Der Informatiker Anthony Desnos geht davon aus, dass die Entwickler von Malware sich in absehbarer Zeit verstärkt darauf konzentrieren werden, Sicherheitslücken in Prozessoren auszunutzen. Bisher suchen sich die digitalen Schädlinge ihren Weg in der Regel über Fehler in Betriebssystemen oder bestimmten Anwendungen. Dies führt aktuell dazu, dass
Malware beispielsweise in großer Zahl für Windows zu finden ist, Nutzer der Mac-Plattform hingegen weitgehend verschont bleiben. Allerdings werden die Sicherheits-Technologien immer besser. Deshalb wird es wohl bald zunehmend Schädlinge geben, die einen bestimmten Prozessor oder eine CPU-Serie angreifen, berichtet das Magazin 'Technology Review'. Gegen solche Attacken wären wesentlich schwerer abzuwehren, da beispielsweise nicht einfach ein Patch eingespielt werden kann.
Für die Angreifer würde solche Malware außerdem einige Vorteile bieten. In dem äußerst heterogen zusammengesetzten Internet wäre es ihnen möglich, äußerst zielgerichtete Attacken vorzutragen. Einen Vorgeschmack darauf dürfte der
Stuxnet-Wurm geboten haben, der gezielt eine bestimmte Atomanlage im Iran Angriff. Die Identifikation eines bestimmten Prozessor-Modells ist nach Angaben des Forschers nicht besonders kompliziert. Jeder Chip hat schließlich seine Eigenarten, mit bestimmten Berechnungen umzugehen - dies geht bis hin zu konkreten Rechenfehlern. Anhand dessen kann Malware entwickelt werden, die ganz gezielt nur bestimmte Systeme außer Gefecht setzt. (Quelle:
winfuture.de )