PR-inside.com 03.02.2008 08:37:01)
Gold ist im ungebremsten Höhenflug: Seit Wochen jagt ein Höchststand den nächsten. Angesichts von Dollar-Schwäche, fallenden Börsen und Rezessionsängsten kaufen Anleger zurzeit nahezu alles, was sie an Goldigem bekommen können. «Ein Zufluchtshafen in turbulenten Zeiten», bestätigt Lothar Gries von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Dazu kommt, dass Gold eine knappe, begehrte Ressource ist.
Der Preis für das als krisensicher gepriesene Edelmetall schnellte unlängst auf ein Allzeithoch von über 915 Dollar pro Feinunze. Gold ist damit so teuer wie seit 30 Jahren nicht mehr - und derzeit wohl eine der weltweit begehrtesten Geldanlagen. Die 1.000-Dollar-Grenze könnte nach Einschätzung von Investmenthäusern noch in diesem Jahr geknackt werden. Die Chancen, dass der Run auf Gold weiter anhält, ist auch nach Ansicht von Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) «gar nicht schlecht». Als einer der Motoren für den Aufwärtstrend gilt vor allem der schwache Dollar. Fällt die US-Währung, steigt tendenziell auch der Goldpreis.
(Ein guter Hinweis für einen NN-Input! )
Wer im vergangenen Jahr bereits auf den Goldpreis gesetzt hatte, konnte die Top-Rendite von 19 Prozent einfahren, wie der Bundesverband deutscher Banken berechnet hat - die zweitbeste Geldanlage in 2007. Nur mit Aktien war noch ein Tick mehr zu verdienen. Bricht die Nachfrage nach Gold plötzlich wieder ein, müssten Anleger mit schmerzlichen Verlusten rechnen.
Will ein Privatanleger das Risiko eingehen und jetzt noch einsteigen, hat er grundsätzlich folgende Wahl: Entweder Gold am Stück kaufen oder in börsengehandelte Wertpapiere investieren in Form von Fonds, Zertifikaten oder Optionsscheinen. Ersteres ist deutlich teurer im Ankauf als Aktien.
Mit einem neuen Produkt der Xetra-Goldanleihe will die Deutsche Börse jetzt zusätzlich Investoren ansprechen. Das Papier, das bei Banken gekauft werden kann, bietet keine Verzinsung, sondern folgt dem Goldpreis in Euro, wie die ING-Diba erläutert. Es spiegelt die Wertentwicklung des Edelmetalls fast 1:1 wider. Die Anleihe ist mit Echtgold physisch abgesichert. «Ob das eine Alternative zu Fonds rund ums Gold ist, muss sich noch zeigen», sagt Gries. Im Moment sehe das neue Papier «nach einem lohnenswerten Investment aus».Gries gibt zugleich zu bedenken, dass sich deutsche Anleger stets des Währungsrisikos bewusst sein sollten. Gold wird in Dollar gehandelt. «Steigt der Goldkurs um 10 Prozent an, kann das Plus durch einen sinkenden Dollar zusammenschmelzen.
Zwtl: Zocken nicht ratsam
Auch bei börsengehandelten Goldfonds werden Mitbesitzer an «richtigem» Gold beteiligt. Sie sind allerdings nicht so günstig zu kaufen wie die Anleihe. Wer einsteigt, kauft Fondsanteile des Unternehmens, das Realgold lagert. Ihr Wert orientiert sich am jeweils aktuellen Goldpreis. Preisgünstig sind Goldzertifikate. Sie verbriefen das Recht auf eine bestimmte Menge Gold, werden an der Börse gehandelt und bilden die Goldpreisentwicklung ebenfalls 1:1 ab. Als schwankungsanfällig gilt das Investment in Goldminen- und Rohstofffonds oder Bergbauunternehmen. Dabei hängt der Anleger nur indirekt vom Goldkurs ab.
Deutlich teurer ist der Kauf von Stückgold zum Anfassen: «Die Gebühren für Goldmünzen sind sehr hoch», sagt Anlegerschützer Gries. Kleine Einheiten sind wegen hoher Herstellungskosten spürbar teurer als große. Für Summen unter 1.000 Euro lohne sich die Investition gar nicht, winkt Kurz ab. Wer Goldmünzen bevorzugt, sollte gängige Standardprodukte wählen wie den südafrikanischen Krügerrand, den kanadischen Maple Leaf oder den australischen Nugget. Sie lassen sich weltweit leicht wiederverkaufen, wenn sie zu Geld gemacht werden müssen. Auch wer physisches Gold kauft, ist immer vom Dollar-Kurs abhängig.
Grundsätzlich raten Anlegerschützer vom schnellen Zocken mit dem wertvollen Edelmetall ab. «Wer investiert, braucht einen längeren Anlagehorizont», betont Gries. Luft für 10 oder 15 Jahre sollten Investoren schon mitbringen.