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Thomas

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1

Donnerstag, 13. März 2003, 07:29

Adjustierung Endloskontrakte

Hallo zusammen,

wir hatten vor einiger Zeit schon einmal eine Diskussion zu neuen Markt- und Konjunkturindikatoren für das L & P Abo.

L & P zieht es nun nach Diskussion im dortigen Forum in Erwägung einen zweiten (adjustierten) Endloskontrakt für die Futures anzubieten:

Hallo,

die Endloskontrakte im Basis-Abonnement sind Nearest-Future-Zeitreihen.

Teils arbeiten Trader mit Nearest-Future-Daten (um die Originalkurse nicht zu verlieren), teils werden Zeitreihen
adjustiert.

Zur Adjustierung einer Future-Zeitreihe gibt es die unterschiedlichsten Konzepte - wir haben uns bei der Einführung des Endloskontraktes deshalb für die Lieferung
von angehängten Kontrakten entschieden.
Der Vorteil: eine Adjustierung kann individuell vorgenommen werden.

Da viele Kunden eigene Anpassungen dieser Zeitreihen auch durchführen, könnten wir nicht einfach zum bestehenden Endloskontrakt Faktoren in den Datenfeed leiten.

Möglich wäre aber die Einführung von doppelten (adjustierten) Zeitreihen. Die Frage ist: welche Adjustierungssystematik möchten Sie einsetzen?
Vorschläge nehmen wir hier gerne entgegen.

Mit freundlichen Grüssen

--------------
Dirk Albrecht [ Datenservice ]
Lenz+Partner AG


Das Thema ist recht komplex. Es gibt eigentlich bei jedem Verfahren Vor- und Nachteile. Trotzdem wäre natürlich ein adjustierter Endloskontrakt ein Vorteil für den Einsatz in HS und NN. Mit aneinandergereihten Kontrakten kann man nicht viel anstellen, es sei denn man adjustiert sie selbst.

Welches Verfahren sollte man eurer Meinung nach für die Adjustierung vorschlagen?

Vielleicht bietet sich hier auch eine Diskussion direkt im L&P Forum an:

http://www.lp-software.de/cgi-bin/ikonbo…2;st=0;&#entry9

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2

Freitag, 14. März 2003, 09:14

Hallo Thomas,

Nearest-Futures sind für computergestützte Handeslssysteme so gut wie unbrauchbar,zumindest im EOD Handel.Grosse Kurslücken beim Roll-Over können "empfindliche" Handelssysteme extrem stören.
Diese Methode könnte z.B. zur reinen technischen Analyse oder auch im Intradyhandel herangezogen werden wenn nicht gerade eng kalkulierte Handelssysteme mit dem Kontrakt rechnen.Ansonsten wird man auch hier beim Roll-Over "kleine"Probleme bekommen was aber sicherlich vom Handelssystem und der historischen Kursreihenberechnung abhängt.Einfache Systeme Breakout usw.. sollten das aber "problemlos" verkraften.

Als Alternative Methoden- die ich aber (noch) nicht näher kenne- würden sich anbieten:

-Gleichmässige vorauslaufende (Perpetuale) Kursreihen
-Fortlaufende (Spread-Angepasste) Kursreihen

Vielleicht kann man diese beiden Methoden im L&P-Board mit ins Gespräch bringen..

Welche Methode verwendet L&P aktuell?
Happy Trading

Thomas

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3

Freitag, 14. März 2003, 11:39

Hallo Udo,

derzeit verwendet L&P meiner Meinung nach gar keine Methode zur Adjustierung von Kontrakten unterschiedlicher Verfallstermine. Wenn ein Kontrakt ausgelaufen ist wird er durch den nächsten Verfallstermin ersetzt ohne das in irgendeiner Form eine Anpassung erfolgt. Dies führt natürlich zwangsläufig zu Kurssprüngen beim Kontraktwechsel, sowieso zu verzehrten Umsätzen kurz vor auslaufen des Kontraktes.

Ich habe mich auch noch nicht eingehend mit den unterschiedlichen Methoden der Adjustierung beschäftigt, denke aber dass ein vorrauslaufend (z.B. 3 Monate) adjustierter Kontrakt am sinnvollsten wäre. Der Kurssprung beim Kontraktwechsel entsteht durch die Cost of Carry für den abweichenden Verfallstermin. Für den Bund-Future müssten diese näherungsweise ermittelbar sein, indem man stetig den Zinsspread zwischen der Rendite der 8,5-10jährigen und dem 3monatsgeld korrigiert. Weiß nicht, ob man das bei den angesprochenen Verfahren so macht. Wäre das sinnvoll oder gibt es Kritikpunkte?

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4

Sonntag, 16. März 2003, 09:24

Hallo Thomas,

ev. wäre es angebracht bei L&P nachzufragen welche "Methode" aktuell eingesetzt wird.Bin zwar die Kursreihe mal durchgegangen und habe auch einige Gaps festgestellt aber ev. war es auch Zufall.Wenn ein Nearest Future eingesetzt wird dann kann man Korrelationsanalysen (Intermarket) für einen gewissen Zeitraum vergessen bis sich das System wieder "homgen" verhält wobei dies von den Inputs abhängig wäre und von einer ev. Glättung der Faktoren die u.U. das Roll-Over Gap teilweise egalisieren.
Aber was "Genaues" wird das so oder so nicht.
Bin aber ein bisschen der Meinung das ein Endloskontrakt berechnet wird. Dies könnte man am Verfallstag feststellen indem man überprüft ob beim Roll-Over die Kursskala "adjustiert" wird...

Gleichmässige vorauslaufende (Perpetuale) Kursreihen...sind nicht zu gebrauchen!
Sie verursachen- mehr oder weniger- Verzerrungen!

Für Handelssysteme würde sich der Endloskontrakt-oder auch Fortlaufende(Spread angepasste)Kursreihe- am besten eignen!Dies hat aber den Nachteil das man ev.keine %tualen Berechungen durchführen kann, da anstatt die Kursreihe (Gap) die Kursskala(Y-Achse) angepasst wird!

Eine zweite Möglichkeit wäre das HS/NN nicht über drei Monate hinaus zu trainieren so das man von Kontrakt zu Kontrakt handeln kann was aber in Bezug auf ein NN unmöglich zu realisieren ist ist zumal wenn Korrelationen zu z.B. Rohstoffmärkten/Geldmärkten berechnet werden die schon von Grund auf eine mehrjährige Historie erfordern.
Happy Trading

Thomas

unregistriert

5

Sonntag, 16. März 2003, 10:00

L&P Adjustierung

Hallo Udo,

hier noch einmal das L&P Zitat von oben, ich denke du hattest es überlesen, vielleicht habe ich aber auch eine andere Interpretation in die Aussage gelegt:

"wir haben uns bei der Einführung des Endloskontraktes deshalb für die Lieferung
von angehängten Kontrakten entschieden.
Der Vorteil: eine Adjustierung kann individuell vorgenommen werden.

Da viele Kunden eigene Anpassungen dieser Zeitreihen auch durchführen, könnten wir nicht einfach zum bestehenden Endloskontrakt Faktoren in den Datenfeed leiten."

Das heißt mit anderen Worten es wird gar keine Adjustierung der Kontrakte durch L&P vorgenommen. Genauso sieht es auch im Chart aus.
»Thomas« hat folgendes Bild angehängt:
  • Zwischenablage03.gif

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Thomas« (16. März 2003, 10:03)


Thomas

unregistriert

6

Sonntag, 16. März 2003, 10:45

Hallo Udo,

ich glaube jedes Verfahren hat Vor- und Nachteile, die du ja auch schon genannt hast. Wenn man davon ausgeht, dass die Kursbildung fair erfolgt werden die Verzerrungen im wesentlichen durch die Veränderungen am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve zustande kommen.

Die Frage ist auch, welchen Rechenaufwand zu Anpassung der Kurse L&P realistischerweise realisieren kann und will.

Am einfachsten ist es sicherlich bei Kontraktwechsel den Spread zwischen auslaufendem und neuem Kontrakt zu korrigieren (täglich über die gesamte Kontraklaufzeit). Damit hätte man einen Endloskontrakt, der nicht vorauslaufend ist sondern nah am Kassamarkt liegt (leider nur zu diesem Zeitpunkt :-(). Über die Laufzeit des Kontraktes fließt dann wieder der Zinsspread bis zum Verfallstermin in die Kontraktbewertung mit ein. Am Laufzeitende würde er vereinfacht angenommen zu hoch notieren und diese Differenz müsste mit jedem neuen Kontraktwechsel zunehmen :-( Wie korrigiert man denn das? Durch tägliche Bereinigung der Cost of Carry?

Die Frage ist auch, was man mit den Umsätzen macht. Sollte man hier die Bezugsbasis wechseln, wenn der nächste Kontrakt eine höhere Liquidität aufweist oder sie mit dem Kontrakt auslaufen lassen?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Thomas« (16. März 2003, 11:00)


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7

Sonntag, 16. März 2003, 17:00

Hallo Thomas!

Zitat

hier noch einmal das L&P Zitat von oben, ich denke du hattest es überlesen, vielleicht habe ich aber auch eine andere Interpretation in die Aussage gelegt:


Sorry,hatte ich überlesen!

Zitat

ich glaube jedes Verfahren hat Vor- und Nachteile, die du ja auch schon genannt hast. Wenn man davon ausgeht, dass die Kursbildung fair erfolgt werden die Verzerrungen im wesentlichen durch die Veränderungen am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve zustande kommen.
Die Frage ist auch, welchen Rechenaufwand zu Anpassung der Kurse L&P realistischerweise realisieren kann und will.


Ich glaube nicht das L&P die Future-Charts Future mit einem "Korrekturfaktor" liefern wird.Das wurde Dir bereits mitgeteilt.Grund könnten sicherlich die differierenden Berechnungsmethoden des Swtich sein.

Da man bei Endloskontrakten (Spreadberechnungen) u.U. in den negativ-Wertebereich kommen kann ist das m.M. für einen "allround" Datenanbieter schwer machbar die ein oder andere Berechnung automatisch einfliessen zu lassen sondern die Abwicklung des Roll Overs dem User überlassen. Es sei denn L&P würde für die Futures verschiedene Berechnungsmethoden anbieten so das man die Zeitreihe-bei Bedarf-unabhängig per Mausklick adjustieren könnte. ;)

Teilweise steigen manche Trader schon recht "früh" in den neuen Kontrakt ein andere verwenden den Settlement-Price um den Spread rückwärts zu adjustieren.
Ich persönlich würde für "n" Stichtag-3/5 Handelstage verwenden,vor allen dann, wenn man das System vom Inputaufbau umsatzabhängig ist!
1-2 Tage vor- oder der Stichtag- sind für ein umsatzabhängiges System m.M. zu wenig Tage da die
hier meist schon Irrationalitäten und erste Positionierungen stattfinden. Umsatzunabhängige EOD-Systeme könnte man schon 1-2 Tage vor dem Stichtag switchen..
Vielleicht ist jemand so freundlich und stellt einen EOD-Vergleichschart vom BDF oder FDAX/FESX von Pinnacle Data hier rein damit man den Unterschied am Stichtag vergleichen kann? Interessant wäre auch zu sehen ob sich die P/T Scala bei diesem Datenanbieter verändert!

Zitat

Die Frage ist auch, was man mit den Umsätzen macht. Sollte man hier die Bezugsbasis wechseln, wenn der nächste Kontrakt eine höhere Liquidität aufweist oder sie mit dem Kontrakt auslaufen lassen?


Wie oben beschrieben kommt es m.M. auf die Gewichtung des Umsatzes im System an ab wann der Kontrakt gerollt wird.Die Zahl für "n-Tage" kann hier sicherlich differenzieren aber 1-2 Tage sind m.M. vielleicht etwas knapp! (für Umsätze!)

Was ich befürchte,aber nicht bestätigen kann...Preisspreadbezogene Inputs (Intermarket) könnten bei der Anpassung durch den Kursreihenspread ins rotieren geraten da die Y-Achse verschoben wird, was notwendig wäre um die jeweiligen Gaps an den Verfallstagen "verschwinden" zu lassen.

Frage:

Wenn es so ist das der vorliegende Chart von L&P ein Nearest Future ist dann sollten doch die minimalen Gaps das NN nicht zum scheitern bringen oder handelt es so eng das es das in der Grafik vorliegende GAP nicht "schluckt"?

Denke man wird bei allen Arten der Datenreihenberechnung- mehr oder weniger- Einbußen hinsichtlich der Qualität und der absoluten Präzision beim Roll Over hinnehmen müssen..

Vielleicht sollte man dazu auch im L&P Forum die Diskussion weiter führen.Denke hier lesen dann auch die Programmierer mit die schon im vorherein sagen können was machbar wäre und was nicht denn sonst plagt man sich vielleicht umsonst...
Happy Trading

Thomas

unregistriert

8

Sonntag, 16. März 2003, 21:12

Zitat

Da man bei Endloskontrakten (Spreadberechnungen) u.U. in den negativ-Wertebereich kommen kann ist das m.M. für einen "allround" Datenanbieter schwer machbar die ein oder andere Berechnung automatisch einfliessen zu lassen sondern die Abwicklung des Roll Overs dem User überlassen. Es sei denn L&P würde für die Futures verschiedene Berechnungsmethoden anbieten so das man die Zeitreihe-bei Bedarf-unabhängig per Mausklick adjustieren könnte. ;)



Im Grunde hat man ja mit Investox schon ein Tool mit dem man so ziemlich alles machen kann, wenn man es erst einmal eingerichtet hat ;-) Wenn man bei den Berechnungen bei Kontraktwechsel die Option "unvollendete Perioden aktualisieren" aktiviert müsste man doch relativ streßfrei einen eigenen Endloskontrakt mit individueller Berechnung erstellen können..... Gibt es eigentlich eine Möglichkeit die Titel in den Inputschablonen eines NN auszutauschen, ohne es neu trainieren zu müssen?

Zitat

Teilweise steigen manche Trader schon recht "früh" in den neuen Kontrakt ein andere verwenden den Settlement-Price um den Spread rückwärts zu adjustieren.
Ich persönlich würde für "n" Stichtag-3/5 Handelstage verwenden,vor allen dann, wenn man das System vom Inputaufbau umsatzabhängig ist!
1-2 Tage vor- oder der Stichtag- sind für ein umsatzabhängiges System m.M. zu wenig Tage da die
hier meist schon Irrationalitäten und erste Positionierungen stattfinden.

Frage:
Wenn es so ist das der vorliegende Chart von L&P ein Nearest Future ist dann sollten doch die minimalen Gaps das NN nicht zum scheitern bringen oder handelt es so eng das es das in der Grafik vorliegende GAP nicht "schluckt"?


Der Umsatz spielt bei dem Handelssystem (NN) eine große Rolle. Im angehängten Chart sieht man, wie das HS kurz vor dem Verfallstag versagt (realer Tradingzeitraum, leider nicht getradet :-( . Die von dir genannten 3-5 Tage scheinen schon eine sehr gute Richtschnur für Umsätze zu geben. Ob es funktioniert hätte, wenn die Umsatzdaten bereits adjustiert worden wären, kann ich natürlich nicht sagen. Werde das aber die nächsten Tage ausprobieren, indem ich eine Adjustierung per Hand vornehme.

Da man in der Regel weiß, was das NN finden soll, wenn man ihm die Inputdaten präsentiert, kann man m.E. mit unterschiedlichen Methoden zumindest theoretisch bessere Ergebnisse erzielen.

Noch ganz andere Erkenntnisse könnten sich auftun, wenn man auch den Umsatz am Kassamarkt mit einbezieht. Die Frage ist, wo nimmt man den her?

Glaube auch, man sollte die Diskussion, zumindest den Teil, der die Daten betrifft im L&P Forum fortführen.
»Thomas« hat folgendes Bild angehängt:
  • EStx50.gif

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9

Montag, 17. März 2003, 09:50

Hallo Thomas!

Zitat

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit die Titel in den Inputschablonen eines NN auszutauschen, ohne es neu trainieren zu müssen?


Das geht m.M.nicht da geänderte Daten im NN neu verarbeitet werden müssen.Im Endeffekt könnten geänderte Daten zu einem ganz andern Ergebniss führen da man nicht von vornherein sagen kann wie "gewichtig" der geänderte Input in Bezug auf die Korreleation des Ziels/Ouputs ist.

Leg einfach ein Kopie an und lass es noch mal laufen.Wenn es stabil ist dann dürften sich bei einem erneuten Trainig die Ausgangswerte nicht grossartig ändern.Iss natürlich ein gewisser Zeitaufwand wenn man das NN vielleicht mehrere Tage trainiert hat und ev. auch nur einen Rechner zur Verfügung hat..
Zumindest hast Du die Möglichkeit beim Versagen des geänderten Inputs auf das alte NN umzusteigen..

Guten Wochenstart,
Udo

Thomas

unregistriert

10

Montag, 17. März 2003, 10:14

Austausch von Inputdaten

Hallo Udo,

werde das wohl so machen, indem ich das NN kopiere. Auf die Idee mit dem Austausch von Inputdaten bin ich gekommen, weil Bernhard (hungerturm) im alten Forum mal etwas zum "abschalten" von Inputdaten mit Hilfe von Anwenderindikatoren geschrieben hatte. Er schlug vor, nicht den Titel, sondern einen Anwenderidikator in die Inptuschablonen einfließen zu lassen, um dann nachträglich einzelne Inputs ausschalten zu können. Ziel war ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Inputs das NN wie beeinflussen.

Habe das von der Umsetzung her nicht ganz verstanden. Kannst du damit etwas anfangen? Vielleicht liest Bernhard ja auch mit und kann uns etwas dazu sagen?