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Adrian

unregistriert

1

Sonntag, 23. November 2003, 13:31

Empirische Wirtschaftsforschung - Ökonometrie - Investox

Hallo,

ich werde an dieser Stelle eine Methode vorstellen, mit der man
a) relevante Inputs für sein NN findet
b) abschätzen kann, wann ein NN versagt bzw. versagen wird
c) einschätzen kann, in welchem Zeitraum ein NN trainiert werden sollte und in welchem es auf gar keinen Fall trainiert werden darf
d) die Aussagekraft der technischen Indikatoren beurteilen kann

Zum Schluss werde ich eine einfache FGBL-Prognose erstellen, ihre Grenzen erläutern und Tipps zur Umsetzung in Investox geben.
Für einen Vortrag eignet sich dieses Thema meiner Meinung nach nicht so gut, weil ich meinen eigenen Rechner mitbringen müsste, um auf spontane Fragen zu reagieren. Manches müsste ich erst „durchrechnen“, so dass u. U. Lücken im Vortrag entstehen würden. Eine Alternative wäre es, Folien aufzulegen und wie bei einer „Kaffeefahrt“ von der eierlegenden Wollmilchsau zu erzählen.

Adrian

unregistriert

2

Sonntag, 23. November 2003, 18:04

Teil 1 - Einleitung

Der Titel verrät es bereits: Das Stichwort lautet „Empirische Wirtschaftsforschung“.
„Die Aufgabe der empirischen Wirtschaftsforschung besteht darin, quantitative oder qualitative Aussagen über ökonomische Zusammenhänge zu machen, die auf Beobachtungen der realen Geschehnisse basieren.“ (Vergl. Winker, Empirische Wirtschaftsforschung, Seite 1)
Nun wissen wir auch das. Wir sehen uns also die Vergangenheit an und leiten daraus die Gegenwart bzw. die Zukunft ab. Nichts anderes machen Charttechniker, Börsengurus und... jawohl, wir beim Entwickeln eines Neuronalen Netzes. Wir legen einen Trainingszeitraum fest und hoffen, im Kontrollzeitraum eine Prognose des zukünftigen Kursverlaufs zu bekommen.

Auf Seite 2 in Peter Winkers „Empirische Wirtschaftsforschung“ heißt es weiter: „Das generelle Vorgehen der empirischen Wirtschaftsforschung ist stark vom Bezug zwischen Theorie und empirischen Fakten geprägt... Demnach stehen am Anfang einer empirischen Untersuchung eine ökonomische Theorie und Fakten, die damit zusammenhängen. Ausgehend davon wird im zweiten Schritt die Theorie zu einem Modell konkretisiert, das mit den Daten, welche die Fakten repräsentieren sollen, in Verbindung gebracht werden kann. Auf derselben Stufe ist die statistische Theorie anzusiedeln, aus der Aussagen über die Möglichkeiten, wie Daten und Modell in Beziehung gesetzt werden können, hergeleitet werden. Es resultiert als dritter Schritt das ökonometrische Modell, das einer quantitativen Analyse mit den zu diesem Zweck aufbereiteten Daten zugänglich ist...“

Und hier ist auch schon das Problem. Da steht etwas von einer „statistischen Theorie“. Ohne ein gewisses mathematisches Hintergrundwissen kommt man auf diesem Gebiet leider nicht aus. Ich werde jedoch versuchen, den mathematischen Teil mit einfachen Worten zu beschreiben.
Wichtig ist hier, dass das ökonometrische Modell keine Black Box ist. Im Gegensatz zum NN kann ein ökonometrisches Modell von jedem überprüft und nachgerechnet werden. Dies ist ein riesiger Vorteil gegenüber einem NN. Wer schon mal versucht hat, die Gewichte eines NN mit 150 Inputs und Crossvalidation mit 10 Samples zu analysieren, kann hier sicherlich schon erahnen, was ich meine. Damit ist es aber immer noch nicht getan. Sinn macht die Analyse des Modells nur, wenn man verschiedene Zeiträume miteinander vergleicht und gegenüberstellt. Das heißt also für den NN-Entwickler, dass er mehrere NN erstellen muss, um eine vage Aussage über die Relevanz der Inputs treffen zu können. Spätestens beim fünften GA-optimierten NN mit Crossvalidation verliert man den Überblick. Ob man diese Auswertung nach einem Jahr noch nachvollziehen kann, steht ebenfalls in den Sternen.

Fortsetzung folgt

Adrian

unregistriert

3

Montag, 24. November 2003, 01:15

In der empirischen Wirtschaftsforschung geht man davon aus, dass man eine mathematische Funktion finden kann, welche den Datensatz (Output) möglichst gut annähert. Dies soll mal an einem simplen Beispiel gezeigt werden:




Die Punkte in der Abbildung stellen das quartalsweise vorliegende Bruttoinlandsprodukt dar. Die graue Linie gibt den linearen Trend an. Selbst der „Nicht-Mathematiker“ erkennt hier mit bloßem Auge, dass die graue Linie die einzelnen Daten für das BIP recht gut abbildet. Der Praktiker bzw. „Nicht-Mathematiker“ bekommt dies hin, indem er mit Bleistift und Lineal eine Linie zieht, welche „irgendwie zwischen den Punkten“ liegt.
Der Mathematiker rechnet sich das aus. Wie? Nach dem „Kleinste-Quadrate-Prinzip“. Nun wissen wir auch das, können zunächst aber nichts damit anfangen. Das Kleinste-Quadrate-Prinzip besagt, dass die Summe der Fehlerquadrate minimal werden soll. In unserem Beispiel bedeutet das, dass der Mathematiker die Trendgerade so legt, dass die „Abstände zum Quadrat“ so klein wie möglich werden. Oder noch einfacher: Möglichst viele Werte des BIP sollen so nah wie möglich an der Linie liegen. Da die Fehler quadriert werden, haben große Fehler eine dementsprechend größere Bedeutung.
Na? Geht jemandem ein Licht auf? In Investox kann man unter „Training / Bewertungskriterien“ etwas ähnliches machen. Man kann das NN nach dem absoluten, dem prozentualen oder dem quadratischen Fehler optimieren, nach zwei naiven Tests, nach der Trefferquote... Die empirische Wirtschaftsforschung benutzt die Fehlerquadrate.

Die Frage, die sich nun stellt, ist: „Gibt es weitere Lösungen für Trendgeraden?“ Dazu malen wir uns ein Bild:




Ist nun die graue oder die rote Gerade richtig? Die graue natürlich. Und trotzdem stellt die rote Gerade über einen kurzen Zeitraum eine recht gute Approximation dar.
Wir kennen das Problem aus Investox. Schnell hat man die Inputs zusammengestellt, unter Training / Bewertungszeitraum „Kontrollzeitraum“ oder „Evaluierungszeitraum“ gewählt und sich über eine steigende Kapitalkurve gefreut. Wer seine Sache „gut gemacht“ hat, freut sich sogar über eine steigende Kapitalkurve im Kontrollzeitraum, vorausgesetzt, er hat die Trainingsmethode „Evaluierungszeitraum“ gewählt.
Dann gibt es aber noch diejenigen, die hinter den Kontrollzeitraum einen weiteren, absolut unbekannten Zeitraum setzen, um auch ganz, ganz sicher zu gehen, dass das NN auch wirklich generalisiert.

Beispiel:
Man will eine Prognose des DAX erstellen und verfügt über Daten von 01.01.1990 bis 01.11.2003. Diesen Datensatz könnte man nun in folgende Zeiträume einteilen:

01.01.1990 – 31.12.2000: Trainingszeitraum
01.01.2001 – 31.12.2001: Evaluierungszeitraum
01.01.2002 – 31.12.2002: Kontrollzeitraum
01.01.2003 – 01.11.2003: absolut unbekannter Zeitraum

Das DAX-NN ist schnell erstellt, die Kapitalkurve auf Knopfdruck errechnet. Und, siehe da... sie steigt in allen Zeiträumen, auch im absolut unbekannten Zeitraum! Welch herrliches Gefühl! Die ersten richtigen Trades laufen perfekt und dann... dann kommt er Absturz. Welchen Fehler hat man gemacht?
Dazu sehen wir uns ein weiteres Bild an:





Man hat mit seinem NN eine Näherungslösung für die rote Gerade gefunden, die jedoch nicht allgemeingültig ist. Frustriert über den Kapitalverlust, nimmt man hin, dass sich Intermarketbeziehungen eh im Laufe der Zeit ändern. Tun sie das wirklich?

Der Ökonometriker spricht hier von „Strukturbrüchen“. Strukturbrüche sind beispielsweise die deutsche Wiedervereinigung, der Terroranschlag vom 11. September 2001, der Irakkrieg etc. Es sind also Sondersituationen, die mit einem mathematischen Modell nicht ohne weiteres erfassbar sind. Deshalb fügt der Ökonometriker Dummyvariablen in sein Modell ein, die bekannte Strukturbrüche „ignorieren“ sollen. Damit erreicht er zwei Ziele:
1. Er verfälscht sein ökonometrisches Modell nicht mit den Sondersituationen. (Wir erinnern uns: die Fehler werden quadriert!)
2. Er kann untersuchen, wie lange diese Sondersituation einen Einfluss auf sein Modell hatte. Beispielsweise nach dem Terroranschlag vom 11. September wurde in den Medien die Meinung vertreten, dieser Terroranschlag würde sich auch langfristig auf die Wirtschaft auswirken. Mit Dummyvariablen kann man diese schwammigen und zum Teil unwahren Thesen empirisch nachrechnen, widerlegen oder beweisen.


Zusammenfassung:
In der empirischen Wirtschaftsforschung wird ein mathematisches Modell (meistens ein lineares Regressionsmodell) erstellt, welches eine gewisse Allgemeingültigkeit besitzen sollte. Dieses Modell funktioniert in Sondersituationen in der Regel nicht. Eine Untersuchung der singulären Ereignisse erfolgt mit Dummyvariablen.
Die Wahl der Zeiträume ist sowohl bei der linearen Regression als auch beim Erstellen eines NN extrem wichtig. Generalisierung (eines NN) heißt, eine Lösung für einen Zeitraum zu finden, der mit den Inputs sinnvoll abgebildet werden kann.

Damit will ich den theoretischen Teil so weit es geht beenden und zu einem praktischen Beispiel kommen. Es soll nun ein ökonometrisches Modell für den FGBL mit Wochendaten erstellt werden. Mathematische Formeln werde weglassen.
Die Mathematiker unter uns mögen mir die umgangssprachlichen Formulierungen für die wichtigen Gebiete der Ökonometrie verzeihen. Euch empfehle ich: Peter Winker, „Empirische Wirtschaftsforschung“ (gibt es bei Amazon).

Fortsetzung folgt...

Adrian

unregistriert

4

Mittwoch, 26. November 2003, 04:11

Teil 3 – Beispiele

1. Beispiel

Wir wollen nun versuchen, eine Prognose des FGBL zu erstellen. Da ich in EViews am liebsten mit Wochendaten arbeite, wird der Prognosehorizont mindestens eine Woche betragen.
Kurze Anmerkung: EViews ist ein Programm, mit dem man ein ökonometrisches Modell erstellen und auf Herz und Nieren testen kann.
Als Inputs wähle ich den Adaptive Stochastic, den Double Smoothed Stochastic von Bressert und den MACD Oszillator, siehe hier:

Bild zu groß

Eine Untersuchung dieser Indikatoren soll zeigen, ob sie sich als Input für ein NN eignen. Die Eingabe der Inputs in EViews sieht so aus:



An erster Stelle steht der Output, bei mir also der FGBL. Es folgen der MACD, der DSS und der AdStoch. Das „c“ ist eine Konstante. Mathematisch ist es der Y-Achsenabschnitt. Dies soll hier jedoch nicht weiter vertieft werden.
Die eingeklammerte negative 1 hinter den technischen Indikatoren liefert den Wert vor 1 Periode. In Investox würde man Ref(..., -1) eingeben. Auf diese Weise lässt sich eine Prognose von einer Periode erstellen. Da ich Wochendaten verwende, untersuche ich hier, ob eine Wochenprognose des FGBL mit den drei Indikatoren möglich ist.

Unter „Sample“ wird der Zeitraum eingegeben, den man untersuchen will. Ich habe mal etwas bis zum Jahr 2004 eingegeben. Da ich keine Daten von 2004 besitze, korrigiert EViews diesen „Fehler“ automatisch und rechnet bis zum Ende des verfügbaren Datensatzes.

Wenn ich nun auf „OK“ klicke, erscheint dieses Fenster:



Wir betrachten hier zunächst einmal das „R-squared“. Dieser Wert gibt an, wie viel Prozent der Bewegungen des Outputs (hier: FGBL) durch die Inputs (hier: technische Indikatoren) erklärt wird. 1 würde 100% bedeuten. Die Inputs würden also 100% der Bewegungen des FGBL erklären. 0 besagt, dass die Inputs gar nichts erklären.
Zu beachten ist hier, dass das R-squared umso „besser“ wird, je mehr Inputs man in sein Modell aufnimmt. Diesen Effekt rechnet das Adjusted R-squared wieder heraus. Da wir drei Inputs haben (DSS, MACD und AdStoch) betrachten wir deshalb das Adjusted R-squared und lesen einen Wert von 0,0175 ab.
Man kann mit diesen technischen Indikatoren also gerade mal 1,75% der wöchentlichen Kursbewegungen des FGBL erklären. Eine magere Ausbeute! Würde man daraus ein NN erstellen, hätte es im Trainingszeitraum gute Kennzahlen, es würde jedoch niemals eine Wochenprognose liefern können.

Neugierig, wie der Mensch so ist, versuche ich doch mal, eine Prognose mit EViews zu erstellen.
Ich gehe einen Schritt zurück und gebe unter „Sample“ den Zeitraum 12/01/1990 2/01/1999
ein. Damit wird ein lineares Modell erstellt, welches einen Trainingszeitraum vom 12. Januar 1990 bis zum 2. Januar 1999 hat. Über die genauen Zeiträume brauche ich mir keine Gedanken zumachen. EViews korrigiert sie selbständig.
In diesem Zeitraum liegt das Adjusted R-squared bei 0,0666. Es werden hier also 6,66% der Kursbewegungen mit den technischen Indikatoren erklärt. Dies ist immer noch ein sehr schlechter Wert.
Der Zeitraum ab dem 2.1.1999 ist mein Kontrollzeitraum. Hier will ich nun testen, was die technischen Indikatoren leisten.
Und hier das Ergebnis:



In blau habe ich den tatsächlichen Verlauf des FGBL dargestellt, in rot die Prognose (FGBLF), welche mir die technischen Indikatoren liefern. Das „F“ hinter dem FGBL steht für „forecast“.
Alles erfolgt hier auf Knopfdruck. Ich muss also nicht stundenlang warten, bis ich abschätzen kann, ob eine Prognose etwas taugt.
Wie man sieht, sieht man gar nichts. Von „Prognose kann hier überhaupt nicht die Rede sein, da das Ergebnis überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem FGBL besitzt.

Kurzes Zwischenfazit: Ein Modell, welches lediglich auf technischen Indikatoren basiert, ist unbrauchbar. Die Suche nach „DEM“ technischen Indikator ist meiner Meinung nach Zeitverschwendung; ich habe sie fast alle durch EViews gejagt. Das Ergebnis war immer gleich. Beim Intradaytrading mag dies vielleicht anders sein.
Der Schlüssel zum Erfolg muss also eine Intermarketanalyse sein.

Fortsetzung folgt...

Adrian

unregistriert

5

Mittwoch, 26. November 2003, 20:16

2. Beispiel

In diesem Beispiel soll ein lineares ökonometrisches Modell entwickelt werden. Das Ziel bzw. der Output ist wieder der FGBL. Die Inputs sollen zunächst der 10-year-note-Future, der EuroDollar-Future und der Goldfuture sein.
Die Eingabe in EViews ist:

fgbl closenote10future(-1) closeeurodollarfuture(-1) closegoldfuture(-1) c

Als Stützzeitraum bzw. Trainingszeitraum habe ich gewählt: 12/01/1990 bis 2/01/1999

Ich erhalte damit dieses Ergebnis:



Wir betrachten zunächst das Adjusted R-squared. 88,5% des FGBL können mit diesem Modell erklärt werden. Zur Erinnerung: Mit drei technischen Indikatoren kamen wir auf keine 10%!
Als nächstes kontrollieren wir die Koeffizienten. Der 10-year-note-Future hat kein Vorzeichen, ist demnach positiv. Steigt also der US-Future, dann müsste auch der FGBL steigen. Dagegen müssen der EuroDollar-Future und der Gold-Future fallen (negativer Koeffizient), damit der FGBL steigt. Jeder kann dieses Modell auf diese Weise nachvollziehen.
Als nächstes sehen wir uns die t-Statistiken an. Der Betrag sollte größer als 2 sein (in Investox: abs(Wert)>2), damit der Koeffizient als aussagekräftig gelten kann. Die t-Statistik sagt also aus, ob ein Koeffizient wahrscheinlich größer als Null ist oder nicht.
Beim 10-year-note-Future lesen wir 45 ab, beim Gold ca. -11,5. Passt also!
Rechts daneben befindet sich die Prob.(ability)-Reihe. Sie gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der der Koeffizient 0 ist. Wir lesen überall die Wahrscheinlichkeit 0 ab. Sehr gut!
Als letzen Wert stelle ich die F-Statistik vor. Sie zeigt die Wahrscheinlichkeit, ob meine lineare Gleichung (mein ökonometrisches Modell) überhaupt die Bewegung des FGBL erklären kann. Ein Wert von über 15 kann als gut angesehen werden. Der Mindestwert ist 3,5. Mit meinem Modell komme ich auf 1204. Sehr gut.

Nun müsste eigentlich eine brauchbare Prognose herauskommen. Hier das Ergebnis im Kontrollzeitraum ab 16.01.1999:



In blau ist wieder der FGBL dargestellt, in rot der FGBLF (F=forecast, also die Prognose).
Das Ergebnis ist wesentlich besser als das des Indikatormodells. Wir haben einen Trainingszeitraum von Januar 1990 bis Januar 1999. Bis Anfang 2003 kann man in der Prognose den FGBL wiedererkennen...
So ganz überzeugend ist das Ergebnis jedoch nicht, oder? Wo ist der Fehler? Wir machen erneut eine Schätzung mit der Gleichung fgbl closenote10future(-1) closeeurodollarfuture(-1) closegoldfuture(-1) c
Diesmal wählen wir als Trainingszeitraum 16.01.1998 bis 24.10.2003 und erhalten dieses Ergebnis:



Gute Ergebnisse? Das Adj. R-squared ist auf 0,63 gesunken. Der Koeffizient des Gold-Future ist nun positiv! Hätten wir ein NN mit einem Trainingszeitraum von Januar 1990 bis Januar 1999 und einem Kontrollzeitraum ab Januar 1999 erstellt, wäre das Ergebnis ebenfalls nur „befriedigend“.

Kurzes Fazit: Es reicht nicht, einfach nur ein ökonometrisches Modell zu erstellen. Die Inputs müssen ständig auf Vorzeichenwechsel überprüft werden. In unserem Beispiel bewirkte mal ein fallender mal ein steigender Goldpreis einen Anstieg des FGBL. Schon der legendäre Otto sagte einst: „Morgen wird es warm oder kalt. Das hängt vom Wetter ab.“



Teil 4: Allgemeiner Tipp

Eine sinnvolle Intermarketanalyse besteht aus einem Aktienindex, einem Rohstoff(index), einer Währung und einem Zinssatz. Man kommt also mit recht wenigen Inputschablonen aus. Häufig liefert ein NN mit fünf verschiedenen Rohstoffen bzw. Rohstoffindizes gute Ergebnisse. Mathematisch gesehen steigt der Erklärungsgehalt (das Adj. R-squared) bei diesen Modellen jedoch nicht an. Es könnte sich also um ein zufällig gutes Ergebnis des NN handeln.





Damit beende ich diesen „kurzen“ Workshop und hoffe, Euch einen kleinen Einblick in meine Arbeitsweise gegeben zu haben.




Viele Grüße

Adrian

PS: Gibt's Fragen? :D

NRCM

unregistriert

6

Mittwoch, 26. November 2003, 21:45

Hallo Adrian,

vielen Dank für Ihren aufschlussreichen workshop, mit dem Sie sich wirklich viel Mühe gegeben haben.

Sie bestätigen nur allzu deutlich meine Erfahrung, dass man NN, die auf Intermarket- Basis arbeiten, zu bestimmten Zeitpunkten überarbeiten muss. Die Bestimmung dieses Zeitpunkts ist dabei ein wesentliches Kriterium.

Viele Grüße nach LEV,
Ulrich Paasche

Adrian

unregistriert

7

Donnerstag, 27. November 2003, 04:20

Hallo Herr Paasche,

ich zitiere mal einen Ökonometriker:
"Regel: viel ausprobieren und viel testen, bis man ein Gefühl für die Zusammenhänge bekommt. Ein optimales Modell gibt es nicht. Man muss sich nur entscheiden, welche Variante - d.h. welche Schummelei - man persönlich für am sinnvollsten hält."

Schon lustig! Man "rechnet sich den Wolf" und schummelt sich am Ende doch nur etwas zusammen. :))

MfG

Adrian

NRCM

unregistriert

8

Donnerstag, 27. November 2003, 05:22

Hallo Adrian,

da ist 'was dran. Aber schließlich ist es ja das Ergebnis, das zählt, und wenn dieses stimmt, war die Variante "richtig".
Mit systematischem Vorgehen habe ich jedenfalls die besten Erfahrungen gemacht, nicht mit trial-and-error.

(Eigentlich gehört dies ja in den Dankeschön- Thread. Pardon. Hans- Jürgen, könnten Sie bitte verschieben?).

Viele Grüße
Ulrich Paasche

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

9

Donnerstag, 27. November 2003, 08:40

Hallo Herr Paasche,

allerdings könnte ich mir nicht vorstellen wie man bei der Relevanz der Inputs am Anfang ein konkretes Schema packt. Klar, es gibt Inputschablonen und eine gewisse Systematik/Schematik die sich immer wieder im NN bewähren- aber was man als "Zutat" in die Schablone eingibt-wenn man ein neues NN auf einen unbekannten Indice ect. oder als Einsteiger dieses erstellt,wird m.M. zunächst in trial and error ausarten.

Ausser man hat jahrelang intensive Forschungsarbeit auf dem Gebiet betrieben und kennt darüber hinaus die globalen Zusammenhänge der Märkte und des Geldflusses so dass man schon aus dem "vorgeprägten" Wissensstand selektieren und profitieren kann.Tja...dann wird es sicherlich einfacher zu entscheiden an welchem "Schräubchen" man drehen muss um das NN wieder "auf Kurs" zu bringen falls es vom Weg abweicht..;)
Happy Trading

Josefine

unregistriert

10

Donnerstag, 27. November 2003, 09:56

Hallöchen,

(da der Thread hier eh zum diskutieren eröffnet wurde kann ich ja auch hier weiterschreiben)

zunächst einmal möchte ich auf Fritz`Aussage kurz eingehen

(nochmal sorry für das "Geschrei" aber Adrian hat mir mit seinem, mir unbekannten Programm/ Berechnungen, nachgewiesen was ich schon wusste, nur nicht quantifizieren konnte und da sind mir die Pferde halt durchgegangen :rolleyes: - ich lass das aber jetzt so stehen dort)

Zitat

...Es gibt an der Börse nicht nur das eine Rezept um Geld zu verdienen.
Viele Wege führen nach Rom.

Und was die so verteufelten Indikatoren betrifft, so möchte ich entgegnen,
Preiszonenanalyse ist ein Rezept, welches neben anderen funktioniert und die dabei verwendeten Berechnungen sind auch Indikatoren.
...


dat ist richtig (wenn ich auch nicht weiss was Preiszonenanalyse ist), wir hatten noch gar nicht deffiniert über was für einen Weg wir uns unterhalten wollen und was "funktionieren" ist.

Prinzipiell ist es doch so, zumindest geh ich davon aus, das man mit möglichst wenig Risiko, Aufwand und Kapital möglichst viel Cash machen will ;).

Zitat

...Ich bin aber der Meinung, ein NN muss gar keine Kursprognose leisten können. ... Man muss nur ein NN dazu bringen, auch ohne Prognosewert einigermassen vernünftig zu handeln ...


...dat hat schon der "alte" Florek so ähnlich gesagt, man muss unterscheiden zw. Prognose und Traden. Und trotzdem schliesen sich beide nicht aus, ja sie bedingen sich sogar. Wenn gleich auch ich (mit meinen NN) diesen Aussagen von Bernhard nicht zustimme.

Zitat

Bernhard schrieb...ich möchte an dieser Stelle Fritz recht geben (keine Kursprognose)...ich finde es auch sehr gut, sich den Prognosegehalt von einzelnen Indikatoren ...


also wie jetzt, ich weiss das es schwierig ist den kleine "Schritt" zu machen, aber ich zittiere einen Bloombergjournalisten von gestern früh als er zu erklären versuchte warum der DAX nach dem guten IFO Index nicht Freudensprünge gemacht hat: "...an der Börse wird die Zukunft gehandelt. Im Markt war das alles schon drin.....

Was ein bisserl mein "Geschrei" untermauert und gleichzeitig eine Überleitung zu Fritz`Aussage ...

Zitat

...der Wahrheitsgehalt einer Aussage wird dadurch aber nicht untermauert....


bringen soll. Hm, da haste natürlich auch wieder recht. Aber ...

Zitat

...(indirekt habe ich ihn ja sogar "gefordert").
....


... das mich jemand mal dazu auffordert. Ich hatte ja schon mal (NRCM) angeboten, das zu beweisen. Aber anscheinend ... :O 8:) 8o
(Übrigens danke das Ihr Assoziert .... Die scheinen ja wirklich sehr profitabel zu sein nur weil ich ein Duell wollte, steht übrigens noch das Angebot - an jeden der möchte - aber solange ich nicht weiss was andere Systeme können, kann ich gar nicht wissen was gut oder besser ist)

Zitat

...Mit systematischem Vorgehen habe ich jedenfalls die besten Erfahrungen gemacht, nicht mit trial-and-error....


Sorry Hr. Paasche das ich schon wieder auf Sie eingehe, aber was ist der Unterschied zw. Systematisch und trial-and-error ?(, nun gut ...

Zitat

...es gibt Inputschablonen und eine gewisse Systematik/Schematik die sich immer wieder im NN bewähren- aber was man als "Zutat" in die Schablone eingibt-wenn man ein neues NN auf einen unbekannten Indice ect. oder als Einsteiger dieses erstellt,wird m.M. zunächst in trial and error ausarten.

Ausser man hat jahrelang intensive Forschungsarbeit auf dem Gebiet betrieben und kennt darüber hinaus die globalen Zusammenhänge der Märkte und des Geldflusses so dass man schon aus dem "vorgeprägten" Wissensstand selektieren und profitieren kann.Tja...dann wird es sicherlich einfacher zu entscheiden an welchem "Schräubchen" man drehen muss um das NN wieder "auf Kurs" zu bringen falls es vom Weg abweicht....


ja, damit hast du den (klitzekleinen) Nagel, genau auf den Punkt getroffen. Ein HS auf den DAX zu entwickeln und den beherrschen zu können hat ca. 5 Jahre gedauert und einige zigtausend Dollar/Euros/ Pounds. Und jetzt kann ich, wie am Fließband, innerhalb von 5-8 Tagen, einen neuen Markt fertigstellen.
Das Problem an der ganzen Sache war und ist (der Weg steht übrigens alles hier im Board- wenn auch verstreut) man muss wissen was man sucht. Und wenn man es gefunden hat, ist es wie alles auf der Welt was gut und genial ist:

Einfach

Thomas

unregistriert

11

Donnerstag, 27. November 2003, 11:15

Hallo adrian,

ich habe eine Frage zum Erklärungsgehalt für den Kursverlauf. Du gibst hier den Erlärungsgehalt in % an und ich frage mich, wie ich es interpretieren muss, wenn du sagst die Variablen erklären zu 88,5% den Verlauf des FGBL.

Muss ich es so interpretieren, dass eine Wahrscheinlichkeit von 88,5% besteht, dass die untersuchten Inputs für eine Kursprognose relevant sein können? Eine Prognosegenauigkeit über den Kursverlauf mit 88,5% Trefferqoute wird ja hier wohl kaum gemeint sein, oder?

Inwieweit wird statistisch berücksichtigt, dass die Wahrscheinlichkeit dass der FGBL auf Sicht von einer Woche steigt auch nicht bei 50% liegt. Da es sich um einen Zinsterminkontrakt handelt, der in der Regel positive cost of carry aufweist liegt die Wahrscheinlichkeit für steigende Kurse in Abhängigkeit der Komprimierung unterschiedlich, jedoch auf Wochenbasis bereits bei deutlich über 50%.

Fritz

unregistriert

12

Donnerstag, 27. November 2003, 11:59

Hallo Josi,

erklär doch bitte einem alten Mann, was du damit

Zitat

. Und jetzt kann ich, wie am Fließband, innerhalb von 5-8 Tagen, einen neuen Markt fertigstellen.


meinst.
Oder versuch doch wenigstens das zu schreiben, was Du meinst, falls es sich um ein neues HS bzw. NN auf einen neuen Markt handelt.

Zusatzfrage: Weshalb benötigst Du dafür 5 - 8 Tage, wenn Du den Weg kennst? Hast Du noch einen 386er Rechner?

Grüße Fritz

Josefine

unregistriert

13

Donnerstag, 27. November 2003, 12:47

Hallöchen @Fritz,

hm, ich will den "alten Mann" mal so stehen lassen, aber nur weil du den Ausdruck selbst gewählt hast, ansonsten bin ich dir unendlich dankbar weil du mir mit deinen Aussagen den letzten "Schliff" gegeben hast (errinnerst du dich noch daran: Warum soll ich ein System handeln, das Signale um die Nulllinie generiert ...? - ich denke das warst du- oder Bernhard ich verwechsle euch immer :rolleyes: auf jeden Fall wurden meine bis dahin guten Signale auf einmal wie von Zauberhand - Super)

Also da du mir geholfen hast (wahrscheinlich unbewusst) geb ich dir jetzt auch noch, hoffentlich, den Hinweis den du suchst.

Also in jedem Markt (z.B. Dax) steckt, ich bezeichne das jetzt mal so, ein gewisses inneres Gleichgewicht. Das bedeutet, dass jeder Markt sich in einem gewissen Marktumfeld (Uhlig bez. das Nearest Neighbours) bewegt und beeinflusst wird.
Dazu gehören auch die Fundamental-, Chart-, Marktanalyse, Meldungen; Kriege, Naturkatastrophen... die ja letztendlich das ganze System bewegen.
Da ich jetzt weiss was ich suchen muss, muss ich die Inputschablonen auf diesen Markt anpassen (ja - ich trainiere für jeden Markt speziell ein NN- habe allerdings noch nicht probiert mit Allround Inputs- also Intermarktdaten die jeden Markt beeinflussen - zu nehmen und damit mehrere Titel zu trainieren).
Das dauert so etwa 1 Tag (wenn man eine "Giftfibel" hat in dem die relevanten Zudaten stehen, z.B. Dax- Cacao). Dann muss ich das Ganze trainieren. Das dauert so ca. 3 Tage (ich habe übrigens Hardware die rechnet teilweise 50 % schneller als das was ihr in eurem Thread bearbeitet hat -das Wissen hat mich aber auch zigtausend Dollar und ca. 1/2 Jahr Research gekostet um es herrauszufinden).

Dann muss ich das Ganze Auswerten

u. modifizieren um es handeln zu können- ca. 1-2 Tage.

Zitat

Schon lustig! Man "rechnet sich den Wolf" und schummelt sich am Ende doch nur etwas zusammen.


Und darin liegt letzendlich das ganze "Geheimniss"!!

Jetzt kann ich es einsetzen. Ja richtig gelesen ich brauche dazu nicht mehr zu beobachten und zu testen. Das System funktioniert, garantiert, sofort. Ohne Stopstrategien (die man darüberlaufen lassen muss :]) immer von Open to Open.
Allerdings hätte ich schon gerne das System so weit verbessert, das ich die Intradaygewinne/ - verluste ausnutzen kann. Aber das ist mir derzeit zu viel Arbeit (Stops eingeben etc.), ich kann das (leider) nicht so gut wie wahrscheinlich Anke, du, H.J., Udo ... und ich habe derzeit noch keine richtige Idee wie man das umsetzen kann.

(P.S. Ich kann mir schon vorstellen, das es unglaublich klingt, aber es ist tatsächlich so, und deshalb habe ich auch solche Bedenken, dass ich erkannt werde könnte)

Mikel

unregistriert

14

Donnerstag, 27. November 2003, 14:20

Inputgrössen

Hallo @ Josi

Danke für deine intressanten Ausführungen!

Wenn ich dich richtig verstanden habe, suchst du beim Input die Nachbarn, die das System am meisten bewegen.
Wenn man dann das oszillierende Signal aufgreifen würde, dann könnte man wahrscheinlich auch die Analogie-Betrachtung eine Feder-Masse-Kette machen, die miteinander verbunden ist und durch Anregung durch aussen in gewisse Schwingungen gebracht wird.

Die Frage dabei ist also, wenn ich das richtig verstehe: welches sind die Nachbarn, die das System am meisten beeinflussen (resp. zum Schwingen bringen).
Bei der Gelegenheit auch die Frage:
Gibt es systematische Methoden, mit denen man ermitteln kann, ob gewisse Inputgrössen einzeln gesehen überhaupt massgeblich ans System (sprich an den zu handelnden Markt) gekoppelt sind und einen massgebenden Einfluss haben?

Wegen der Stabilität deines Systems: Musst du da von Zeit zu Zeit mal etwas "tunen", oder läuft es dann für längere Zeit (länger = über ein Jahr) stabil?

Kannst du mit Sicherheit sagen, dass dein System auch in einem Bären-Markt oder einem Seitwärts-Markt genausogut funktioniert?

Wegen der Kosten, die dein System bei der Entwicklung verbraten hat. Ich nehme an, das waren Dollars, die aufgrund eines nicht funktionierenden Systems "verbraten" wurden?


Viele Fragen :)


Gruss

Michael

Fritz

unregistriert

15

Donnerstag, 27. November 2003, 14:29

Hallo Josi,

Zitat

ansonsten bin ich dir unendlich dankbar weil du mir mit deinen Aussagen den letzten "Schliff" gegeben hast (errinnerst du dich noch daran: Warum soll ich ein System handeln, das Signale um die Nulllinie generiert ...?


es stimmt, dies stammt von mir und dahinter stehe ich nach wie vor.
Schön das es Dir geholfen hat, meine Konto-Nr. teile ich Dir gelegentlich mit.

Zitat

Also da du mir geholfen hast (wahrscheinlich unbewusst) geb ich dir jetzt auch noch, hoffentlich, den Hinweis den du suchst.


Da hast Du mich falsch verstanden, ich wollte keine Einzelheiten Deiner Strategie wissen, ich wollte nur die etwas unklare Ausdrucksweise im Zitat meines letzten Beitrags erhellt wissen.
Trotzdem vielen Dank für Deine Ausführungen.

Zitat

(P.S. Ich kann mir schon vorstellen, das es unglaublich klingt, aber es ist tatsächlich so, und deshalb habe ich auch solche Bedenken, dass ich erkannt werde könnte)


Schade, ich hätte Dich gern erkannt (als Person), na ja, vielleicht klappts in München.
Ansonsten glaub ich nicht, das Du Dir Sorgen machen mußt. Selbst wenn Du Deine Strategie veröffentlichen würdest, würden die Ergebnisse bei jedem anders aussehen.

Grüße Fritz

Josefine

unregistriert

16

Donnerstag, 27. November 2003, 15:31

Hallöchen,

@Fritz

Zitat

....glaub ich nicht, das Du Dir Sorgen machen mußt. Selbst wenn Du Deine Strategie veröffentlichen würdest, würden die Ergebnisse bei jedem anders aussehen..


hm, schön das du ich beruhigen willst, aber das ist wohl war, aber da das irgendwie wie ne Gelddruckmaschine aussieht ...
und da gibt es ja andere die so etwas unter allen Umständen hätten ...

aber es gibt noch einen Grund:

Man sagt, zu dem Zeitpunkt wo man das Universum erklären kann, geht es über in noch etwas unvorstellbareres.

oder so ähnlich, ich hab das Zitat nicht im Original gefunden, aber davor hab ich eigentlich mehr Bedenken

@michaeljeger,

na gut, jetzt hab ich "A" gesagt jetzt tue ich auch "B" sagen aber mehr nicht 8:)

Zitat

...eine Feder-Masse-Kette machen, die miteinander verbunden ist und durch Anregung durch aussen in gewisse Schwingungen gebracht wird...


jupp, so ähnlich erklär ich das meiner gaaaanz nahen Umwelt immer

Zitat

...Gibt es systematische Methoden...


jein, mehr ja als nein, aber nur in Bezug auf die system. Suche

Zitat

...Wegen der Stabilität deines Systems...


dat ist schon "C" ;)

Zitat

Kannst du mit Sicherheit sagen, dass dein System auch in einem Bären-Markt oder einem Seitwärts-Markt genausogut funktioniert?


den Sinn dieser Frage hab ich schon mal angerissen, man muss die Frage anders stellen:

Wer deffiniert überhaupt was ein Bären-, Bullen-, Seitwärtsmarkt ist???

Die Kurse bewegen sich ständig und dem Markt- System ist es egal was ich oder markterklärende Buchschreiber/ Seminaranbieter als Trend bezeichnen. Manchmal ist das System 4-10 Tage ohne Wechsel, manchmal muss ich die Position jeden Tag drehen ...

Zitat

...das waren Dollars, die aufgrund eines nicht funktionierenden Systems ...


nein :D, reine Entwicklungskosten, deshalb hat doch Hr. Knöpfel seine Software geschrieben, oder ???!!!

Mikel

unregistriert

17

Donnerstag, 27. November 2003, 16:20

Intressant

Hallo @ Josi,

Es freut mich wirklich für dich dass du ein so gutes System entwickelt hast.
Es wird mich in meiner Arbeit "motivieren", ebenfalls genügend Erfahrungen zu sammeln um so weit zu kommen.

Im Moment habe ich leider (noch) wenig Erfahrungen mit NN, dies soll sich in Zukunft aber schnell ändern.

Ich schliesse mich der Meinung von Fritz an, du musst dir sicherlich keine Sorgen machen. Kritisch wird es erst, wenn du selber zur Masse im Feder-Masse-System wirst. Das könnte dann schon ein bischen Aufmerksamkeit erregen. :D

Gruss

Michael

Adrian

unregistriert

18

Donnerstag, 27. November 2003, 17:07

Hallo Thomas,

Zitat

ch habe eine Frage zum Erklärungsgehalt für den Kursverlauf. Du gibst hier den Erlärungsgehalt in % an und ich frage mich, wie ich es interpretieren muss, wenn du sagst die Variablen erklären zu 88,5% den Verlauf des FGBL. Muss ich es so interpretieren, dass eine Wahrscheinlichkeit von 88,5% besteht, dass die untersuchten Inputs für eine Kursprognose relevant sein können? Eine Prognosegenauigkeit über den Kursverlauf mit 88,5% Trefferqoute wird ja hier wohl kaum gemeint sein, oder? Inwieweit wird statistisch berücksichtigt, dass die Wahrscheinlichkeit dass der FGBL auf Sicht von einer Woche steigt auch nicht bei 50% liegt. Da es sich um einen Zinsterminkontrakt handelt, der in der Regel positive cost of carry aufweist liegt die Wahrscheinlichkeit für steigende Kurse in Abhängigkeit der Komprimierung unterschiedlich, jedoch auf Wochenbasis bereits bei deutlich über 50%.


Im einfachsten Fall ist die lineare Schätzung
y= m*x + n + e

Dabei sei
y = der Output
m = der Koeffizient
x = der Input
n = die Konstante, also der y-Achsenabschnitt
e = der Fehler, also das, was man nicht vorhersagen kann

Ein Adj. R-squared im Stützzeitraum würde ja folglich bedeuten, dass man auch den Störterm ebenfalls approximiert hat. Dies ist natürlich Overfitting oder Übertraining beim NN. Die 100% bzw. die "1" will man in Wirklichkeit also gar nicht erreichen.
Details zum R-squared mit Herleitungen und Formeln gibt es im Internet. Ich bin eher der Praktiker. Die Herleitungen interessieren mich also nicht. Man guckt sich sowas einfach mal an und gut ist.

Ob das Modell einen Erklärungsgehalt hat, sagt die F-Statistik. Das R-squared sagt nur, wieviel Erklärungsgehalt die Gleichung hat.

Ob das Modell sich letztlich für Prognosen eignet oder nicht, kann man so pauschal nicht sagen. Es geht lediglich darum, eine allgemeine Lösung mathematisch nachvollziehbar zu formulieren.

MfG

Adrian

Josefine

unregistriert

19

Donnerstag, 27. November 2003, 18:24

RE: Intressant

@all,

Zitat

Es wird mich in meiner Arbeit "motivieren", ebenfalls genügend Erfahrungen zu sammeln um so weit zu kommen.


...genau deswegen hab ich mich hier auch aus dem Fenster gelehnt. Ich weiss wie es ist im stillen Kämmerlein zu entwickeln und alle denken man ist ein Träumer oder vielleicht noch etwas schlimmeres.
Ich hätte mir während dieser Zeit gerne jemanden gewünscht, nicht nur aus dem Internet, der mich aufrichtet oder sagt wo es was besser zu machen gilt.
Aber wichtig ist, dass es sicher ist, dass was hier gesagt wurde auch von Adrian oder gerade von Ihm, und es tatsächlich möglich ist, die gefühlten Zusammenhänge der Märkte in ein paar Bits und Bytes pressen.

Wir haben hier einen riesen Vorteil - wir haben Investox. Aber vielleicht schau ich mir trotzdem mal EViews an.

Adrian

unregistriert

20

Donnerstag, 27. November 2003, 19:41

Hi Josefine,

Du schreibst:

Zitat

das mich jemand mal dazu auffordert. Ich hatte ja schon mal (NRCM) angeboten, das zu beweisen. Aber anscheinend ...


und

Zitat

hm, schön das du ich beruhigen willst, aber das ist wohl war, aber da das irgendwie wie ne Gelddruckmaschine aussieht ...


Also ich als angehender Ingenieur würde so eine Maschine gern mal bei der Arbeit sehen. Stell doch 100 Trades ins Board, damit man sich ein Bild davon machen kann. Vor allem ich als (noch)-Papiertrader lerne gern dazu.
Als angehender Ingenieur glaube ich nämlich nur das, was ich sehe.

Ist das die Herausforderung, die Du suchst? 100 Trades reichen mir bereits.

MfG

Adrian