Hallo Alexander
Einfache Fragen sind wohl am schwersten zu beantworten. Ich versuch' mal einen Anfang:
1) Ja, es hat mir mein Handelskapital gerettet
, denn ich habe buchstäblich hunderte angeblich so toller System-Ideen aus Büchern, Seminaren usw. nachprogrammiert. Es ist schlicht nichts davon brauchbar, sondern versenkt die Kohle! Allenfalls Bruchstücke sind jeweils verwendbar, aber man muss seine eigenen Handelssystem finden.
> "Wie man mit einem neuen HS gleich relativ gute Einnahmen ..." ich habe niemand getroffen (mit Investox oder einem anderen Tool), der dies "gleich" geschafft hätte - jedenfalls nicht wenn er sein Trading-Handwerkszeug nicht schon mitgebracht hätte!
2) All dies triift auf mich auch zu - meine Erfahrung ist, fast alles davon ist hinderlich. Diese Erkenntniss ist unglaublich niederschmetternd, besonders wenn man im bürgerlichen Leben überdurchschnittlich erfolgreich ist/war und das seiner Intelligenz zuschreiben kann. Aber diese Beobachtung haben mir viele Kollegen bestätigt. Kopf hoch, man kann es auch als strukturiert denkender Mensch schaffen
Nur, wenn es so einfach wäre, ein paar wenn-dann Regeln, dann wären da doch schon alle anderen schlauen Leute drauf gekommen ....
Was wirklich hilfreich ist gemäss Deiner Aufzählung: Börsenerfahrung. Jemehr desto besser. Jemehr, das trifft auch auf das von Dir nicht erwähnte Trading-Startkapital zu - und hier kommen wir direkt zum Gebiet Mathematik: ja, Mathe kann nützlich sein, wenn das Wissen in Form des Studien-Zweiges Statistik- und Wahrscheinlichkeit vorliegt. Möglicherweise ist auch ein gutes Verständnis von mehrdimensionalen Matrizen sowie deren Ableitungen hilfreich. Dazu sind autodidaktische Fähigkeiten unbedingt erforderlich - es sei denn, man hat einen wirklich guten Mentor auf dem Gebiet des Tradings und der Systementwicklung "zur Hand".
Praktikabel hatte es sich für mich erwiesen, mir selbst einen Ausbildungs-Plan zu verordnen. Eine gute Zeit sind 3 Jahre wie bei einer Lehre. In dieser Zeit möglichst wenig traden mit echtem Geld, das lenkt vom Lehrplan ab; nur Testkäufe um z.B. die reale Slippage und andere Rahmenbedingungen zu studieren (*). Ansonsten mit den Werkzeugen, die man sich ausgesucht hat, arbeiten und den Stoff lernen. Der "Stoff", das sind alle Teilgebiete, auf denen man Lücken hat, am Wichtigensten und oft übersehen: Risiko-Managemengt und Money-Management. Sowie eben Wahrscheinlichkeiten.
Vielleicht kommt nun ein andere Kollege mit dem Kommentar, dass er eben gleich angefangen hat von Null auf Reich zu traden. Wenn es für jemand funktioniert ist das prima - aber auch eines der besten Werkzeuge wie Investox ist am Ende wie ein Messer: man kann damit etwas anderes schneiden oder sich selbst in den Daumen. Es kommt darauf an, das Messer gebrauchen zu wissen ...
PS *: Handelssysteme auf den Papertrading-Account laufen zu lassen bzw. mit dem virtuellen Broker zu testen, ist dabei natürlich ausdrücklich notwendig, um Handels-Ansätze zu verifizieren.
Edit: Tippfehler
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bernd« (24. Mai 2009, 21:22)