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Frieder

unregistriert

1

Donnerstag, 17. Juni 2010, 21:41

Gebühren beim Handel mit Aktien über IB

Hallo,

Zur Zeit versuche ich, einen Handelsansatz im Aktienmarkt anzupassen und komme mit den Gebühren nicht klar:

IB berechnet ja 0,1%/HT vom Aktiengesamtwert als Gebühren bis zu einer Grenze von max. 39€/HT beim Xetra-Handel.

Die 0,1 % gehen ja leicht klar im Feld Kosten prozentual für Enter und Exit.

Aber wie kann ich meinem HS mitteilen, dass die max. Gebühr von 39€ für den Enter und Exit nicht überstiegen werden darf???

Wenn ich 8-Jahre Daten mit lediglich 10% Reinvestition optimiere komme ich nach wenigen Jahren an die Grenze, wo die 39€ überschritten werden und damit der Backtest fehlerhaft wird.

Ich finde leider keine Lösung für dieses Dilemma.

Hat jemand schon einen Ausweg gefunden, den ich nicht sehe? :baby:

Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 050

Wohnort: Giessen

2

Freitag, 18. Juni 2010, 09:31

Eigentlich ist das ganze noch vieeeeeeeeeeel komplexer.

Bleiben wir zu erst einmal in Deutschland:
1. Man hat in unbundled nicht einen einheitlichen Satz, sondern Umsatzabhängig gestaffelte Kosten.
2. verbunden mit Mindestgebühren zzgl. fixer und variabler (siehe 1.) Prozentsätze, wobei für die Einzelteile der Berechnung jeweils ein Deckel existiert
3. die gleiche Aktie an unterschiedlichen Märkten kostet auch unterschiedlich Gebühren.


Noch besser wirds, in den USA:
Da bekommt man für Limit Orders je nach Börse einen Satz erstattet oder bei anderen nichts.
Zum Teil ist der Satz noch nach Aktienpreis gestaffelt (zb. AMEX).
Das geht soweit, dass man an einigen Börsenplätzen negative Handelsgebühren erzielen kann mit Limitorders.

Sowas ähnliches (add Liquidity, remove Liquidity) ist in Deutschland für Xetra wohl auch in Vorbereitung.

Ums nur ansatzweise halbwegs richtig zu machen, müsste für Gewinnziele die in ein an IB geroutetes Limit laufen andere Gebühren rechnen, als für den Verluststop, der ja dann Market abgerechnet wird.
Außerdem muss man wissen an welche Börse die Order geroutet wird (bei SMART .... ??!) so ein Ding.

Bleibt allerdings am Ende die Feststellung:
Wenn ein System versagt, weil die Handelskosten falsch berechnet werden, taugt es eh nix.
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.

Gabi

unregistriert

3

Freitag, 18. Juni 2010, 09:36

IB

Hi Frieder
die 39€ nur für FWB,
für Xetra- Aktien 0,1% min 4.00€ max 99€ ( wurde im Frühjahr an die Xetra-Gebührenänderung angepasst)
nur Xetra-ETFs 0,1% min 4€ haben die alte Kommission von 29€

Zu Deiner Frage: Einfach die Size für max. Gebühr wählen.

Gruss Nick

Lenzelott Männlich

Experte

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Beiträge: 3 050

Wohnort: Giessen

4

Freitag, 18. Juni 2010, 09:46

Desweiteren hat man evtl. weitere nicht lösbares Problem im Backtest:

Die Kosten bei einigen US Marktplätzen sind abhängig vom Preis der Aktie (zb. >1$, <1$ ).
wenn man nun mit sehr Langen Split & Dividenden bereinigten Historien arbeitet sind viele Aktien rück gerechnet unter 1$.
Real sind Sie es damals aber nicht gewesen.
Selbst wenn man einen Mechanismus hätte, der die Handelskosten richtig ausrechnet, würde hierdurch ein nicht korrigierbarer Fehler entstehen.

Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass man vor 20 Jahren nicht zu den heutigen Kosten hat handeln können.
Man müsste also auch noch die Preismodelle für die Handelskosten "historisieren" können.

- Preismodell A gilt vom 01.01.1980 bis 31.05.1989
- Preismodell B gilt vom 01.06.1989 bis 31.05.1996
usw.
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.

Frieder

unregistriert

5

Freitag, 18. Juni 2010, 10:10

Hallo Lenzelott,
Hallo Gabi,

vielen Dank für Eure Beiträge....
Einer Lösung für mein Problem bin ich aber dadurch nicht wirklich näher gekommen.
Denn nehme ich 99€/HT für jeden Trade von Anfang an, dann kann ich nahezu jedes HS "in die Tonne kloppen".
Wie geht Ihr denn mit dieser Gebührenfrage praktisch um bei Tradehistorien >5Jahre?

Frieder

unregistriert

6

Freitag, 18. Juni 2010, 10:15

Hallo Herr Knöpfel,

was ist denn Ihre Empfehlung für den Backtest langer Historien mit steigender Stückzahl beim Handel über Xetra?

Wäre es nicht schon eine deutliche Verbesserung der Annäherung, wenn man bei den Gebühren neben der prozentualen Angabe von 0,1% und den Mindestgebühren von 4€ auch die Maximalgebühr in einem zusätzlichen Feld angeben könnte?

Dann hätte ich nicht nach 5 Jahren des Tradings Gebühren von einigen 100€ /Halftrade im Backtest, was die Aussagekraft des Backtests und der damit einhergehenden Optimierungen deutlich verbessern würde.

Registrierungsdatum: 2. September 2002

Beiträge: 433

Wohnort: Freiburg

7

Freitag, 18. Juni 2010, 10:43

Hallo Frieder,

ich mache grundsätzlich HS Tests immer mit festen Positionsgrößen. Nur so bekommt man meiner Meinung nach einen guten Überblick über die Qualität eines HS über die Zeit. Anderenfalls werden die Leistungen eines HS in verschiedenen Jahren total verzerrt. Eine eventuelle Pyradmisierung und eine Veränderung der Positionsgrößen über die Zeit sind dann das Moneymanagment, dass ich dann hinterher einfüge. Aber da die Lebensdauer von HS meist eh nur 2 - 3 Jahre ist, spielt das Compouding eh keine soo große Rolle (hängt natürlich nur der Tradedauer des Systems ab).

Die Frage der Gebühren habe ich im Backtest über Excel (Liste aller Trades) gelöst. Ich habe also die Gebühren (und Kapitalkurven), eventuell Positionsgrößen usw. in Excel gelöst, da man ja eh in Excel gehen muss, wenn man einen vernünftigen Portfolio Test (Stichwort mehr Trades als Geld) machen muss. Dort habe ich dann auch die verschiedenen Orderarten berücksichtigt, da das einen dramatischen Einfluss auf die Gebühren hat (bei US Aktien). Ich habe also zu jedem Stop (Entry war z.B. immer Limit) dann in die Tradinfo in Investox reingeschrieben, ob Limit oder Market Exit und so dann die unterschiedlichen Gebühren berechnet. Dies macht gerade bei den US Aktien dramatische Unterschiede...

Grüsse
Bernhard

Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 050

Wohnort: Giessen

8

Freitag, 18. Juni 2010, 11:12

Hallo Lenzelott,
Hallo Gabi,

vielen Dank für Eure Beiträge....
Einer Lösung für mein Problem bin ich aber dadurch nicht wirklich näher gekommen.
Denn nehme ich 99€/HT für jeden Trade von Anfang an, dann kann ich nahezu jedes HS "in die Tonne kloppen".
Wie geht Ihr denn mit dieser Gebührenfrage praktisch um bei Tradehistorien >5Jahre?


wieso?

Einfach mit hohem Betrag das HS starten (99€ / 0.1%=100.000€), und 99€ Fixe Kosten erfassen.
Dann hast Du den Deckel von Anfang an.
Allerdings stellt das die Kostenbelastung für den Realhandel natürlich zu günstig dar, weil Du am Ende bestimmt nicht mit 100.000€ je Aktie startest.
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.