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Registrierungsdatum: 29. Dezember 2007

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1

Mittwoch, 26. März 2008, 11:52

Verwendung von Intraday Stopps in einem EoD-System

Liebe Investoxler,

ich bin auf ein Problem gestossen, dass ich - ehrlichgesagt - nicht so ganz verstehe geschweigedenn lösen kann.

Vielleicht könnt Ihr mir ja weiterhelfen.

Ich habe ein Handelssystem auf EoD-Basis, welchses zur Stabilisierung Intraday-Stopps verwendet.

So ein System schimpft sich woh "EoD-System mit Intraday-Überwachung"

Wie soll sowas eigentlich funktionieren?

Denn wenn der gehandelte Titel eine tägliche Auflösung hat, wie kann dann Investox überhaupt so ein System backtesten?

Die zweite Frage bezieht sich auf die reale handelbarkeit. Soweit ich es verstanden habe, werden z.B. intraday-Trailing-Stopps von Investox aus gesteuert (mögliches Nachziehen des Stopps). Deshalb muss Investox mt dem ORM auch während der Handelszeit angeschaltet sein.

Wie funktioniert denn in diesem Falle die Intraday-Überwachung?

Der in Investox verwendete Titel hat ja - für ein EoD-System - eine tägliche Komprimierung.

Wie kann denn dann überhaupt Investox einen Trailing-Stopp steuern, wenn "nun" einmal am Tag der Kurs upgedatet wird?

Hat das ORM ein gewisses "Eigenlebem" und fungiert losgelöst von Investox und wenn ja, wie ist denn die Aufgabenverteilung zwischen Investox, ORM, und Broker (z.B.) IB.

Ich finde ein wenig mehr Infos zur Interaktion der einzelnen Bestandteile von Investox könnten der Dokumentation nicht schaden. Ich habe zumindest in den Handbüchern nicht sehr viel darüber erfahren können.
Grüße,

Christian

Wiwu Weiblich

Experte

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2

Mittwoch, 26. März 2008, 12:36

Zitat

Denn wenn der gehandelte Titel eine tägliche Auflösung hat, wie kann dann Investox überhaupt so ein System backtesten?


Warum soll das denn nicht gehen ?
Die 4 Tages-Kurse : Open, High, Low, Close fixieren die EOD-Kerze.
Liegt das Level eines Intraday-Stops zwischen High und Low, wurde er untertägig ausgelöst.
Man kann das gut visuell gegenprüfen, wenn man dich die Level der Intraday-Stops im Chart anzeigen lässt.


Zitat

Die zweite Frage bezieht sich auf die reale handelbarkeit. Soweit ich es verstanden habe, werden z.B. intraday-Trailing-Stopps von Investox aus gesteuert (mögliches Nachziehen des Stopps). Deshalb muss Investox mt dem ORM auch während der Handelszeit angeschaltet sein.Wie funktioniert denn in diesem Falle die Intraday-Überwachung?


Diese Systeme können manuell oder via ORM getradet werden.

Beim manuellen Trading wird einmal am Tag (z.B. vor Handelseröfnung) der letzte EOD-Kurs aktualisiert. Es wird dann geprüft, ob ein Enter- oder Exit-Signal vorliegt und außerdem werden die Stoplevel für die Intraday-Stops errechnet.Zu Handelsstart werden bei Vorliegen eines Signals gleichzeitig die Enter-Order (Market) und alle Stop-Order (Limit) zum Broker gelegt. Dann kann man den PC bis zum Folgetag auslassen.
Trailingstops werden bei einem EOD-System nur maximal einmal pro Tag angepasst -dadurch kann man das für den aktuellen Handelstag aktuelle Stoplevel gut vor Handelsstart errechnen.

Wenn das System via ORM getradet werden soll, tauscht man den EOD-Titel gegen einen Realtime-Titel. Enter- und Exit-Signale erscheinen dann (durch die EOD-Komprimierung im Handelssystem) nach wie vor nur einmal täglich. Touchiert der Realtime Kurs aber eines der Intraday bzw. Sofort-Stoplevel, wird die entsprechende Stop-Order untertägig zum Broker geroutet.

Rein von der technischen Abwicklung ist es eigentlich kein Unterschied, ob man via ORM ein EOD-HS oder ein HS in Intraday-Komprimierung tradet.
Was halt nur nicht klappt, ist das ORM-System mit reinen EOD-Daten live zu betreiben, die nur einmal am Tag aktualisiert werden.
Das ist aber eigentlich auch analog zu jeder anderen (Intraday-) Komprimierung. Ein 60 Minuten Handelssystem muss ich auch an Tickdaten real laufen lassen, wenn ich Intraday- und/oder Sofortstops drinhabe und deren Auslöung nicht ausschließlich über die - unabhängig von den Systemstops agierenden- ORM-Sicherheitsstops absichern kann bzw. will.
Viele Grüße von Anke

http://www.ascunia.de

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3

Mittwoch, 26. März 2008, 12:45

Auf eine Sache möchte ich noch dringend Hinweisen (siehe Grafik)! Dazu bitte mal im Handbuch nachlesen...
»Udo« hat folgendes Bild angehängt:
  • Test.png
Happy Trading

MartinP Männlich

Meister

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4

Mittwoch, 26. März 2008, 13:31

Hallo Chris,

ein Hinweis zu den Stops.

Wenn du einen festen Stop - z.B. Verluststop mit x Punkten - verwendest kannst du dies sogar "manuell" machen. Du musst nur zusätzlich mit der Order den Stop mit aufgeben. In diesem Fall ist die Ausführung garantiert auch wenn deine Online-Verbindung mal nicht stabil ist.

Bei Intraday und EoD musst du nur aufpassen, wenn du mehrere Stops - z.B. einen Intraday-Gewinn und einen Intraday-Verlust - vorsiehst. In diesem Fall ist bei EoD Daten für einen Backtest nicht zu entscheiden in welcher Reihenfolge die Stops ziehen. Die Ergebnisse wären daher nicht verwertbar.

Viele Grüße

Martin

Wiwu Weiblich

Experte

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5

Mittwoch, 26. März 2008, 13:49

Zitat

Die Ergebnisse wären daher nicht verwertbar.


Hallo Martin,

so pauschal kann man das m.E. gerade bei den Intraday-Stops nicht sagen. Der Backtest berücksichtigt die Intraday-Stops (im Gegensatz zu anderen Investox-Stops) immer in der Reihenfolge:
Verlust, Trailing, Gewinn.

Wenn Intraday-Verluststop und Intraday-Gewinnstop am gleichen Tag ausgelöst werden, rechnet der Backtest immer den Verluststop ab, real wird aber möglicherweise der Trade zum Gewinnstop geschlossen, wenn dieser zeitlich vor dem Verluststop ausgelöst wurde.
Weil der Backtest im Falle verschiedener untertägig zutreffender Intraday-Stops maximal konservativer abrechnet, als das Realergebnis später ausfällt, ist er verwendbar.
Viele Grüße von Anke

http://www.ascunia.de

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6

Mittwoch, 26. März 2008, 15:11

Liebe Anke, lieber Martin,

vielen Dank für die Infos!

Ich merke immer wieder, dass Investox doch recht komlex ist. Da kann man ein paar Tips von Profis gut gebrauchen.

Vielen lieben Dank hierfür :engel:

Mein Ziel ist einen hohen Automatismus für das EoD-System zu haben.

Ich probiere deshalb zunächst den Ansatz mit den Realtime-Daten in der Tageskomprimierung.

Ich müsste dann ja das Auslösen der intraday-Stopps in einer Datenfeedsimulation sehen. Mal schauen, ob das klappt.....
Grüße,

Christian

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7

Mittwoch, 26. März 2008, 18:04

Hallo nochmal,

ich würde jetzt gerne den Hinweis von Anke umsetzten.
Ich bin gerade dabei mir das Projekt von Hans-Jürgen anzusehen, welches er Weihnachten hier im Forum veröffentlicht hat.

Hierzu habe ich mir mal eine seiner Inputschablonen angesehen.
Diese lauet wie folgt:

Schablonen Hans-Jürgen, delay 0

Calc Daten1:[Close,Close|High|Low] [>,>|<] Ref([Close,Close|High|Low],[-1,-1|-2|-3]) AND [Close,Close|High|Low] [>,>|<] Ref([Close,Close|High|Low],[-1,-1|-2|-3]) AND [Close,Close|High|Low] [>,>|<] Ref([Close,Close|High|Low],[-1,-1|-2|-3]);

Ref(Daten1,0);
Ref(Daten1,-1);
Ref(Daten1,-2);
Ref(Daten1,-3);
:::


Dabei ist mir aufgefallen, dass Hans-Jürgen mit delay 0 arbeitet, sein HS aber tagsüber aktualisiert wird (Intraday-Überwachung)

Wenn ich das Thema richtig verstanden habe, ist hier ein delay 0 falsch sonder es müsste ein delay 1 sein!
Hans-Jürgen greift ja im ersten Ref-Statement auf eine Datum der aktuellen Periode zu. Dies führt dann ja beim Backtest zu falschen Ergebnissen.

Ist mein Gedankengang richtig?

Wenn ja, wie müsste dann eine Verschiebung der Ref-Zugriffe aussehen?
Muss hierfür beides (die Daten1 Zeitreihendefinition) und die Ref-Daten korrigiert werden -
in der Art:

Calc Daten1:[Close,Close|High|Low] [>,>|<] Ref([Close,Close|High|Low],[-2,-2|-3|-4]) AND [Close,Close|High|Low] [>,>|<] Ref([Close,Close|High|Low],[-2,-2|-3|-4]) AND [Close,Close|High|Low] [>,>|<] Ref([Close,Close|High|Low],[-2,-2|-3|-4]);

Ref(Daten1,-1);
Ref(Daten1,-2);
Ref(Daten1,-3);
Ref(Daten1,-4);
:::

Was genau bedeutet eigentlich 'Calc Daten1:[Close,Close|High|Low] [>,>|<] Ref([Close,Close|High|Low],[-2,-2|-3|-4])' ?
Es ist wohl etwas generisches...
Grüße,

Christian

Hans-Jürgen Männlich

Administrator

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8

Mittwoch, 26. März 2008, 18:13

Ich bin gerade dabei mir das Projekt von Hans-Jürgen anzusehen, welches er Weihnachten hier im Forum veröffentlicht hat.


Hmm, ich habe zwar das Projekt veröffentlich, aber es ist nicht auf meinem Mist gewachsen;), sondern es ist von Reiner, der die komplette Entwicklung gemacht hat!

Ich denke, aber, das die Verwendung von Ref 0 HIER kein Problem darstellt, da das HS mit CLOSE Delay 0 arbeiten soll.



Zitat

Was genau bedeutet eigentlich 'Calc Daten1:[Close,Close|High|Low] [>,>|<] Ref([Close,Close|High|Low],[-2,-2|-3|-4])' ?


Das sind die Optimierungsmöglichkeiten, die beim Training des NN via GA abgearbeitet werden.
Viele Grüße,
Hans-Jürgen

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9

Mittwoch, 26. März 2008, 18:19

Hallo Hans-Jürgen,

... ok, dann Dir vielen Dank fürs veröffentlichen und natürlich Rainer vielen, vielen Dank für entwickeln ;)

@Hans-Jürgen:
>>>> Das sind die Optimierungsmöglichkeiten, die beim Training des NN via GA abgearbeitet werden.

Könntest Du das bitte etwas genauer erklären? Ich würde es gerne verstehen :rolleyes:
Grüße,

Christian

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10

Mittwoch, 26. März 2008, 18:37

Hallo Christian,

kopiere die Rechenformel und füge sie in Investox ein! Nun siehst Du, das es sich um Optimierungsvariable handelt! Der Algorithmus wird unter den "Angeboten" das beste auswählen und dazu noch die REF-xy Periode bestimmen die am "optimalsten ist"! Am einfachsten,wenn man so etwas nicht versteht oder die Zusammenhänge wissen möchte tut man sich mit Kopie and Paste. Im Formelassistenten kann man jeden Punkt anklicken und in der Direkthilfe, die man dort überall zu jedem Punkt anklicken kann,nachlesen! Das hilft eventuell schon ,eine schnelle First Aid zu bekommen so das man nicht alles im Print-Handbuch suchen und nachblättern muss...:)
Happy Trading

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11

Mittwoch, 26. März 2008, 18:58

Hallo Udo,

Zitat

im Formelassistenten kann man jeden Punkt anklicken und in der Direkthilfe, die man dort überall zu jedem Punkt anklicken kann,nachlesen! Das hilft eventuell schon ,eine schnelle First Aid zu bekommen....
Ja, danke für den Tip!
.... hab ich gleich mal ausprobiert und mir das Ergebnis eines trainierten NNs angesehen.
Es sieht wie folgt aus:

Quellcode

1
Calc Daten1:[Close] [>] Ref([Close],[-1]) AND [Close] [>] Ref([Close],[-1]AND [Close] [>] Ref([Close],[-1]);


Irgendwie ein wenig redundant, oder? ;)

Allerdings führt uns das jetzt ein wenig vom Thema des Threads weg..

Was müsste ich denn tun, wenn ich das System mit der Kombination "OPEN, DELAY 0" betreiben möchte?
Ist denn meine Verschiebung der REFs korrekt und vollständig?
Grüße,

Christian

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12

Mittwoch, 26. März 2008, 22:27

Hallo Christian,

zunächst musst Du auswählen wo Du Variable haben möchtest. Variable erkannt man im Formelassistenten an der blauen Schrift,falls die Farbpalette auf Basis eingestellt ist(siehe Grafiken). Die Variablen kann man anklicken und verändern! So wie Du die Formel geschrieben hast, soll sie sicher nicht sein-ich meine damit die Verteilung der Variablen! In dem Fall könntest Du mit ORM handeln, und bräuchtest kein REF-1,weil Du alle Formeln auf CLOSE BASIS stehen hast. Dein EINSTIEG ist auch zum CLOSE und somit blickt das System nicht in die Zukunft weil alle Werte zum Börsenschluss vollendet vorliegen. Aber zum CLOSE lässt es sich mit EOD-Daten nicht ganz optimal handeln und man muss mit größerer Slippage rechnen. Daher ist es vorteilhafter OPEN DELAY 1 einzusteigen. Steigt man OPEN DELAY 1 ein, muss man ausnahmslos alle Regeln und AW-Stopps mit REF-1 im System berechnen weil man aus OPEN DELAY 1,um es fehlerfrei mit ORM zu handeln OPEN DELAY 0 machen muss.

OPEN ist der erste Wert des Tages und wenn ein Indikator oder Stopp mit C_H_L_eigener Level berechnet, taucht dieser Wert NACH,und das ist entscheidend, OPEN auf und somit blickt die Formel in die Zukunft! Bitte beachte unbedingt die Tücken des Intraday-Stopps! Die sind versteckt das man im Backtest nie und nimmer darauf kommt und selbst bei Simulationsläufen ist es schwer den Fallstrick zu erkennen!Wenn man vor hat mit ORM zu handeln sollte man gleich mit REF-1 arbeiten dann muss man,wie Anke schon schrieb,nicht nachher alles nacharbeiten! Es sei denn, Du handelst alles und ausnahmslos mit OPEN Kursen,dann benötigst Du kein REF-....1
»Udo« hat folgende Bilder angehängt:
  • Formel.png
  • Opt2.png
Happy Trading

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13

Donnerstag, 27. März 2008, 13:37

Hallo Udo,

vielen Dank für deine ausführliche Mail. Gerade die Beschreibung des Formeleditors ist sehr gut gelungen - vieln Dank hierfür.

An einer Stelle muss ich noch einmal nachfragen - sorry aber ich empfinde das Thema als wirklich kompliziert.
Du schreibst:

Zitat

.... Daher ist es vorteilhafter OPEN DELAY 1 einzusteigen. Steigt man OPEN DELAY 1 ein, muss man ausnahmslos alle Regeln und AW-Stopps mit REF-1 im System berechnen weil man aus OPEN DELAY 1,um es fehlerfrei mit ORM zu handeln OPEN DELAY 0 machen muss.
Und im unteren Teil:

Zitat

.... Es sei denn, Du handelst alles und ausnahmslos mit OPEN Kursen,dann benötigst Du kein REF-....1
Ist das nicht ein Widerspruch?

Ich reduziere mal etwas die Komplexität der Formel, um auf den Punkt zu kommen.
Also, ich möchte mit OPEN, DELAY 0 handeln (um das System vom ORM real handeln zu lassen)

Würde dann die folgenden Ausdrücke gültig sein und sich real handeln lassen:

Quellcode

1
2
3
4
calc Christians_Level_Open: Open> Ref(Open, -1);
calc Christians_Level_High: High > Ref(High, -1);
calc Christians_Level_Low: Low> Ref(Low, -1);
calc Christians_Level_Close: Close> Ref(Close, -1);


oder muss ich nun doch alles um eins verschieben, so dass die Ausdrücke wie folgt aussehen:

Quellcode

1
2
3
4
calc Christians_Level_Open: Ref(Open, -1) > Ref(Open, -2);
calc Christians_Level_High: Ref(High, -1) > Ref(High, -2);
calc Christians_Level_Low: Ref(Low, -1) > Ref(Low, -2);
calc Christians_Level_Close: Ref(Close, -1) > Ref(Close, -2);
Grüße,

Christian

Wiwu Weiblich

Experte

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14

Donnerstag, 27. März 2008, 14:54

Hallo Christian,

Wenn Deine Enter- und Exit-Basis Open, Delay 0 ist, nimm Deinen Quellcode 2 !

Udo meinte wahrscheinlich den Sonderfall, dass all Deine Handelssignale/Indikatoren im System nur auf "Open"-Kurse berechnet werden.
Nur wenn das so wäre, könntest Du auf die Rücksetzung der Kurse mit Ref(...,-1) verzichten.
Das ist aber ein Spezialfall.
Für die ersten Handelssysteme merk Dir am besten zunächst nur :
Open , Delay 0 und dann die Handelsregeln mit Ref(...,-1) komplett zurücksetzen.

Das ist zu Beginn am Einfachsten, die Systeme schauen nicht indie Zukft und müssen auch nicht später für den ORM-Einsatz umgeschrieben werden.

Es ist m.E. leichter, sich mit Spezialfällen erst dann intensiver zu beschäftigen, wenn man sie benötigt ?????
Viele Grüße von Anke

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15

Donnerstag, 27. März 2008, 15:49

Hallo Anke,

ja, danke!
Das habe ich mir schon fast gedacht!
Dann werde ich mal alles auf den zweiten Fall umschreiben + die NNs neu trainieren.

Ja ja, die Spezialfälle...
Ich bin ganz froh, wenn ich einen normalen Fall hinbekomme ;)
Aber es ist bestimmt ganz gut auch diese Spezialfälle zu verstehen um das gesamte Konzept zu verstehen.

Also, soweit ich es verstanden habe, klappt in diesem Spezialfall auch eine Open, Delay 0 Kombination ohne Ref(...,-1) da es nur einen Openwert gibt und somit alle Formeln schlagartig valide sind - mit eintreffen des neuen opens - und somit das System nicht in die Zukunft schauen kann. :rolleyes:

So, wenns stimmt habe ich jetzt schon mal den ersten "all beginners Denkknoten" gelöst.
Dann kann ich mich ja an das tolle Investox-Thema machen:
Wie bilde ich ca. 10 verschiedene Stopp-Varianten (für Backtest) in ein ORM ein, bei denen es "nur"
- Zeitstopps
- Gewinn-/Verluststopps
- Tailingstopps
gibt.

Was ist denn da mit den tollen Sofortstopps oder den Intraday-Stopps?
Muss man die jetzt programmieren oder gibt es hierfür ein "geheimes" Menü?
Grüße,

Christian

Yoggi

unregistriert

16

Donnerstag, 27. März 2008, 18:07

Hallo Christian,
Was ist denn da mit den tollen Sofortstopps oder den Intraday-Stopps?
Muss man die jetzt programmieren oder gibt es hierfür ein "geheimes" Menü?
man muss bei den Stopps unterscheiden zwischen solchen, die sofort mit der Order zu IB gesandt werden (wie z.B. Verluststopp, der nur absolut oder prozentual berechnet wird, oder eine maximale zeitliche Begrenzung für Intradayhandel) und solche, die erst durch Investox berechnet werden müssen und daher nicht vor ihrem Auftreten geroutet werden können. Wenn z.B. der Stopp bei einer bestimmten Indikatorenkonstellation ausgelöst werden soll, dann kann das IB nicht merken - dafür haben wir ja INV! Daher kommt es immer auf den jeweiligen Stopp an, wo dieser "schlummert" bis er aktiv wird. Aus Gründen der Systemausfallsicherheit ist es natürlich wünschenswert, möglichst auch Stopps direkt mit der Order an IB zu übermitteln.
Die Sofortstopps finden sich auf der Seite der Stopps, unten gibt es einen Reiter für Sofortstopps. Intradaystopps finden sich einfach in der Liste der Stopparten. Oder zielte die Frage auf etwas anderes?
Alles Gute
Yoggi

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17

Donnerstag, 27. März 2008, 18:32

Hallo Yoggi,

die Stopps (Sofort, Intraday etc) habe ich auch schon entdeckt.
Sie sind in den Testbedingungen. Damit habe ich ja auch schon ein wenig experimentiert und würde einige davon auch gerne real verwenden. Das heisst im ORM.

Ich hatte als ich mein HS entworfen hatte eigentlich erwartet, dass alle Stoppakten, die Investox für den Backtest anbietet sich auch für den ORM übernehmen lassen...

Ich habe mir nun mal den ORM etwas genauer angesehen und stelle Unterschiede zwischen ORM ind Inv fest.
Zum Beispiel habe ich im ORM keine Sofortstopps gefunden.
Und auch die Intradaytrailingstopps fehlen im ORM dafür gibt es aber Trailingstopps ohne Intraday.

Mir ist irgendwie noch nicht so klar, wie da das Konzept aussieht.
Soll man Ein HS mit Inv + verfügbare Stopparten entwickeln und soll dann nur eine Untermenge daraus im ORM nutzen??
Oder Sind die Trailingstopps in Wirklichkeit Intradaytrailingstopps (in abhängigkeit von der Kompression)??
Naja, und wie schon gesagt, was ist dann mit den Direktstopps... wozu mit diesen in den Testeinstellungen entwickeln, wenn man sie im ORM später nicht mehr nutzen kann... ;(
Grüße,

Christian

Wiwu Weiblich

Experte

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18

Donnerstag, 27. März 2008, 19:10

Zitat

Mir ist irgendwie noch nicht so klar, wie da das Konzept aussieht.
Soll man Ein HS mit Inv + verfügbare Stopparten entwickeln und soll dann nur eine Untermenge daraus im ORM nutzen??


Hallo,

das Konzept sieht so aus, dass die Stops im Handelssystem und die Stops im ORM völlig unabhängig voneinander zu betrachten sind !
Die Stops im ORM sind zusätzliche Sicherheitsstops.
Deren Aktivierung kann z.B. sinnvoll sein, wenn man Handelssysteme tagsüber nicht ständig monitoren kann.

Ein Handelssystem kann komplett ohne Aktivierung der ORM-Sicherheitsstops getradet werden. In diesem Fall greifen nur die im Handelssystem in der Registrierkarte "Stops" eingestellten Stops.
Diese Stops werden aus Investox heraus erst dann geroutet, wenn sie ausgelöst werden. Das setzt bei Handelssystemen, welche Intraday Stops enthalten, die Anbindung an eine Realtime-Kursversorgung voraus.

Die Sicherheitsstops im ORM sollen eigentlich nur auslösen, wenn die Stops aus dem Handelssystem aus irgendeinem Grund (z.B. Abbruch der Internetverbindung) nicht auslösen können.
Es gibt die Möglichkeit, diese ORM-Sicherheitsstops gleich mit der Enter-Order direkt zum Broker zu legen, damit der Trade gleich ab Eröffnung gegen ungünstige Umstände nach der Eröffnung abgesichert ist.

Idealerweise stellt man die Sicherheitsstops so ein, dass sie wirklich nur für den Fall ausgelöst werden, dass die Investox-Stops nicht geroutet /ausgelöst werden. Man wird also üblicherweise die Level der Sicherheitsstops immer eine Idee über die Level der gebacktesteten Stops im Handelssystem setzen, weil in erster Priorität ja die gebacktesteten Handelssystem-Stops auslösen sollen.
Nur wenn diese Stops aus irgendeinem Grund nicht greifen - treten idealerweise kurz danach die Sicherheitsstops in Aktion.
Als zusätzliches Sicherungsinstrument reichen die ORM-Stoparten deshalb völlig aus .
Viele Grüße von Anke

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19

Donnerstag, 27. März 2008, 21:17

@Anke

Ein Handelssystem kann komplett ohne Aktivierung der ORM-Sicherheitsstops getradet werden. In diesem Fall greifen nur die im Handelssystem in der Registrierkarte "Stopps" eingestellten Stopps.

Aber auch der analoge Fall wäre möglich wenn man die ORM Stopps mit Trade- und DOM Linien ohne System einsetzt! Der ORM Stopp ist wesentlich flexibler als die Investox-Stopps,vor allen ist er sofort scharf! Nachteil: Man kann ihn nicht backtesten bzw. nur via Simulator und Tick by Tick wenn es ein Intraday-system ist! Ich verwende ihn speziell mit einer Bracket Order damit bei Scalps der Kurs nicht wegbricht bevor ich erneut ordern kann und aus Sicherheitsgründen!

@Christian

Ich versuche es auch noch mal zusammenzufassen (Anke hat es auch schon super beschrieben):

*Der ORM Stopp sollte Dich zunächst nicht interessieren- beachte ihn einfach nicht, denn Du benötigst ihn (momentan) nicht!
*Die Stopps in Investox greifen nicht in der ersten Periode! Ausnahme ist der Sofort Stopp
*Die Eigenheiten der Intraday-Stopps sind unbedingt zu beachten!!
*Die Investox Stopps werden nicht sofort zu IB geroutet
*Ein System das mit ORM geroutet wird,sollte mit DELAY (CLOSE/OPEN) 0 aufgebaut werden um Fehler zu vermeiden

Systeme die in sämtlichen Berechnungen CLOSE Kurse verwenden, können mit CLOSE DELAY 0 erstellt, und über ORM gehandelt werden. REF-1 ist in den Formeln ist nicht notwendig! Soll das HS aber im Nachhinein mit OPEN DELAY 1 gehandelt werden und in den Formelteilen befinden sich C_O_H_L Daten muss das System auf REF-1 umgeschrieben werden! Warum? Weil man via ORM nur mit DELAY 0 handeln kann und C_H_L Kurse werden IMMER nach dem OPEN-KURS gestellt! Folglich würde ein Signal zum OPEN generiert und im Nachhinein erst das Signal berechnet. Das sieht man aber im Backtest nicht sondern nur in der Simulation oder beim realen traden!

Nochmal zum OPEN:Open ist der erste Kurs des Tages. Viele Indikatoren verwenden in der Berechnung C_O_H_L Daten. Wird ein System mit OPEN DELAY 0 berechnet und beinhaltet als Signalgeber den Stochastik, blickt das HS in die Zukunft! Warum: Weil der Indikator HIGH und LOW Kurse beinhaltet, Wenn OPEN der erste Kurs des Tages ist und zu dem Zeitpunkt OPEN ein SIGNAL generiert wird ,erreicht die Periode erst im weiteren Verlauf HIGH/LOW. Folglich kann das Signal,bei unvollendet Perioden revidiert werden und der Backtest blickt schön fröhlich in die Zukunft!

Abhilfe:

DELAY 1 verwenden wenn man ORM nicht benötigt- oder die FormelN DES sYSTEMS mit REF-1 aufbauen da alle Berechnungen abgeschlossen sind und die Signale nicht mehr verändert werden können! In die Zukunft blickende Indikatoren gibt es auch, aber das wird Dir sicher bekannt sein? Diese können in NNs verwendet werden aber nicht direkt im Formelteil des System!
Happy Trading

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20

Donnerstag, 27. März 2008, 22:58

Liebe Anke, lieber Udo,

super lieben Dank an Euch beide!
Ich denke nicht nur in meinem Namen sondern auch in dem Namen von vielen Newcommern :)

Jetzt wo ich verstanden habe, dass die Stopps im ORM nur zusätzlich sind und das HS ansonsten die gleichen Stopps wie in den Testbedingungen auch real umsetzt wird mir so einiges klar. Ich habe mich schon ein paar Tage den Kopf darüber zerbrochen, wie ich Simulation und ORM annähernd gleich bekomme.

Puh! was bin ich froh, dass dieses Problem sich mit Eurer Antwort in ein Wohlgefallen aufgelößt hat.
Nochmal vielen Dank dafür :thumbsup:
Grüße,

Christian