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Zitat
Die Rente und der Gelaendewagen
von Dr. Bernd Niquet
Jedes Mal, wenn ich einen dieser vielen neuen und riesigen
Gelaendewagen in der Stadt herumkurven sehe, denke ich immer "Oh, oh,
die Rente ..." Das ist natuerlich zutiefst spiessbuergerlich und
provinziell, neidgetraenkt und gaenzlich ohne Lebensfreude. Und
dennoch trifft es den Kern der Dinge sehr genau.
Rechnen wir doch einmal ueberschlaegig: Wie viel Geld braucht der
Mensch auf dem Konto, um nach Abschluss des Erwerbslebens sich einen
guten Lebensabend finanzieren zu koennen?
Rechnen wir nur ueber den Daumen, ohne Zinsen auf das Angesparte
(Angespartes, welches Angespartes?, fragt hier schon der
Gelaendewagenbesitzer) sowie Realverluste durch die Inflation und
ohne allen anderen Schnickschnack. Die Durchschnittsrente liegt
derzeit in der Bundesrepublik bei 1.176 Euro. Seien wir nun nicht so
knauserig und nehmen einen Gutverdiener mit 1.500 Euro Rente. Kann
man davon leben? Wer in seiner Vergangenheit einen Gelaendewagen
gefahren hat, wird sicherlich auch eine gute Wohnung haben und jede
Menge Ansprueche. Also 1.000 Euro die Wohnung, 500 Euro die
Krankenversicherung, weil natuerlich privatversichert - und schwupps
ist schon alles weg. (Bei Ehepaaren mildert sich dabei einiges ab.
Doch wo wird es beispielsweise im Jahr 2020 noch Ehepaare geben?)
Sagen wir daher konservativ: Man muesste, um gut und sehr gut zu
leben - und wer will das nicht?! - monatlich noch mindestens 1.000
Euro von den Reserven nehmen, also pro Jahr vielleicht 15.000 Euro im
Schnitt. Nehmen wir nun an, dass wir mit 65 Jahren in Rente gehen und
dann noch einmal zwanzig Jahre im Schnitt leben werden. Also 20 mal
15.000, das sind 300.000. Au weh. Wenn wir das doch frueher gewusst
haetten. Haetten wir uns also die drei Gelaendewagen in unserem Leben
gespart, dann haetten wir auch das Geld dafuer. Doch leider haben
wird das nicht. Wir haben uns ja fuer die Autoindustrie aufgeopfert.
Doch auch diese Rechnung ist immer noch ziemlich optimistisch. Denn
ob jemand, dessen Rentenprognose heute in Hoehe der
Durchschnittsrente oder sogar noch hoeher liegt, in zwanzig Jahren
auch tatsaechlich einen aehnlichen Betrag fuer sich verbuchen koennen
wird, ist aeusserst zweifelhaft. Aufgrund der demografischen
Komponente ist eher zu vermuten, dass alle, die heute 40 Jahre oder
juenger sind, wohl nur noch eine Mindestrente ausgezahlt bekommen.
Den Gelaendewagenfahrern droht also Altersarmut. Auf dem hohen Ross
haben sie einmal gesessen, doch das ist dann Vergangenheit.
Und es kommt noch etwas hinzu: Auch das Angesparte kann durch
schlechtes Anlageverhalten zum Teil - oder in Gaenze verloren
werden. Gerade jetzt hat das Deutsche Aktieninstitut gemeldet, dass
die Aktienanlage weit profitabler ist als die staatliche
Rentenversicherung. Kein Wunder, dass die Aktienleute so etwas
herausbekommen. Doch kann man sich tatsaechlich darauf verlassen? Zu
einem kleinen Teil sicherlich. Doch in den heutigen Zauberzeiten
manipulierter, aber hoechst fragiler Aktien- und Finanzmaerkte des
MADchester-Kapitalismus besitzen viele Dinge Risiken, die es frueher
nicht gab...
Thomas
unregistriert
Jasper
unregistriert
Zitat
aber Reue in bezug auf die frühere Lebensweise habe ich persönlich noch nie erlebt.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »chris2000« (2. September 2008, 15:24)
Thomas
unregistriert
Manche haben aber auch "heisse Drähte" und "Vitamin B" gehabt....
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »chris2000« (3. September 2008, 09:52)
testeritis der zweite
unregistriert
Hallo zusammen,Wie viel Geld braucht der Mensch auf dem Konto, um nach Abschluss des Erwerbslebens sich einen guten Lebensabend finanzieren zu koennen?
berücksichtigst keinerlei Inflationserwartung. Dann sieht die potentielle Rentenlücke nämlich noch viel hässlicher aus. Bei 2.5% Inflation ist in 30 Jahren 1? halt nur noch 0,5? Wert
Steckt da die Wahrheit drin oder zu viel negative Einstellung? Dein gesamter Beitrag trifft sehr gut den Nagel auf den Kopf, klasse.Ich behaupte mal stumpf das mit fortschreitendem Leben jedes einzelne Jahr immer weniger zählt. Es bedarf immer größerer Reize um dieselbe Freude zu empfinden.
Das liegt daran das die „breite Masse“ mit 1000,- EUR 100.00,- EUR in drei Monaten „machen“ möchte (oft mit OTC-Produkten) weil an der Börse man ja reich werden kann aber echtes arbeiten mit Geld verstehen schon deutlich weniger!Aber erst mal auf den Startbetrag zu kommen ist für viele schon eine sehr grosse Hürde.
Schwierig durchzuhalten wenn jeden Monat gewisse Fixkosten da sind, ganz zu schweigen von den "Nerven".Mit einem 200.000? Depot würde ich nicht ins selbsständige Trading gehen wollen um dann aus die dieser manchmal unstehten Einnahmequelle mein Leben bestreiten zu müssen.
viele starten mit 1000 - 5000 EUR, es sollte für diskretionär oder systematisches Traden ausreichen200.000 Euro freies Kapital sollten meiner Ansicht für den Start reichen.