Hallo Peter
Soviele Frage, und Du armer Kerl kriegst keine Antworten. Ich greif mal ein paar Deiner Sätze raus und sag' was dazu.
Aktuelles Board (zB Asus Sabretooth (erscheint mir resistenter gegen Hardwaredefekte (aber ev. auch nur PR-Gag?)))
Mit Asus hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Speziell das zur Zeit sehr günstige Sabertooth X58 habe ich hier seit Mitte letzten Jahres sehr stabil laufen.
Was Langlebigkeit (die Amis nennen das gerne PR-Wirksam Military Strenght" usw.) betrifft, da gibt es tatsächlich grosse Unterschiede. Nach Deutscher Industrie-Norm würden wir das vor einigen Jahrzenhnten "Fertigungstoleranzen" genannt haben, klingt natürlich nicht so spektakulär. Speziell bei Motherboards sind es die Elkos und Polymer-Kondensatoren, welche die Lebensdauer nach oben begrenzen (googeln!, die gasen aus). Dazu spielen die Fertigungstoleranzen der Widerstände (SMD Technik auf einem Mobo heute) und der Ferrit-Kerne eine Rolle; die belasten die besagten Kondensatoren und natürlich die Integrated Circuits mehr oder weniger genau.
Hier bei Marken-Mobo Herstellern auf die Stichworte wie Military Strenght, Ultra Durable usw. zu achten, macht sehr viel Sinn.
Core-i7 XYZ (hochfrequenter 4-Core, nicht zwingend eine derzeit überteuerte 6- oder nochmehr-Core-CPU)
Du könntest ein Board aussuchen, auf dem Du aktuell einen günstigen Quad betreiben kannst, das aber bekanntermassen auch High-End CPU's (die man später vielleicht günstiger nachkauft und einfach reinsteckt) serven kann.
Das Sabertooth X58 hat so eines: sehr billig zu haben, Military Strenght, kannst nen i7-940 vom Flohmarkt reinstecken, aber auch die i7-990x CPU (welche ich grade montiert habe) mit 6 Cores und12 Threads und Overclocking Potential bis zum Abwinken (hab' ich hier in nem anderen Thread mal beschrieben; hatte das aber auf nem GA Board im Einsatz, mit dem ich nicht glücklich bin). Dazu ist es sehr tolerant beim Meomry; hat auch ne Bank Corretion Funktion.
Also günstig derzeit zum Aufbauen, Wachstumspfad bis jenseits Deiner Anforderungen trotzdem vorhanden, sowas solltest Du suchen.
2 x SSD (1 SDD Betriebssystem (60 GB sollten reichen) und 1 SSD für RTT (60 GB sollten auch hier reichen))
Für Deine Anforderungen reicht auch ne aktuelle 1TB WD Green Power mit 5400 U/Min. Wenn es ein bisschen High End sein soll: mit der M4-CT256M4SSD2 habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Günstig, 256 MB reichen für eine riessige 100GB Windows Home Partition, eine 75 GB RTT/IB Partition und 65GB Reserve Platz (den ich derzeit mit RTT/TPRT Realtime Daten fülle für meinen Aktien-Scanner).
X mal HDD (zusätzlicher Raid-Adapter für RAID 0)
Wir brauchen kein RAID auf dedizierten Maschinen; wegen dem Speed nicht (dafür ja die SSD), und was die Ausfallsicherheit betrifft, dafür brauchen wir eh ein Backup; denn meist raucht der RAID Controller vor der Platte ab (kein Witz) und dann sind die RAID Platten nutzlos, wenn man nicht just-in-time einen baugleichen Ersatz-Controller (bzw. wenn integriert: Mobo) ranschaffen kann. Also, nutzlos im heim- und semiprof. Umfeld. Im (wirklich) prof. Umfeld mit Hardware Support ab Hersteller sieht das völlig anders aus!
Tu lieber ne 1 TB Platte rein und mach da Backup drauf; kosten ja nix mehr, diese Platten. Das Backup kannst später sogar runterkratzen, wenn der PC physisch in wortes-sinne abgeraucht ist. Einfach in den neuen PC stecken oder in ne HD Docking Station. Das kriegste mit keiner RAID Platte aus dem Soho Lager hin! Und das professionelle Equipment in dem Bereich wird in diesem Umfeld hier keiner bezahlen wollen (bzw. können)!
Reichen für den "Privattrader" eigentlich Standard-PC-Komponenten (wenngleich auch 24/7-taugliche HDDs notwendig sein sollten)
Ja. Wie gesagt, Military Strenght.
oder bin ich mittelfristig mit Hardware der Kategorie "Workstation" oder "Server" besser beraten.
It depends. Wether you would like to drive your equipment at home or in an Rechenzentrum, later on. And if you schraubst Deine Komponenten selber zusammen (dafür hat man ja immer ein paar Ersatzteile an Lager liegen), oder ob Du immer auf fremde Hilfe angewiesen bist. In dem Fall Du noch höhere Ausfallsicherheit brauchst, weil es immer schwer ist, Handwerker zur rechten Zeit zu bekommen.
Vor allem liebäugle ich auch mit einem Fernzugriff (Wake-On-Funktionalität) via VPN (oder ähnlich - da kenn ich mich nicht aus) -
Das sind ja mal schon zwei Anforderungen in zwei Halbsätzen, die beide heutzutage unmittelbar nix mit Deinem neuen PC zu tun haben. Trenne das Thema ab (es sei denn wir reden nur von 19" Rackmaschinen). Wake-On-LAN kann heute jeder auf einem Mobo verbaute GB-Lan Adapter (den zu nutzen, brauchst Du aber so oder so weiteres Know-How) und für Fernzugriff gilt das gleiche (es sei denn, wir reden über Bulit in KVM-over-IP, aber das bist Du dann definitiv in der Preisliga der Server; es geht jedoch auch für SoHo PCs wesentlich billiger, im Rahmen der Möglichkeiten, die Deinem Anforderungsprofil entsprechen).
Also stell das Thema einfach zurück für später. Du bist hier in einem Bereich, bei dem Du bei Deinem vermuteten Kentnisstand den Wald (Deine Fragen) vor lauter Bäumen (möglichger Einzelantworten) nicht erkennen können wirst.
Eine Remote-Möglichkeit wäre nett (um zB von unterwegs bei "Systemalarm" (wie der auch ausschaut) manuell das System auf flat zu stellen (Stop ist im Markt))
wie vorstehend beschrieben; wir diskutieren hier um die Pflicht, die Kür kommt später.
noch NIEMALS ein Rechner irgendwie eingegangen, noch NIE HeadCrashes an HDD oder Netzwerke abgebrannt oder Lüfter kaputt gegangen und dann die CPU abgefackelt ...
ja. dann hast Du bisher nur mal gelegentlich PCs stundenweise benutzt. Shit happens. Very often.
ch möchte mir ungern eine Dual-Socket-Xeon Workstation, ECC reg. RAM > 20 GB
Ja nun. Kennst Du das Bild eines analogen Fernsehers, wenn kein Sender eingestellt ist? Nennen wir das Schneegeflimmere mal Reiter im Nebel. Wer reitet denn da? Es ist die allgemeine Hintergrunstrahlung, die man das sieht. Und: da ist sogar zu max. 1% die Resttrahlung des Urknalls dabei (!) Richtig, das kann man heute noch sehen. Leute, die von dieser Entdeckung erst aus der New-York Times erfahren haben, erhielten dafür vor Jahren sogar mal den Nobel-Preis (also gute Chancen, so ein Ding auch mal als Laie abzustauben, das gibt mir Mut).
Was das mit ECC zu tun hat? Man schätzt, dass aufgrund der Hintergrundstrahlung pro 24h Laufzeit 1 Bit in einem 1GB grossen Speicher umkippt. Dagegen sollen verschiedene Fehler-Korrekture-Modelle helfen. Ohne auf die Arten (ECC, buffered, registered und viele mehr) einzugehen: entweder hast Du ein Soho Board mit einem schnellen Prozessor ohne Fehlerkorrektur und bootest das einfach jede Woche, oder Du nimmst ein günstiges älteres Board mit Fehlerkorrektur, auf dem meist auch nicht die aktuellen CPUs laufen. Oder man nimmt wirklich richtig Geld in die Hand, wenn eine Maschine 7x24h über 12 Monate und mehr ohne boot laufen soll.
Wie problematisch das ist? Mein erwähntes Sabertooth X58 mit i7-990x und 12GB RAM hat noch nie einen BSOD gehabt, läuft aktuell 4 Wochen ohne boot (nächstens werde ich es schon aus den erwähnten statistischen Überlegungen heraus aber doch booten) und hat keinerlei Fehlerkorrektur.
Grafik-Karten: nimm zwei gleiche, passv gekühlte ohne grosse Verlustwärme; die Konfiguration ist dann für 4 Monitore gut. Wir brauchen für Investox keine Grafik-Power mit simuliertem Nebel ala Ego-Shooter ..
Netzteil: für das geschilderte System reicht ein 350 Watt Netztweil (aber auf Qualität achten, Eco-Sigel, kein Ostzonales Ding), und hat noch min. 50% Reserven.
Mit dem jetzt gesparten Geld bau Dir mindestens 2 Maschinen auf: es ist sinnlos, sich ne tolle Maschine für den Life Handel zu bauen - und dann auf der selben Maschine auch noch entwickeln zu wollen. Wenn Du hinreichend viel Pech hast, würde allenfalls mal ne Test-Order Life gehen! Ergo: Mehr-Maschinen Umgebung aufbauen und Aufgaben trennen! Schau mal im Forum, ich hab' mal was zu Investox und Aufgabentrennung ("das Investox Rechenzentrum") geschrieben.
PS: für Investox inkl. RTT reichen unter allen Umständen, die ich bisher gesehen habe, 8GB RAM; weil Du Sabertooth erwähnt hast und ich dann auf das X58 eingegangen bin: das Board hat Tripple Channel, daher sollte man 3 Module verbauen, in meinem Fall habe ich 3x 4GB Riegel für zusammen 89 CHF verbaut und habe noch andere drei RAM Sockel frei. So habe ich also 12GB RAM stecken, mehr schad' ja auch ned. Ach ja, W7 64 Bit (wegen mehr als 4GB) Professional (wegen dem Fernzugriff) ist eine gute Idee.
PS2: etwas moderner sind die Sandy Bridge Mobos. Die generischen Aussagen oben gelten natürlich da auch (Military Strength, Urknall usw.), aber hier muss man noch zusätzlich darauf achten, welche zum Chipsatz auf dem Mobo verbauten Grafikkarte man noch zusätzlich einbauen kann, wenn man mehr als 2 Monitore betreiben will; das hängt dann auch vom verwendeten Betriebssystem ab!, also ggf. hier ein Auge hinwerfen.
[Edit:] oh, langer Text, viele Tippfehlerteufelchen lauern
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Bernd« (5. Januar 2012, 19:42)