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1

Donnerstag, 4. November 2010, 09:27

Sparkasse soll mit Psychotricks arbeiten

Die Hamburger Sparkasse benutzt offenbar psychologische Tricks, um ihren Kunden gezielt Versicherungen und Aktien zu verkaufen. Verbraucherschützer sind über die Enflussnahme entsetzt....weiter lesen

Stellenausschreibung der Sparkasse Hamburg: Suchen seriöse Hypnotiseure und Voodoo-Master mir überdurchschnittlicher Qualifizierung bei geregelten Einkommen. :D
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Lenzelott Männlich

Experte

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2

Donnerstag, 4. November 2010, 10:01

In jedem Supermarkt werden wir manipuliert.

Sollte die kapitalstärkste Industrie in Deutschland tatsächlich auf den ältesten Verkäufertrick der Welt gekommen sein?
Erstaunlich, erstaunlich.

Was der Verbraucherschützer bei seiner Kritik vergisst, ist dass der ängstlich ohne 20Versicherungen wahrscheinlich gar nicht einschlafen kann. Die Bank macht dass also quasi als Psychotherapie.
Ich finde, dass sollte honoriert werden und die Krankenkassen einen Teil der dem Kunden aufgeschwatzten Versicherungsprämien übernehmen, schließlich sparen sie dadurch immense Behandlungskosten beim Psychologen.
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.

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3

Freitag, 5. November 2010, 13:28

Sie haben es nach bekannt werden wieder eingestellt!Bleibt die Frage offen wie viele Geldinstitute ebenfalls mit "Gehirnwäsche" arbeiten....
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Bernd

Experte

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4

Freitag, 5. November 2010, 14:57

Na jedes Geldinstitut. Das müssen sie ja schon von Gesetzes wegen.

Zitat

Nach Informationen von NDR Info teilt die größte deutsche Sparkasse ihre Kunden in sieben Typen ein, darunter „Bewahrer“, „Hedonisten“ oder „Abenteurer“.

Nur sind die anderen nicht so unvorsichtig, für die leichtere Merkfähigkeit der Gehrin-Bananen ihres Personals solch sprechenden Bezeichnungen zu verwenden, sondern sie nehen z.B. "Risikoklasse 1 bis 6".

Kommt am Ende auf's selbe raus, gibt aber keine so schöne Schlagzeile für locus.de her ^^
Gruss
Bernd

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5

Montag, 8. November 2010, 11:13

Hallo Bernd,

in dem Stil der SPK-Hamburg kann ich mir das nicht ganz vorstellen!Wir müssen auch festhalten,welche Personengruppen diese "Orts"-Banken bedienen!Das Profiler überall eingesetzt werden ist sicher richtig,aber die SPK-Hamburg hat sich mit dem Einsatz des Profils auf dünnen rechtlichen Eis in einer Grauzone bewegt!Jeder Sparkassenmitarbeiter wird dazu angehalten, seinem Kunden ein hauseigenes Produkt zu verkaufen. Um das erfolgreich durchzuführen muss der Berater ein gewisses Profil seines Kunden haben.Aber er sollt es nicht gegen den Kunden verwenden indem er seine Schwächen nutzt und ihn zu riskanten Geschäften hinreisst die der Kunde eventuell nicht kontrollieren kann!Das Profil soll eher in die richtigen Bahnen lenken so dass der Berater dem Kunden nicht von A erzählt aber der Kunde gerne Z Wissen möchte!Ich selbst bin Kunde bei einer Sparkasse. Mir ist in den vielen Jahren als Kunde noch nie ein Produkt mit Hilfe von Psychotricks, so wie es Autoverkäufer,Vertreter oder Versicherunsgmakler (um nur einige zu nennen die von Boni leben) einsetzen, aufgeschwatzt worden. Man wird darauf freundlich angesprochen und hingewiesen aber das war's auch schon!Die Erfahrungen mögen regional unterschiedlich sein aber die Ausnahme bestätigt die Regel.Ich möchte damit nicht widerlegen das Profiler keine Anwendung finden-aber eben nicht in dem Stil und überall!
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MartinP Männlich

Meister

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6

Montag, 8. November 2010, 11:42

Haööp zusammen,

zur SPK-Hamburg kann ich persönlich nichts sagen. Meine eigene Bank ist eine genossenschaftliche (hier möchte ich keine Negativwerbung machen). Dort habe ich als Freiberufler seit vielen Jahren mein kleines Firmen- und mein Privatkonto. Man hat OFT telefonisch versucht mir Produkte aufzuschwatzen. Nur mein direkter Vertragsbetreuer hat die notwendige Sensibilität mich mit sowas in Ruhe zu lassen.
Als ich für die Gründung einer kleinen Java-Beratungsfirma (GmbH) mal bei der Dresdner (natürlich ist bei der Commerzbank alles besser) war hatte der Vertriebler nur eines im Sinn, mir zusätzliche, nicht gewünschte Versicherungen anzudrehen, und dabei nutze er das Wissen aus, dass ich bei der Dresdner privat eine Hypothek für meine Wohnung hatte.
In beiden Fällen wurde stets versucht das Wissen um mich als "Kunden" auszunutzen. Und dabei ist mir absolut egal wie Bankintern die Kundenkategorien heißen. Praktiziert werden die Klassifizierung und das Cross-Selling wie bei jedem Autohändler, ...

Ich bin zwar in erster Linie für Versicherungen und nicht für Banken tätig, aber ich halte es bei der Gestaltung der internen Informationssysteme und der dazu passenden Prozesse für Undenkbar, dass man KEINE Profile bildet, KEINE Psychotricks anwenden will, KEIN Cross-Selling auf Basis gem. Datenschutz nicht zulässiger Informationen machen möchte.

Wenn die nicht klappt liegt es zumeist an der schlechten Umsetzung von Technik und Prozess. Und wenn es dann klappt und auffällt an den schlechten Beratern - oder sage ich nicht besser Verkäufern. Wenn die Berater dann aber gut sind lassen wir uns einfangen, kaufen und gehen dann zufrieden über unsere weise Entscheidung und den guten Rat nach Hause.

Nur möchte ich im gleichen Atemzug mal etwas Luft aus dem Thema nehmen. Denn eigentlich ist es ja nur heiße Luft. Gute Verkäufer haben alle verfügbaren, relevanten Informationen schon immer zu ihrem Vorteil ausgenutzt. Neu ist doch nur die bessere technische Unterstützung i.S.v. Datamining.
Auch schlechte Verkkäufer gab es schon immer.
Wenn ich z.B. in Deutschland in ein typisches Herrenbekleidungsgeschäft gehe. Der Verkäufer schaut mich an, hat seine rasche Beurteilung über meinen finanziellen Background und schwubs bin ich bei ihm in der Schublade. In den USA habe ich dort viel öfter als hier bessere Verkäufer gefunden die nicht so schnell ihre Kategorien bilden.

Also, was ist es denn wirklich, was hinter dem Thema steckt? Aus meiner Sicht einfach nur, dass der NDR ein reisserisches Thema so zubereitet, dass sich die guten Bürger empören können. Aber was empört sie eigentlich? Ist es vielleicht nur der Neid nicht in der gehobeneren Kategorie behandelt zu werden?

Gruß ins allgemeinpolitische, gesellschaftskritische Öffentlichkeitsforum

Martin

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7

Montag, 8. November 2010, 13:46

Hallo Martin,

so unterschiedlich sind die Erfahrungen. Von den Großbanken(deutsche,Commerz- oder Dresdner Bank) habe ich nichts anderes erwartet. Das mir ständig jemand von meiner SPK-Hausbank via Telefon ins Ohr trötet, was ich nicht alles machen sollte,ist mir bislang noch nicht untergekommen! Sparkassen oder R&V-Banken profilieren sich vor allen durch "bürgernähe". Ich denke das ist ein Grund, warum sich der kleine Mann aufregt und nicht weil der NDR was tolles daherlabern wollte!Das es passiert ist,ist unbestritten und man hat bekannterweise das Project kurzum auf Eis gelegt! Warum wohl? Um Imageschaden abzuwenden denn der Klient,der von Banken dieses Rufes bedient wird mag es mitunter nicht, wenn DDR 2.0 angewendet wird!

Es geht in dem Bericht um eine vermeintlich bürgernahe Bank und da hat man andere Erwartungen und Vorstellungen!Opa hat das Geld schon auf der Bank gehabt,Eltern,- Kinder,Enkel auch, und so gehören sie schon zum Inventar. Niemand würde erwarten das einen die "Familienbank", überspitz gesagt aushorcht und dann schamlos über den Tisch zieht!Das ist auch nicht deren Anspruch so wie ich von einem befreundeten Bankleiter erfahren konnte! Die Hausbanken haben in Zeiten der Kriese großen Zulauf gehabt,weil man sich hier aufgehoben fühlt.Was abgelaufen ist,ist ein Schlag ins Gesicht der Gutgläubiger!

Ein guter Verkäufer ist für mich jemand,der zuhört und in aller Sachlichkeit versucht, etwas zu verkaufen,indem er den Kunden mitzieht,zu Wort kommen lässt und dann mit fachlichen Wissen die Vorteile des Produktes solide erläutern kann- und nicht ständig mit hochhackigen Wissen, unendlichen Gequatsche,Psychotricks und Telefonterror protzt! Das ist meine subjektive Meinung die sich bedingt verallgemeinern lässt. Objektiv betrachtet hat es in jeder Gesellschafts-und Lebensform schon immer stark und schwach gegeben,und wird es weiter geben!Heutzutage ist es so, das man immer neue Tätigkeitsbereiche mit verarbeiten muss. Einmal erreicht jeder seine Grenzen und wenn ein Bankangestellter es nicht drauf hat Leute um den Finger zu wickeln weil er ehrlicher und nicht heuchlerischer Natur ist, muss man das auch verstehen. Aber nur weil er nicht "aufdrehen" kann ist er noch kein schlechter Bankangestellter. Er bringt halt nicht den von den oberen Etagen an ihn angedeihten Profit. Gibt's halt zur Weihnachtsfeier keinen Check, sondern nur Handtuch und Seife..aber er ist sich treu geblieben und waschen kann er sich obendrein auch noch.. 8o

Bekleidungsgeschäft: Autohäuser beispielsweise gehen nach dem gleichen Profil vor. Wer bei Porsche mit verwaschnen Jeans und Sweeter erscheint ist grundsätzlich erstmal untendurch!Nach einer Weile kommt ein Verkäufer,quatscht einen voll kommt schnell zur Sache und fragt,wie man das Auto bezahlen möchte. Kommt dann ein promptes "BAR",hat man gleich ein Glas Sekt in der Hand und spricht hinter verschlossenen Türen weiter-obwohl man in dieser Zeit nicht von den Jeans in den Feinzwirn geschlüpft ist!

Letztendlich muss man erkennen,wie Du schon schreibst das die Profile mehr und mehr zunehmen,nicht zuletzt wegen fortschreitender IT-Technik und den sich erschließenden Möglichkeiten! Ich persönlich finde es ein wenig Schade das das letzte bisschen Persönlichkeit aufgrund Gewinnmaximierung weichen muss.Vielleicht dauert es noch ein,zwei Generationen bis alles automatisiert ist und man im Internet nicht nur nach Lebenspartnern suchen,sondern gleich noch als Bonus online heiraten kann-"ehliche Pflichten" inbegriffen... :love: Wie das aber gehen soll, steht aber noch in den Sternen.. :D
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MartinP Männlich

Meister

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8

Montag, 8. November 2010, 18:53

Hallo Udo,

meine Erfahrung mit überflüssigen Telefonberatungen kommt von der Kölner Bank, genossenschaftlich, Kundennah und VIEL kleiner als jede normale SSK. Schlechte Verkäufer für Bankprodukte und gute für DataWarehouse-Lösungen kommen bei JEDER Bank zusammen.

Bzgl. des Autohauses würde ich deine Beschreibung um einen Satz ergänzen. Nachdem der Verkäufer dich erstmal eine Zeitlang beobachtet hat kommt er auf dich zu und hat die eine für ihn entscheidende Frage. "Wieviel möchten Sie denn für das neue Auto ausgeben"?. Alles andere ist Nebensache. Erst überlegt er ob du zu der genannten Kategorie passt und wie dein Zahlverhalten ist. Ich fahre sei ca. 3 Jahren keine eigene Kiste mehr, hatte aber meine letzte Suchaktion damals gemacht. Und Mercedes, Audi, BMW, Lexus, ..., immer der gleiche Start. Keiner kommt auf die Idee nach meinen Wünschen zu fragen. Aber auch dies ein Zeichen der Fantasielosigkeit und der Klassifizierung.

Bei solchen dummen Fragen nach meinem Bankkonto weiß ich für mich, in welche Kategorie ich den Verkäufe stecke. Und damit wären wir wieder beim Ausgangspunkt und ich dann genauso wie die Sparkassenverkäufer mit ihren starren Schemata ... ? oder habe ich bei der Sache mit Klassifizierung was mißverstanden. Immerhin ist jedes Geschäft ja eine Handlung zwischen zwei Parteien. Und wenn beide das gleiche machen? Was ist dann?

Gruß

Martin

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9

Dienstag, 9. November 2010, 00:52

Hallo Martin,

es ist schon ein Fortschritt wenn ein Verkäufer zumindest fragt was man für den neune Wagen ausgeben möchte! Es gibt Verkäufer die zweifeln das man überhaupt das Geld dafür aufbringen kann, so ein edles Teil zu kaufen und machen einen gleich "etwas schräg an"!

Bei beidseitiger Klassifizierung mit gleichen Pol gibt es m.A zwei Lösungen: Entweder beide verstehen sich prächtig und das Geschäft kommt zum Abschluss-oder sie können sich nicht riechen und es kommt zu keinem Geschäft. Als Kunde stellt man auch an den Verkäufer Erwartungen. In jedem Geschäftsbereich und bei jedem Kunden sind diese unterschiedlich. Was man aber m.M.verallgemeinern kann ist, das Kunden nicht von oben herab behandelt werden wollen-was selbstverständlich analog auch gilt!

Als Kunde sitzt man meist am längeren Hebel und erst recht, seit es Internet-Bewertungen gibt!Ich kenne Fälle in denen Verkäufern/Angestellten aufgrund solcher Bewertungen mit Entlassung gedroht wurde. Warum hat die Sparkasse Hamburg so schnell reagiert und versucht das Thema zu entschärfen?Wohl nicht, weil sie im Glauben war alles richtig gemacht zu haben? Aufgrund des Internets,insbesondere SocialNetworks verbreitet sich so etwas wie ein Lauffeuer. Da kam wahrscheinlich auch das Dementi zu spät um Kratzer im Lack abzuwenden.Das geht ruckzuck und man hat 25% weniger Kunden.Aus dem Grund fuchteln viele Unternehmen mit Abmahnungen und drohen mit Strafprozess!Wenn die Abmahnung fundamental berechtigt ist,sehe ich eine Androhung als völlig ok! Andererseits:Wenn man sich als Unternehmer rauswinden möchte weil man etwas vertuschen möchte und es kommt zum gerichtlichen Prozess in dem die Darstellung des Klägers widerlegt werden kann,sollte auch ein saftiges Strafmaß angewendet werden!Martin,mein Beitrag geht in Teilen vom Kernthema vorbei, aber der Kernlinen-Klassifizierung sei mal ein Ausreisser gegönnt... ;)
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10

Dienstag, 23. November 2010, 23:15

Datenschützer verhängt hohes Bußgeld gegen Hamburger Sparkasse

"Susi Sorglos" wurde eines Besseren belehrt,denn ganz so leicht und locker sah der Datenschützer die Angelegenheit doch nicht...


Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat die Hamburger Sparkasse (Haspa) am Dienstag wegen Datenschutzverletzungen zur Zahlung eines Bußgelds in Höhe von 200.000 Euro verdonnert. Das Geldhaus habe mobilen Finanzberatern zwischen 2005 und 2010 einen zu weitgehenden Zugriff auf Kontodaten von Kunden eröffnet, erläutert Caspar die Entscheidung. In einer "nicht näher bekannten Anzahl von Fällen" hätten die selbständigen Hausbesucher auch ohne Einwilligungserklärung der Kunden Zugang zu deren Finanzinformationen gehabt. Dies sei bankintern bekannt gewesen, da anhand der Logdaten seit 2007 regelmäßig Stichproben der Zugriffe erfolgten.

Ferner habe das Finanzinstitut "Charakterprofile der Kunden, die auf Erkenntnissen der modernen Hirnforschung beruhen, unter Nutzung von Kundendaten erstellt" und diese ebenfalls den Beratern an die Hand gegeben. Hierzu seien sowohl soziodemographische Daten als auch Produktnutzungsdaten der Kunden wie Salden von Girokonten oder die Anzahl von Buchungen herangezogen worden. Die Kundenprofile seien ebenfalls ohne Wissen der Betroffenen ausgearbeitet und genutzt worden. Caspar will mit der Strafe "ein Zeichen gegen den Einsatz moderner Methoden des Neuromarketing unter Außerachtlassung des Datenschutzes und gegen einen gläsernen Bankkunden" setzen. Zugunsten der Haspa sei zu berücksichtigen gewesen, "dass die Verantwortlichen eine zügige Aufklärung ermöglicht haben und in den aufsichtsbehördlichen Gesprächen kooperativ waren".

Die Sparkasse habe den Mitarbeitern des mobilen Vertriebs Anfang Juli die Berechtigung des Datenzugriffs entzogen, führt der Datenschützer weiter aus. Eine Prüfung der Behörde habe ergeben, dass seit Ende August ein geändertes technisches Verfahren mit einer Sperre eingesetzt werde, "das den Anforderungen des Datenschutzes gerecht wird". Die unzulässigen Kundenprofile seien gelöscht worden. Eine Sprecherin der Haspa versicherte, die Bank wolle der Sicherung der Privatsphäre ihrer Kunden fortan "oberste Priorität" einräumen. Im Herbst 2009 war bereits bei der Postbank eine ähnliche Praxis aufgeflogen und in diesem Frühjahr mit einem Bußgeld von 120.000 Euro geahndet worden. Freie Mitarbeiter konnten dort Kontostand und Transaktionen von Kunden einsehen. (Quelle 'ct-News)



Ich denke das ist ein gutes Zeichen was die Datenschützer abliefern. Allerdings ist das doch nur die Spitze des Eisberges...leider! :huh:
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Lenzelott Männlich

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11

Mittwoch, 24. November 2010, 00:21

Hier die Kardinalsfrage:
Wieviele Bußgelder wurden von den Datenschützern im Jahr 2010 Bundesweit verhängt?
Was war die durchschnittliche Bußgeldhöhe (das max. liegt bei 250.000)?
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12

Mittwoch, 24. November 2010, 00:33

Hallo Kalli,

mir ging es eigentlich nicht um die Höhe der Summe als vielmehr um das Prinzip und den Hintergrund!Ich denke diese Vorgehensweise ist nicht alltäglich und das Maß der Dinge!Imho kennt man die Dunkelziffern nicht und kann daher leider nur spekulieren.....
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MartinP Männlich

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13

Mittwoch, 24. November 2010, 19:06

Hallo,

aus meiner Sicht ist die Höhe des Bußgeldes schon sehr entscheidend. Unternehmen kümmern sich nicht um ein kleines Bußgeld welches aus der Portokasse gezahlt werden kann. Aus der eigenen Praxis - für andere Unternehmen - kenne ich das betriebswirtschaftliche Vorgehen im Zweifel vor einer Rchtverletzung die eigenen Juristen zu konsultieren wie teuer es käme und dann Nutzen, etwaige Kosten und Eintrittswahrscheinlichkeit gegeneinander abzuwägen.

Und, 250.000 sind reine Portokasse.

Italien hat gut vorgezeigt, wie schmerzhaftere Bußgelder tatsächlich Verhalten ändern können. Als dort das Rauchen abgeschafft wurde mussten in erster Linie nicht die Raucher in den Kneipen sondern die Wirte zahlen. Und die Strafen wurden rasch sehr hoch und es wurde kontrolliert. Also haben die Wirte sich um ihre uneinsichtigen Gäste selber gekümmert.

Hier zahlt man für die meisten Verstöße einen lapidaren Betrag und das wars. Nur wenns wehtut denkt man vorher nach. Es ist wie mit der Herdplatte oder wie mit Pawlov.

Prinzipien haben noch (fast) keinen Mensch besser gemacht.

Im Umfeld Datenschutz, Dort wird absolutes Schindluder getrieben. Das recht geringe Bußgeld wird die Verantworlichen nicht so richtig wecken.

Gruß

Martin

Lenzelott Männlich

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14

Mittwoch, 24. November 2010, 20:03

Datenschutz in Deutschland eine Katastrophe in den Unternehmen und im Rechtsstaat.

95% der Unternehmen die einen Datenschutzbeauftragten haben müssten, verweigern sich diesem Thema.
Kontrollen?
Fehlanzeige !

ich kennen nur einen einzigen Fall, in dem ein Unternehmen mal Strafe zahlen müsste, weil es keinen DSB hatte.
Selbst Anwaltskanzleien, verweigern sich "aktiv" dem Thema, wenn man Sie darauf hinweist.
"Das machen wir, wenn wir mal ne Prüfung kriegen sollten."
"Wir haben unsere Sekratärin zum DSB ernannt" (Die findet zwar nicht mal den Ein/Ausschalter am PC und hat von IT Sicherheit so viel Ahnung wie aber Anwaltschlau meint damit wäre er fein raus.)
Alles schon erlebt.

Da es die aber nicht gibt, ist Datenschutz in den meisten Unternehmen einfach nicht angesagt.

PS. Banken haben alle einen, weil die ansonsten auch mal von der BAFIN einen gerüffelt bekommen könnten und das ist das letzte was eine Bank haben will.
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15

Mittwoch, 24. November 2010, 21:46

Hallo,

wie soll man dem Ganzen beikommen? Wie hoch oder was sind "schmerzhafte" Strafen? Sind Geldstrafen überhaupt wirksam? Man kann sie auch nicht bombastisch in die Höhe treiben da es sonst zu Klageverfahren kommt,die sich über Jahre hinausziehen können. Adressen werden verkauft und weitergegeben und damit muss man sich wohl oder übel abfinden! Wie Kalli schon sagt: Gerade in großen Unternehmen (z.b. Lidl,Schlecker) wo viele Adressen auflaufen(Telekom ect.) gibt es schwarze Löcher. Ich finde es einen Hammer, das irgendwelche Rechtsanwälte Zugriff auf persönliche Adressen bei der Telekom haben-wenngleich auch nur sekundär!Ich glaube nicht, das von den paar Datenschützern der Zug hin zum "gläsernen Bürger" aufgehalten werden kann und die Politik hilft kräftig dazu das er weiter rollt! Nach meiner Beobachtung ist bisher kein Jahr vergangen, in dem der Datenschutz wesentlich verbessert wurde. Im Gegenteil: Es kommen immer mehr gigantische Hiobsbotschaften aus allen Bereichen wobei das garantiert nur die Spitze des Eisberges ist. Und warum das alles? Um anderen kräftig in den Hintern zu treten? Weil der Kapital-Gewinnquoten Wahnsinn um sich greift? Was treibt eigentlich Unternehmen dazu, Mitarbeiter zu überwachen-selbst im privaten Bereich? Sind diejenigen die solche Überwachungen veranlassen,mittragen oder für gut heissen alle bescheuert?Oder hat es eine tiefgreifenden mystischen Sinn?
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MartinP Männlich

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16

Mittwoch, 24. November 2010, 22:33

Hallo,
gute Strafen helfen. Ich habe vor ca. 3 Jahren für einen Lebensmittel Vertrieb inkl. Telefonmarketing gearbeitet. Dort musste man sich an die neue Gesetzeslage und insb. die hohen Geldstrafen bei nicht zulässigen Telefon-Kontakten anpassen. Der einzige Grund zu reagieren war die Angst vor den releativ hohen Strafen - erster Vertoß billg, aber je weiterer Verstoß eine deutliche Erhöhung der Strafe.

Gruß
Martin

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17

Mittwoch, 24. November 2010, 22:40

Hallo Martin,

denkst Du dass das Konzerne auch erschüttert? Eine EU-Strafe mit Sicherheit denn die sind saftig aber eine Strafe von deutschen Datenschützern? Wie Du schon schreibst: Portokasse!..aber nicht mehr erwischen lassen......und weitermachen!
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MartinP Männlich

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18

Donnerstag, 25. November 2010, 12:10

Hallo Udo,

darum habe ich ja von GUTEN Strafen gesprochen. Ein anderes Beispiel: SAP muss für dem möglicherweise illegalen Umgang mit Daten einer Tocherfirma eine Strafe in dem Ausmaß zahlen, dass die Verantwortlichen wach werden.

Da würde ich, um bei deiner Anmerkung zu bleiben, sagen, dass es schön erschüttert.

Gruß

Martin

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19

Donnerstag, 25. November 2010, 12:21

Hallo Martin,

ich gebe Dir vollkommen Recht das die "globalen" Strafen" teilweise hohe Levels erreicht haben!Aber wenn man das ganze Treiben in der letzten Zeit verfolgt, mehren sich weltweit hohen Strafen wegen gleicher oder ähnlicher Vergehen. Stellt sich die Frage: Haben die nichts dazu gelernt oder preisen sie Strafen gleich mit ein...oder denken sie nicht erwischt zu werden? Glaubst Du,das man mit Geldstrafen diese Prozesse stoppen kann oder sind es nur Tropfen auf den heissen Stein? Irgendwie holen Großkonzerne solche Strafen in nullkommanix wieder rein......

SAP: Mir sind die Bilanzen von SAP nicht bekannt. Um von einer empfindlichen Strafe zu sprechen müsste man Teile der Bilanzen mit der höhe der Strafe ins Verhältnis stellen. Wenn sich die Quote der Strafe im einstelligen Prozentbereich bewegt,wird das SAP weniger jucken...
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