Grüsse
Bernhard

Adrian

unregistriert

24

Mittwoch, 12. März 2003, 14:23

Hi Bernhard,

ich mache es "andersrum". Zuerst wähle ich einen Index, den ich voraussagen will und dann die Inputs. Am Ende "schiebe" ich die Lags "so weit hin und her", dass ich ein möglichst gutes adjusted r^2 (das um seine erklärenden Variablen bereinigte r^2) bekomme. Auf diese Weise ergibt sich dann mein Prognosehorizont. (Das Ganze ist natürlich noch lange kein fertiges Modell.)
Natürlich würde ich auch gern mal auf Sicht von 1-4 Wochen traden. Aber wenn ich meine 30-Wochen-NN auf 4 Wochen kürze, kommt nur Mist heraus - sowohl in Eviews als auch in Investox. Ich sehe mich deshalb darin bestätigt, dass ein NN erst recht gut funktioniert, wenn ich in Eviews ein brauchbares Modell finde. Irgendwie ist es ja auch logisch: Mit Eviews erstelle ich ja nur eine lineare Funktion, die ein NN "nur noch" lernen muss.
Ein weiteres Problem ist mein persönlicher Stabilitätstest: Ein Eviews-Modell, welches ich für den S&P500 erstellt habe, muss mit möglichst wenig Veränderungen beim Nasdaq und beim Dow Jones funktionieren. Ist dies nicht der Fall, dann gehe ich davon aus, dass ich bei der Modellerstellung übertrieben habe (Overfitting mit den erklärenden Variablen).
Was den Prognosehorizont anbelangt bin ich also völlig "frei" und flexibel.
Ach so: Ein weiterer Stabilitätstest, den ich durchführe, ist die Änderung des Prognosezeitraums. Ein Modell, welches auf Sicht von 30 Wochen funktioniert, muss auch mit einem leicht modifizierten Prognosehorizont zurechtkommen (sowohl in EViews als auch in Investox). Bei mir liegt die Spanne zwischen 25 und 40 Wochen. Unter 20 Wochen kommt wieder Mist heraus. Und viel mehr als 30 Wochen mache ich aus Prinzip nicht. Da orientiere ich mich an Stefan Siekmanns Doktorarbeit (6-Monats-Prognose für den DAX). Mit 30 Wochen liege ich in etwa auf diesem Level.
"Dummerweise" hat Siekmann aber auch auf Sicht von 1 Monat gute NN erstellt. Es geht also, ich kriege es momentan aber nicht hin.

MfG

Adrian

Josefine

unregistriert

25

Mittwoch, 12. März 2003, 16:07

@udo, bernhard, adrian, thomas etc,

so jetzt hab ich wieder etwas luft und hab heute gleich meine befürchtungen bewarheitet sehen:

roundturn mit - 54 fdax punkte abgeschlossen- 8o

nun ja, war linear statistisch zu erwarten, aber rein logisch ist das nicht das der dax soweit runtergeht ...

udo, klar kann ich rauschen filtern etc. aber was nützt das,

gehn wir doch mal logisch an die sache ran, intraday habe ich mich je sec. mit ca. 5-15 marktteilnhemern bzw. kontraktumschlägen zu tun,

wie willst du allen ernstes annehmen bei dieser äußerst geringen anzahl an marktvolumen, zumindest ungefähr, den preis vorrauszuwissen ??

EOD systeme sind deshalb schon mal besser vorrauszusagen bzw. rauschfreier weil da ca. 70 - 100 T Kontrakte/ Markteilnehmer ein ganz anderes gewicht haben


es ist unmöglich das verhalten von einzellnen individien in dynamischen systemen vorherzusagen, aber wenn sich erst einmal ein bestimmter "strom" eingestellt hat sieht die sache schon mal anders aus,
anders kann ich adrian nicht verstehn bzw. tatsächlich nicht nachvollziehen, wieso soooo langfristige netze bei ihm funktionieren, es sei denn er tradet nicht sondern investiert, dann sind die ganzen sachen schon anders einzuschätzen, nämlich so wie bernhard schon mal geschrieben mit dem wetter war das glaub ich

- einleuchtend oder?

derzeit kommt auf den "Premiere" Sendern ein paar ganz interessante dinge über das chaos und die finanzmarktanlyse (auf planet - eine interessante reportage über die erforschung/ erkenntnisse des chaos, auf irgendeinem spielfilmsender ein thriller über ein genie das mit nichtlinearen berechnungen den finanzmarkt 1:1 abbilden kann - wenn interesse such ich die titel herraus)

thomas, klar "dürfte" es während des rollovers zu keinen problemen kommen und eine gute Adjustierung sollte das ausgleichen, aber tatsächlich ist dies nicht gegeben, das/ die netze reagieren ziemlich sensibel nach dem rollover, siehe oben, und meist sind sie dann soweit "ausgelaugt" das sie nur noch +/- ertrag erwirtschaften,

ich kann dieses phänomen derzeit noch nicht eruieren, da die netze (fast) perfekt über alle zeiträume funktionieren aber beim einsatz nach dem rollover halt "versagen" - zumindest für ein paar tage, ich denke deshalb das die Adjustierung die NN- Muster verändert, aber das herrauszufinden dauert halt etwas zeit

bernhard ich hab das ganze nicht mit fourieranalysen gemacht, ist mir ganz einfach zu kompliziert ich habe ganz einfach lineare statistische methoden genommen (mit speziellen einstellungen etc.) und siehe da, sämtliche bisher trainierten netze lassen sich so, zumindest grob, risikoeinschätzen, aber die auswertung dessen dauert halt auch seine zeit

JRQ

unregistriert

26

Mittwoch, 12. März 2003, 16:34

Hallo Josefine

Den Film ,den Du angesprochen hast heisst:

The Bank

http://images-eu.amazon.com/images/P/B00…03.LZZZZZZZ.jpg

Gruss Jörg

Adrian

unregistriert

27

Mittwoch, 12. März 2003, 18:42

Hi Josefine,

ich investiere nur noch in Aktien. Der Anlagehorizont liegt bei mindestens 6 Monaten.

MfG

Adrian

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

28

Donnerstag, 13. März 2003, 22:56

Hallo Josi!

Zitat

udo, klar kann ich rauschen filtern etc. aber was nützt das,
gehn wir doch mal logisch an die sache ran, intraday habe ich mich je sec. mit ca. 5-15 marktteilnhemern bzw. kontraktumschlägen zu tun,
wie willst du allen ernstes annehmen bei dieser äußerst geringen anzahl an marktvolumen, zumindest ungefähr, den preis vorrauszuwissen ??


Geht man davon aus das Du Ticktrading im FADX ansprichst dann ist das Volumen teilweise wirklich gering.Das Volumen ist aber nicht an allen Tageszeiten gering.Dies kann man ermitteln und ausnutzen.Es wäre klar nicht gerade klug wenn man feststellt das von 11:00-13:00 Uhr ein geringes(historisches) Handelsaufkommen stattfindet und man trotzdem Versucht in der Death-Linie im tiefen Tickbereich zu traden was das Zeug hält.
In diesem Fall könnte man auf den FSEX ausweichen wo das Volumen um ein vielfaches höher ist. Der charttechnische Verlauf korroliert stark zum FDAX nur das der Chart wesentlich ruhiger läuft und viel weniger Schwankungen ausgesetzt ist.
Weiterhin kommt es darauf an welche Komprimierung man für den Intradayhandel verwendet.Es muss ja nicht Ticktrading (Scalping) sein sondern man kann auch einen 15-30 min. Chart verwenden.Hier besteht die Möglichkeit die Slippage zu erhöhen weil im allgemeinen die Gewinnerwartung höher ist.Bei 15-30 min. sollte man-auch im FDAX- zu jeder Zeit einen Kontrakt zum Zielpreis (incl. Slippage) bekommen können, im FSEX sowieso..

Den Preis kann man nicht vorhersagen.Intraday genauso wenig wie EOD. Es ist wohl z.T. eher ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten und des Glücks. Man spekuliert in einem gewissen Spektrum (mit Hilfe der tech. Analyse) auf ein Limit.Wenn es zu den Vorstellungen die man von dem Trade hat gefillt wird ist es gut.Wenn nicht..dann nicht.Deswegen laufe ich persönlich auch keinem Trade hinterher.Entwickelt sich der Trade nicht nach den Vorstellungen dann steigt man aus..

Der Handelsablauf ist Intraday etwas anders gestaffelt wie EOD.Oftmals hilft eine Handelssystem überhaupt nicht an gewissen Tagen bringt es wieder gute Leistungen (Trendsysteme) .Das liegt aber oftmals daran das sich das "zyklische" Verhalten des FDAX ständig ändert.Die Trendpasen und Konsolodierungsphasen wechseln sehr schnell und man muss/wird oft diskretionäre,schnelle Entscheidungen treffen..

Was tust Du wenn während Deines EOD Trade eine überraschende Hiobsbotschaft kommt die gegen Deine Position läuft? Denke mal Intraday aussteigen oder den Verlust auf Teufel komm raus oder bis zum Stop/Exit zulassen?

Zitat

EOD systeme sind deshalb schon mal besser vorrauszusagen bzw. rauschfreier weil da ca. 70 - 100 T Kontrakte/ Markteilnehmer ein ganz anderes gewicht haben


Voraussagen... hmmm eine Wahrscheinlichkeit aber keine Garantie.Klar das der EOD Chart "rauschfreiere"Daten liefert.Im Intradychart sind eben viele Intressengruppen unterwegs die den Kurs bewegen.Man sollte daher.m.M. das Segment das man traden möchte sehr lange beobachten um es gut kennzulernen bevor man den ersten Cent dort investiert.Mit der Zeit macht sich auch hier eine gewisse "Zyklik" und ein bestimmtes Marktverhalten breit das es gilt es zu erkennen um ev. auch das ein oder andere Handelssystem darauf aufzubauen das den täglichen Handel unterstützt.

Zitat

es ist unmöglich das verhalten von einzellnen individien in dynamischen systemen vorherzusagen, aber wenn sich erst einmal ein bestimmter "strom" eingestellt hat sieht die sache schon mal anders aus,


Du sagst es: Die indivduellen Strategen sind wohl schwer einzuschätzen.Daher ist es wichtig das man flexibel und "dynamisch" regagiert..ja sogar muss.Das ist zwar etwas aufwendiger wie vor Börsenbeginn der Bank ein Limit zu übermitteln aber vielleicht auch etwas profitabler..wer weiss...;)

Ich persönlich bin der Meinung das mech.Handelssysteme im Intradyhandel nur einsetzbar sind und ein NN in tiefen Komprimierungen gegen bestimmte technische systematische Analyseverfahren total unterlegen sind!
Lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren..:)
Happy Trading