Hier habe ich einen Tages-Chart für Euch, man sieht oben, dass manchmal die Average True Range völlig auseinanderläuft, speziell wenn was los ist im Markt; hätte man über Jahre Daten, könnte man daraus ja vielleicht ein Arbitrage System entwickeln oder eine Mean-Reversion Kiste.
So aber mahnt die Beobachtung einfach nur zur Vorsicht.
Ausserdem zu beachten: sogar auf Tagesbasis sieht man, dass sich auch mal völlig andere Kerzen auf Tages-Basis ausbilden - und das Volumen zwar im kleinen DAX ansteigt, aber im grossen über die beobachtete Zeit eben auch; von daher ist fraglich ob jetzt wirklich mehr Liquidität im kleinen entsteht, oder weil überhaupt mehr Umsatz gemacht wird. Ich befürchte, letzteres ist wahr (grüne ansteigende Linie im Volumen auf beiden DAXen):
Hier habe ich Kerzen herausgesucht, die wirklich bedenklich unterschiedlich sind, diesmal auf 10 Minuten Basis: links die erste Formation gaukelt ein Full Bull Control vor im kleinen DAX, während im echten DAX ein Bull 10/10 zu sehen ist. Danach folgend zwei Sequenzen, die im kleinen DAX ein Doji zeigen, aber im echten DAX nicht und dort daher durchaus mit Aussagekraft ausgestattet sind.
Nun wird es wirklich Übel, bitte anschnallen und wem leicht schlecht wird, bitte vor der Analyse die entsprechenden Medikamente gegen Brechen einnehmen! Sage keiner, ich habe nicht vorher gewarnt!
Hier geht der DAX im Bereich der orangen Linien in eine Zeit-Korrektur über; das üble ist, im kleinen DAX nimmt das Volumen zu und deutet einen Breakout an! Während es im echten DAX abnimmt und damit ein gutes Indiz für eine weiter anhaltende Korrektur.
Weiter rechts im Chart nimmt dann das Volumen im kleinen DAX (blaue Linie) ab!, und niemand käme bei diesem Bild auf die Idee, dass es gleich zu einem vulminanten Ausbruch kommt! Der echte DAX hingegen zeigt ein ansteigendes Volumen bei gleichbleibendem Kurs-Neveau UND DANN eine Impuls-Kerze im 1er (die im kleinen DAX ja auch fehlt bzw. zumindest im Vergleich ziemlich verkrüppelt daher kommt). Also wenn ich vor der Maschine sitze bei so einem Muster im DAX, dann liegt da ein Buy-Stop im Markt mit minimalem Stop-Risiko. Im kleinen DAX hätte ich genau nix gesehen
Ja, und wie Jochen auch schon beobchtet hat ("Mit genügend Bewegung im Markt und geeigneten Zeitebenen"), kann man allenfass von 9 bis 17:30 irgendwas aus dem Kaffee-Satz des kleinen DAX lesen; ausserhalb der Büro-Zeiten wenn die Berufshändler zur Heimreise ins traute Heim abreisen, kann man offensichtlich gar nix sinnvolles mehr machen im kleinen DAX; das muss ich wohl nicht mal mit Kringeln um-malen, das ist sicher offensichtlich aus diesem Vergleichs-Bild:
Ganz ehrlich?, eigentlich sehen mir alle diese Bilder so aus, als ob ungefähr ein oder zwei Berufshändler aktuell den Auftrag haben, im kleinen DAX ein wenig Marketmaker zu mimen, damit es ein wenig lebendig aussieht. Allenfalls ein Team von drei, damit das auch klappt, wenn einer Urlaub macht.
Rechnet die Volumina doch mal hoch auf den Umsatz im Vergleich (Volumen in den Bildern oben auf der linken Y-Achse abgetragen, Kurse auf der rechten), dann wird wohl klar, dass im kleinen DAX ein paar wenige (Berufs-) Leut Taschenbillard spielen
Engagiert als Animateur, Unterhalter sozusagen, um einen echten Markt zu simulieren: ab- und zu spielt ja dann auch mal ein Kunde mit ihnen. Aber dann, wenn es im echten Markt kracht, steigt die ATR Divergenz, wie oben gut zusehen im Januar, weil dann müssen auch diese Kollegen sich um ihre wirklichen Interessen kümmern. Im richtigen DAX.
Just my 5 Cents ...
Fazit für den Bernd:
* ich kann wegen der Liquiditäts-Divergenzen kein auf dem echten DAX entwickeltes System versuchen wollen, auf dem kleinen zu handeln.
* Schön wär's ja wegen dem besseren MM,
* schlimm wirds aber, wenn Druck in den Markt kommt und die ATR Diskrepanz steigt
* der echte DAX ist also für mich unbedingt aktuell der Master, und ich sehe keine Tendenz, dass sich das bald ändert
Die gezeigten Daten stammen aus der Datensammlung mit IB ab einem Produktions-Account.
* Man könnte dies nochmal gegentesten mit Daten z.B. von Taipan RT; da die Unterschiede auf allen Zeitebenen in meinen Augen jedoch so gross sind, spar ich mir die Mühe für eine Detail-Analyse
* Wahrscheinlich wird auch der Spread in hochvolatilen Zeiten im kleinen DAX stärker, als im grossen, dies ist aber nur eine Vermutung aufgrund der Volumina und der zu sehenden Liquidität; untersucht habe ich es nicht bisher
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Bernd« (21. März 2016, 23:01)